Chelseas Kai Havertz jubelt über seinen Treffer zum 1:0 gegen Crystal Palace

Premier League, 20. Spieltag Havertz entschärft Chelseas Krise, Arsenal siegt

Stand: 15.01.2023 20:58 Uhr

Kai Havertz hat gegen Crystal Palace die Krise seines Klubs FC Chelsea in der englischen Premier League etwas entschärft. Der deutsche Nationalspieler erzielte am Sonntag (15.01.2023) in der 64. Minute den Siegtreffer zum 1:0 (0:0). Für Havertz war es das fünfte Saisontor im 18. Spiel, für Chelsea der erste Sieg im fünften Pflichtspiel des Jahres.

Zuvor war Chelsea drei Liga-Spiele lang sieglos geblieben. Vor der Partie war bekannt geworden, dass der kriselnde Topklub den ukrainischen Fußball-Nationalspieler Michailo Mudryk verpflichtet hat. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge überweisen die "Blues" für den offensiven Flügelspieler inklusive Bonuszahlungen bis zu 100 Millionen Euro an Schachtar Donezk. Wie die Londoner am Sonntag mitteilten, unterschrieb der 22-Jährige einen Vertrag über achteinhalb Jahre bis 2031. Gegen Crystal Palace saß Mudryk auf der Tribüne.

Arsenal vergrößert Abstand auf Manchester City

Der FC Arsenal hat unterdessen seinen Vorsprung durch einen souveränen Sieg im Nord-London-Derby bei Tottenham Hotspur ausgebaut. Der Spitzenreiter gewann beim Lokalrivalen 2:0 (2:0) und liegt nun acht Punkte vor Meister Manchester City.

Ein Eigentor von Frankreichs Rekordnationalspieler Hugo Lloris (14. Minute) half Arsenal, für die lange überlegenen "Gunners" erzielte zudem Martin Ödegaard (36.) sein achtes Saisontor. Tottenham kam stärker aus der Kabine, nutzte allerdings die Chancen nicht. Durch die Niederlage verlor die Mannschaft um Top-Torjäger Harry Kane den Anschluss an die Champions-League-Plätze, der Rückstand auf United beträgt fünf Punkte.

Nach der Partie kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Arsenals Torwart Aaron Ramsdale und einem Anhänger der "Spurs". Der englische Nationalkeeper gab an, er sei von dem Fan in den Rücken getreten worden, nachdem er hinter seinem Tor gejubelt hatte: "Es ist eine Schande, denn am Ende des Tages geht es nur um ein Fußballspiel", sagte Ramsdale.

Nur einen Zähler hinter City lauert United punktgleich mit Newcastle United. Newcastle, seit gut einem Jahr in saudi-arabischer Hand, feierte beim 1:0 (0:0) über den FC Fulham seinen elften Sieg im 19. Saisonspiel. Der frühere Dortmunder Alexander Isak (89.) traf spät ins Tor des Ex-Leverkuseners Bernd Leno.

Man United gewinnt gegen City

Am Samstag hatte Manchester United das Stadtderby gegen City nach Rückstand mit 2:1 gewonnen.

Jubel Manchester United

Jack Grealish hatte City im Manchester-Derby in der 60. Minute in Führung gebracht. Bruno Fernandes (80.) und Marcus Rashford (83.) drehten in der Schlussphase die Partie in Old Trafford. City verpasste durch die Niederlage die Chance, den Rückstand auf Tabellenführer Arsenal zu verkürzen.

United setzte seine Aufholjagd nach dem katastrophalen Saisonstart fort, die "Red Devils" haben wettbewerbsübergreifend in den vergangenen 19 Partien nur einmal verloren. Viel Diskussion gab es nach dem Ausgleichstreffer durch Bruno Fernandes, bei Casemiros Pass stand Rashford im Abseits und im Passweg, kam aber nicht an den Ball. Keine drei Minuten später verwertete Englands Nationalspieler die Flanke von Alejandro Garnachos zum umjubelten Siegtreffer.

Jubel von Brighton

Liverpool erlebt Debakel in Brighton

Der FC Liverpool erlitt den nächsten Rückschlag. Nach der Niederlage in Brentford und dem 2:2 im Pokal gegen Wolverhampton kassierten die "Reds" bei Brighton and Hove Albion eine heftige 0:3-Niederlage. Solly March schockte das Team von Jürgen Klopp mit einem Doppelschlag nach der Pause (46., 53.), Danny Welbeck machte mit dem dritten Treffer in der Schlussphase (81.) das Debakel für Liverpool komplett.

Ich kann mich an kein schlimmeres Spiel erinnern.
Liverpool-Coach Jürgen Klopp

"Schlimm. Wirklich schlimm", sagte Klopp nach dem Spiel: "Ich kann mich an kein schlimmeres Spiel erinnern. Es spielte ein organisiertes Team gegen ein unorganisiertes Team." Klopp ergänzte, dass er "massiv frustriert" sei und räumte ein, dass Verbesserungen auch "meine Verantwortung" seien: "Das zu verändern wird nicht allzu schwer sein." 

Angst um Sicherheit - Evertons Vorstand nicht im Stadion

Aufregung hinter den Kulissen gab es vor der Partie des krisengebeutelten FC Everton gegen Southampton. Evertons Chefetage blieb dem Spiel im Goodison Park auf Anraten von Sicherheitskräften fern. Es habe eine "echte und ernsthafte Bedrohung ihrer Sicherheit" gegeben, hieß es in einem Klub-Statement. Bereits bei den vergangenen Spielen habe es "Beleidigungen bis hin zu versuchten tätlichen Angriffen gegen Vorstandsmitglieder" gegeben, teilte der Klub weiter mit.

Die Fans der "Toffees", die wettbewerbsübergreifend seit acht Spielen sieglos sind und auf Platz 18 stehen, hatten vor dem Anstoß Proteste angekündigt.

Am Freitagabend hatte Aston Villa mit einem 2:1 (1:0) gegen Leeds United den 20. Spieltag der Premier League eröffnet. Der Ex-Leverkusener Leon Bailey brachte die Gastgeber bereits in der 3. Minute mit einem herrlichen Schlenzer in Führung, nach einer guten Stunde legte der Argentinier Emiliano Buendia das 2:0 nach.

Rettungstat für jeden Saisonrückblick

Leeds zeigte dabei keineswegs eine schlechte Leistung und kam immer wieder gefährlich vor das Tor von Aston Villa. Darin stand allerdings der Weltmeister - und der hielt auch weltmeisterlich.

Emiliano Martínez zeigte eine Top-Parade nach der anderen, vor allem sein Save in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gegen Jack Harrison war eine Szene für jeden Saisonrückblick. An der Seitenlinie trieb Ex-Leipzig-Trainer Jesse Marsch sein Team aber immer weiter an, der Lohn war das 1:2 durch Patrick Bamford in der 83. Minute. Danach rannte Leeds weiter an, konnte Martínez aber kein zweites Mal überwinden.