Biathlon-WM Französische Party auch im Massenstart - Voigt Fünfte
Justine Braisaz-Bouchet hat das letzte Frauen-Rennen der Biathlon-WM in Nove Mesto gewonnen. Die Französin gewann am Sonntag (18.02.2024) den Massenstart in überlegener Manier. Beste deutsche Starterin war Vanessa Voigt, die auf einen guten fünften Rang kam.
Braisaz-Bouchet kam nach 12,5 Kilometern und vier Schießeinlagen ohne Fehler in 34:37,2 Minuten ins Ziel. Damit verwies sie die Italienerin Lisa Vittozzi auf den zweiten Rang (0 Fehler/+31,2 Sekunden). Bronze sicherte sich mit Lou Jeanmonnot eine weitere Französin (1/+56,7 Sekunden). Auch auf dem vierten Rang landete mit Julia Simon (3/+1:24,9 Minuten) eine Athletin der dominierenden Nation bei dieser Weltmeisterschaft.
Vanessa Voigt kam auf Rang fünf (0/+1:29,7 min) ins Ziel. Franziska Preuß, die die Staffel am Samstag wegen "neu aufgetretenen Halsschmerzen" verpasst hatte, konnte etwas geschwächt von den gesundheitlichen Problemen nicht ihre Topleistung abrufen und wurde Elfte (1/+1:51,9 min). Janina Hettich-Walz kam nach drei Fehlern auf den 28. Platz, Youngsterin Selina Grotian beendete ihre erste WM nach sieben Fehlern mit dem 30. und damit letzten Rang.
Voigt: "Nicht alles auf die Form schieben!"
"Es hat sich heute angefühlt wie im Flugzeug. Vorne die Business-Class und wir dahinter eher so zweite Klasse", beschrieb Voigt ihren versöhnlichen WM-Anschluss anschließend im ZDF. Schon in der ersten Runde habe sie gemerkt, dass sie mit der Spitze "nicht Schritt halten kann". Woran diese deutlichen Unterschiede gelegen haben, ob an der Form, den Ski oder anderen Einflüssen, konnte sich die Thüringerin nicht direkt erklären. "Ich will aber nicht alles auf die Form schieben! Da spielt auch noch etwas anderes eine Rolle." Ohne die dominierenden Französinnen wäre sie auf dem zweiten Platz, rechnete Voigt vor und zeigte sich damit "mega zufrieden".
Nur Vittozzi kann Frankreichs Überfliegerinnen ärgern
Für Frankreich war es im siebten WM-Rennen von Tschechien mit weiblicher Beteiligung die sechste Goldmedaille. Einzig Lisa Vittozzi konnte die Phalanx im Einzel durchbrechen. Simon gewann den Sprint und die Verfolgung sowie mit der reinen Frauen-Staffel und der Mixed-Staffel. In diesen beiden war auch Braisaz-Bouchet erfolgreich, nun folgte der dritte Titel im Massenstart. Jeanmonnot war neben der Staffel noch im Single Mixed erfolgreich.
Französinnen machen gleich Tempo
Und auch am Sonntag zeigten die Französinnen vom Rennstart an, warum sie die dominierende Nation bei diesen Titelkämpfen sind, Julia Simon, Justine Braisaz-Bouchet und Lou Jeanmonnot bestimmten das Tempo und rissen auf dem Weg zum ersten Schießen bereits eine kleine Lücke. Simon kam am schnellsten durch und konnte sich ein wenig von Braisaz-Bouchet absetzen.
Die drittplatzierte Lisa Vittozzi aus Italien hatte da schon 14,5 Sekunden Rückstand. Vom deutschen Quartett blieben Franziska Preuß und Vanessa Voigt ohne Fehler und reihten sich mit knapp 20 Sekunden Rückstand auf den Rängen acht und neun ein. Janina Hettich-Walz musste eine Strafrunde absolvieren, Selina Grotian sogar zwei.
