Krebserkrankung Eishockey-Nationalspieler Tobias Eder gestorben
Im Sommer 2024 wurde ein bösartiger Tumor bei Tobias Eder festgestellt. Nun ist der erst 26-jährige Eishockey-Spieler, der seit 2023 bei den Eisbären Berlin spielte, an seiner Krebs-Erkrankung verstorben.
Der Eishockey-Profi Tobias Eder ist tot. Im Sommer 2024 war beim 26-Jährigen bei einer sportmedizinischen Untersuchung im Vorfeld der neuen Saison ein bösartiger Tumor diagnostiziert worden. Eder begann damals umgehend eine Behandlung. Nun ist er am 29. Januar verstorben. Das teilten die Eisbären Berlin mit, bei denen Eder seit 2023 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gespielt hatte.
"Wir sind geschockt, tieftraurig und fassungslos", schrieb der Klub in einer kurzen Mitteilung auf Instagram und richtete dann emotionale Worte direkt an seinen verstorbenen Spieler: "Lieber Tobi, du wirst uns fehlen. Du hast allen stets ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Genauso werden wir dich immer in Erinnerung behalten!" Die Eisbären seien "in Gedanken bei seiner Familie, seiner Verlobten und seinen Freund*Innen". Der Verein bat darum, "von weiteren Rückfragen (sowohl bei uns, als auch bei den Angehörigen) abzusehen".
Deutscher Meister und Nationalspieler
Der am 4. März 1998 in Tegernsee geborene Eder wurde beim EC Bad Tölz ausgebildet. Früh machte er als großes Talent auf sich aufmerksam und wurde 2015 in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) als Spieler des Jahres ausgezeichnet. So verpflichtete der EHC Red Bull München den Junioren-Nationalspieler. Für den Klub kam er - nach Leihen unter anderem in die Nachwuchsakademie des EHC Red Bull Salzburg - in der Saison 2017/18 zu seinem DEL-Debüt.
Der Center wurde 2019 mit München Vizemeister und schloss sich danach der Düsseldorfer EG an. 2023 folgte der Wechsel zu den Eisbären Berlin, mit denen er 2024 gleich in seiner ersten Saison Deutscher Meister wurde. Eder kam dabei in sämtlichen Spielen zum Einsatz (52 Mal in der Hauptrunde und 15 Mal in der Playoffs) und erzielte insgesamt 25 Treffer. Insgesamt ging Eder für München, Düsseldorf und Berlin in fast 300 DEL-Spielen aufs Eis.
2024 nahm Eder für die deutsche A-Nationalmannschaft, in der er in der Saison 2020/21 debütiert hatte, auch an seinem ersten großen internationalen Turnier teil. Bei der Weltmeisterschaft in Tschechien war er Teil des Aufgebots, kam drei Mal zum Einsatz und erzielte einen Treffer. Insgesamt absolvierte Eder nach Verbandsangaben 27 Länderspiele.
Große Anteilnahme nach Krebs-Diagnose
Als Eder 2024 seine Krebs-Diagnose erhielt, gab es eine überwältigende Anteilnahme der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und ihren Fans. So erhielten Eder und die Eisbären unter anderem eine von rund 1.000 Fans der Düsseldorfer EG unterschriebene überdimensionale Grußkarte.
Auch die Adler Mannheim hatten ihre Anteilnahme mit einer besonderen Aktion ausgedrückt. Das Team des großen Rivalen lief beim damaligen Spiel gegen die Eisbären mit Aufwärm-Trikots auf, auf der Eders Rückennummer "22" aufgedruckt war.
Eder bedankte sich für die große Unterstützung
Die Berliner Fanszene rief Eders Namen seit seinem Fehlen bei jeder Nennung der Startaufstellung zusätzlich durch die Halle. In der hatte Eder seine Teamkollegen in den vergangenen Monaten auch immer wieder von der Tribüne aus unterstützt. Anfang November 2024 bedankte er sich per Videobotschaft bei den Fans für die große Unterstützung.
Am Dienstag dieser Woche teilten die Eisbären dann mit, der Gesundheitszustand Eders habe sich "kritisch verschlechtert". Die für Mittwoch geplante Partie des beim ERC Ingolstadt wurde auf den 26. Februar (19:30 Uhr) verschoben. Die Mannschaft sehe sich nicht in der Lage, zum Spiel anzutreten. Am Mittwoch folgte dann die Meldung über den Tod Eders.
Vor den kommenden Spielen der DEL wird eine Gedenkminute zu Ehren des gestorbenen Profis der Eisbären Berlin eingelegt. "Wir erinnern uns an die vielen lustigen, schönen und besonderen Momente, die wir mit Tobi erleben durften und verabschieden uns in großer Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit", schrieb die DEL.
Sendung: rbb24 Antenne Brandenburg , 29.01.2025, 14:30 Uhr