Biathlon-WM in Nove Mesto Erste WM-Medaille - Hettich-Walz läuft sensationell zu Silber
Janina Hettich-Walz hat die erste deutsche Medaille bei der Biathlon-WM geholt. Beim Sieg der Italienerin Lisa Vittozzi gewann sie sensationell Silber. Insgesamt feierten die deutschen Frauen im 15-Kilometer-Einzel eine Auferstehung: Drei Athletinnen liefen in die Top 5.
Bis zur Halbzeit der WM hat es gedauert bis zur ersten WM-Medaille für das DSV-Team. Doch Janina Hettich-Walz lief im Einzel in Nove Mesto das Rennen ihrer Karriere und schnappte sich sensationell WM-Silber (+20,50 Sekunden). Es war die Krönung eines hervorragenden Gesamtergebnisses für den DSV: Mit Hettich-Walz, Selina Grotian und Vanessa Voigt kamen drei Deutsche ohne Schießfehler durch und unter die besten fünf.
Vittozzi wird Favoritenrolle gerecht
Der WM-Titel ging an Lisa Vittozzi. Die Italienerin zeigte sich am Schießstand und in der Loipe nervenstark und gewann souverän (0 Fehler / 40:02,90 Minuten). Bronze ging an die Französin Julia Simon (1 Fehler / + 29,60 Sekunden).
Voigt: "Einfach unbeschreiblich"
Voigt blieb in allen vier Schießen fehlerfrei und verpasste nur wegen der schwächeren Laufleistung das Podium. Sie wurde am Ende Fünfte (+1:06.20 Minuten). "Es ist einfach unbeschreiblich. Ich bin unheimlich stolz auf die Mädels", sagte die strahlende Voigt hinterher am Sportschau-Mikrofon: "Heute steh ich wieder hier und muss fast die Tränen zurückhalten, aber aus Freude."
Hettich-Walz feiert größten Erfolg ihrer Karriere
Hettich-Walz lieferte ebenfalls eine fehlerfreie Leistung am Schießstand und war auch im Laufen stark. Die Belohnung war die Silbermedaille. Für Hettich-Walz der größte Erfolg ihrer Karriere. Sie selbst konnte es gar nicht fassen. "Als im Ziel die zwei aufgeleuchtet ist, dachte ich, das kann nicht sein", gab Walz hinterher zu. Sie habe "keine Ahnung, wie ich es geschafft habe, den Schalter umzulegen, dass es heute so gut ging".
Grotians traumhaftes WM-Debüt
Für die andere Überraschung sorgte die jüngste DSV-Starterin. Selina Grotian gab ihr WM-Debüt und krönte dieses mit dem vierten Platz (+1:01,10 Minuten). Auch sie leistete sich keinen Fehler im Schießen. Zur Medaille fehlte am Ende eine halbe Minute. "Es war einfach wie im Film", beschrieb die 19-Jährige ihr Rennen anschließend.
Preuß vergibt Medaillenchance am Schießstand
Die deutschen Biathletinnen zeigten sich besonders treffsicher. Nur Franziska Preuß blieb nicht fehlerfrei. Die beste deutsche Läuferin traf im ersten Schießen im liegenden Anschlag und im zweiten Stehendschießen nur vier von fünf Scheiben und vergab durch die zwei Strafminuten die Chance auf die Medaille. Am Ende wurde sie als schlechteste Deutsche 15. (2 Fehler / +3:08,6 Minuten).