Wechsel an der Spitze
Beim zweiten Liegendanschlag leistete sich Simon einen Fehler und musste ihre Landsfrau Braisaz-Bouchet und drei weitere Kontrahentinnen zunächst vorbei lassen. Zweite war nun die Norwegerin Juni Arnekleiv vor Vittozzi. Auch Franziska Preuß musste eine Strafrunde absolvieren und reihte sich zunächst auf dem 18. Platz ein (+52,9 sek.).
Voigt hingegen blieb makellos, hatte als Neunte eine knappe halbe Minute Rückstand auf die Spitze. Hettich-Walz konnte sich nach fünf Treffern ein wenig nach vorne arbeiten, Grotian fiel nach ihrem dritten Fehler auf den letzten Rang zurück.
Braisaz-Bouchet läuft davon
Braisaz-Bouchet kam mit fast einer halben Minute Vorsprung zum ersten Stehendschießen und konnte dieses Polster nach fünf Treffern auch behaupten. Simon, die zwischenzeitlich wieder auf die zweite Position nach vorne gelaufen war, musste erneut in die Strafrunde. Vittozzi und Jeanmonnot hatten zu diesem Zeitpunkt die weiteren Podestplätze inne.
Voigt blieb erneut ohne Fehler und behauptete ihren neunten Rang. Der Rückstand war allerdings auf eine knappe Minute angewachsen. Franziska Preuß schob sich mit einer blitzsauberen Einlage auf den elften Rang vor (+1:15,4 Minuten). Hettich-Walz und Grotian blieben nach weiteren Fehlern am Ende des Feldes.
Jubel nach dem letzten Schuss
Weitere fünf Treffer von Braisaz-Bouchet bedeuteten, dass ihr die dritte Goldmedaille bei dieser WM sicher war. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht ging sie auf die letzte Runde. Dahinter sicherte sich Vittozzi mit einer ebenfalls fehlerfreien Einlage Silber. Um den dritten Rang duellierten sich nun die Teamkolleginnen Jeanmonnot und Simon, wobei letztere ihren Rückstand nicht mehr zulaufen konnte.
Voigt traf auch ihre Schüsse 16 bis 20 und konnte sich so noch ein kleines Stück nach vorne laufen und einen ordentlichen fünften Platz erlaufen. Preuß schoss ebenfalls eine "Null", hatte aber auf der Schlussrunde nicht mehr genügend Körner, um ihren siebten Platz zu verteidigen. Hettich-Walz (ein weiterer Fehler) und Grotian (drei weitere Fehler) ließen das Rennen austrudeln.
Datum | Entscheidung | Sieger/in |
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Mi., 7. Februar | Mixed-Staffel (4x6 km) | Frankreich |
Fr., 9. Februar | Sprint der Frauen (7,5 km) | Julia Simon |
Sa., 10. Februar (17:05 Uhr) | Sprint der Männer (10 km) | Sturla Holm Laegreid |
So., 11. Februar (14:30 Uhr) | Verfolgung der Frauen (10 km) | Julia Simon |
So., 11. Februar (17:05 Uhr) | Verfolgung der Männer (12,5 km) | Johannes Thingnes Bö |
Di., 13. Februar (17:10 Uhr) | Einzel der Frauen (15 km) | Lisa Vittozzi |
Mi., 14. Februar (17:20 Uhr) | Einzel der Männer (20 km) | Johannes Thingnes Bö |
Do., 15. Februar (18:00 Uhr) | Single-Mixed (4x3 km + 1,5 km) | Lou Jeanmonnot / Quentin Fillon Maillet |
Sa., 17. Februar (13:45 Uhr) | Staffel der Frauen (4x6 km) | Frankreich |
Sa., 17. Februar (16:30 Uhr) | Staffel der Männer (4x7,5 km) | Schweden |
So., 18. Februar (14:15 Uhr) | Massenstart der Frauen (12,5 km) | Justine Braisaz-Bouchet |
So., 18. Februar (16:30 Uhr) | Massenstart der Männer (15 km) |