Das deutsche Team jubelt nach der Mixed Staffel

Biathlon Preuß und dann? Wo steht das deutsche Biathlon-Team?

Stand: 25.03.2025 09:30 Uhr

Während das Frauen-Team eine starke Saison erlebte, war es für die Männer eine zum Vergessen. Das Team von Bundestrainer Reiter steht vor einem Neuanfang.

Von Marjorie Maurer

Die Biathlon-Saison war für das deutsche Team eine der Kontraste. Während die Frauen um Gesamtweltcupsiegerin Franziska Preuß mit starken Leistungen für Hoffnung sorgten, steht das Männer-Team nach einer enttäuschenden Saison vor einem Neuanfang.

Für Preuß war es der erfolgreichste Winter ihrer Karriere. Aber auch die Leistungen von Toptalent Selina Grotian ließen aufhorchen. Die 20-Jährige feierte in dieser Saison ihren ersten Weltcupsieg beim Massenstart in Annecy. Dass sie das Potenzial hat, zeigte sie immer wieder. Mit den Podestplätzen wollte es aber erst in dieser Saison gelingen. Im Gesamtweltcup wurde sie Neunte.

Selina Grotian - "Macht unfassbar Spaß, vorne zu sein

Sportschau Wintersport

Bitterling: "Sind gut für die Zukunft aufgestellt"

Mit Julia Tannheimer, Sophia Schneider und Johanna Puff, die sich in dieser Saison zunehmend im Weltcup etablierten, ist das Frauen-Team gut für die Zukunft aufgestellt. "Wir haben viel Positves gesehen, viel Potenzial und viel Talent", sagte Sportdirektor Felix Bitterling nach dem Saisonfinale in Oslo. "Wir sind gut für die Zukunft aufgestellt. Das Ziel ist, eine starke Sechser-Mannschaft zu haben, damit nicht immer nur die vier Besten laufen müssen." In der neuen Saison kann Bitterling auch wieder auf Vanessa Voigt zurückgreifen. Die Thüringerin startete gut in den Winter, musste aber wegen gesundheitlicher Probleme die Saison vorzeitig beenden.

Die guten Leistungen der Frauen überstrahlten auch die weniger erfreulichen Leistungen des Männer-Teams. Denn anders als die Frauen erlebten sie eine Saison zum Vergessen. "Die Lokomotive unserer Mannschaft waren dieses Jahr die Damen", gestand Bitterling. Ein zweiter Platz von Danielo Riethmüller beim Massenstart in Annecy und ein dritter Platz von Philipp Nawrath beim Sprint in Kontiolahti waren die einzigen Podestplatzierungen außerhalb der Staffel.

Wirbel um Velepec-Abgang

Hinzu kam der überraschende Abgang von Männer-Bundestrainer Uros Velepec nach dem schwachen Abschneiden bei der WM. Bronze in der Staffel beschönigte den ansonsten enttäuschenden Auftritt. Unmittelbar nach der Weltmeisterschaft gab Velepec seinen sofortigen Rücktritt bekannt.

Männer-Nachwuchs fehlt

Dass es im Nachwuchs bei den Männern fehlt, zeigte schon vor der Saison ein Blick auf den Alterdsurchschnitt des Aufgebots von 29 Jahren. Das Entwicklunsgpotenzial in diesem Alter - überschaubar. Während Grotian, Thannheimer, Puff und Schneider bei den Frauen die Basis für die Zukunft bilden sollen, gibt es im Team der Männer keinen Nachwuchsathleten, dem auf Anhieb dieses Potenzial zugetraut wird. Zwar feierte Riethmüller in diesem Winter seine erste komplette Weltcupsaison und ist mit 25 Jahren der jüngste Athlet im Team, doch zum Nachwuchs gehört auch er nicht mehr. "Es ist gut, dass wir die Saison jetzt beenden", sagte Bitterling. "Jetzt gilt es, daran zu arbeiten, um dann wieder besser dazustehen."

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Alles auf Anfang mit Bundestrainer Reiter

Mit Tobias Reiter, Nachfolger von Bundestrainer Velepec, soll im Sommer der Neustart beginnen. Denn auch, wenn es dauern wird, bis der Nachwuchs in den Startlöchern steht - die Hoffnung bleibt, dass das Männer- und Frauen-Team in der kommenden Saison eine weniger konträre Leistung zeigen.

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