Dembélé überragt mit drei Treffern Paris zu stark - Stuttgart verliert und scheidet aus
Paris St. Germain erwischte beim VfB Stuttgart einen Sahnetag. Die Schwaben waren beim 1:4 (0:3) gegen die Franzosen chancenlos - was das Aus in der Champions League bedeutete. Überragend bei PSG: Ousmane Dembélé, dem gleich drei Treffer gelangen.
"Wir müssen anerkennen: Heute haben wir auf der gegnerischen Seite gesehen, wo die Weltklasse sitzt", erkannte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß nach dem Spiel neidlos an. "Ich bin trotzdem stolz auf die Jungs. Sie haben eine sehr gute Champions-League-Vorrunde gespielt. Auch wenn wir heute nicht unseren Höhepunkt erreicht haben", so der Coach.
"Wir werden mutig spielen und mit viel Selbstvertrauen nach vorn gehen. Einen Nichtangriffspakt wird es von unserer Seite aus nicht geben", hatte Hoeneß wenige Minuten vor Anpfiff versprochen. Viel war spekuliert worden, wie die beiden Teams mit dem Fakt umgehen würden, dass beiden ja ein Remis zum Weiterkommen genügen würde.
Die Wahrheit würde auf dem Rasen zu sehen sein - die gut 60.000 Fans jedenfalls, von denen viele schon weit vor Anpfiff in der Stuttgarter Innenstadt gefeiert hatten, hofften auf ein spektakuläres Match ihres VfB gegen den großen Gegner.
Karazor patzt - Paris trifft früh
Dass es tatsächlich hoch hergehen könnte, wurde nach nicht einmal sechs Minuten deutlich. Ausgerechnet Kapitän Atakan Karazor unterlief ein fataler Patzer, der den Gästen die ganz frühe Führung ermöglichte.
Eigentlich waren es sogar zwei Fehler: Zunächst spielte der 28-Jährige einen Pass im eigenen Spielaufbau unbedrängt ins Toraus und verursachte so die erste Ecke für PSG. Und dann ließ der gebürtige Essener bei jenem Eckball seinen Gegenspieler Bradley Barcora aus den Augen, was der am zweiten Pfosten freistehend zum 0:1 nutzte. Desire Doue hatte die Kugel zuvor artistisch verlängert.
Schlagabtausch geht an PSG
Nichts war's mit Nichtangiffspakt. Das stand früh fest. Und bekräftigte sich in den nächsten Minuten: Es ging rauf und runter, wie man so sagt. Zunächst hatte der VfB in der 17. Minute die Riesen-Chance auf den Ausgleich, als Jamie Leweling links durchbrach und den Ball innen zu Chris Führich legte. Der aber scheiterte aus 13 Metern halbrechter Position mit seinem Abschluss am sensationell reagierenden Gianluigi Donnarumma im Kasten der Franzosen.
Und - schlimm für den VfB: Im direkten Gegenzug schlug PSG ein zweites Mal zu: Barcola war diesmal auf der linken Außenbahn entwischt und legte Ousmane Dembélé die Kugel maßgerecht auf - der ehemalige Dortmunder hatte keine Mühe, aus vier Metern zum 0:2 einzuschieben (18.).
PSG wie aus einem Guss - Stuttgart wird vorgeführt
Es ging nun dahin für den VfB: Paris spielte sich regelrecht in einen Rausch, nahm die Schwaben nach allen Regeln der Kunst auseinander. Stuttgarts größtes Problem: Das Tempo des Gegners auf den Außen. Achraf Hakimi und Dembélé auf rechts und Barcola auf links waren einfach nicht zu halten.
Zunächst rettete der fabelhafte Fabian Bredlow, der den erkrankten Alexander Nübel imVfB-Tor vertrat, gleich zweimal in allerhöchster Not. Erst gegen den allein vor ihm auftauchenden Barcola (28.). Dann geradezu sensationell gegen Doue, der aus fünf Metern die Kugel nicht am VfB-Schlussmann vorbeibekam.
Dembélé trifft traumhaft zum 0:3
In der 35. Minute war aber auch Bredlow geschlagen: Joao Neves hatte Dembélé mit einem Steckpass rechts freigespielt, und der Franzose donnerte die Kugel aus 13 Metern in den linken Winkel zum 0:3.
Der VfB konnte einem fast leid tun, die Schwaben wurden Opfer einer fußballerischen Gala des Gegners. Und dass es mit dem Weiterkommen in der Champions League nach dem ersten Abschnitt ganz schlecht aussah, war logisch.
Dembélé zum dritten - 0:4
Nach dem Seitenwechsel schaltete PSG einen Gang zurück. Dem VfB wurden nun mehr Spielanteile überlassen. Aber Dembélé und Co. lauerten auf Kontermöglichkeiten. Und die kamen. In der 54. Minute hatte sich wieder Hakimi über rechts vorgearbeitet - sein Querpass fand im Zentrum Dembélé, der aus 15 Metern unhaltbar zum 0:4 traf.
Die Resultate auf den anderen Plätzen ließen auch nichts Gutes mehr verheißen. Beim VfB musste man sich mit dem K.o. im Wettbewerb anfreunden. Da tat es gut, dass es wenigstens noch für eine kosmetische Resultatsverbesserung sorgte. Paris' Willian Pacho bugsierte in der 77. Minute die Kugel zum 1:4 ins eigene Netz, nachdem er im Anschluss an eine Flanke vor Führich klären wolllte. Mehr allerdings gelang nicht mehr.