Biathlon in Lenzerheide Zobel bei Norweger-Show mit Saison-Bestleistung
Johannes Thingnes Bö hat das Abschlussrennen des Weltcups in Lenzerheide für sich entschieden. Der Norweger kam beim Massenstart über 15 Kilometer am Sonntag (17.12.2023) trotz zwei Schießfehlern als Erster ins Ziel. Bester DSV-Skijäger war David Zobel auf Position sieben. So gut war er in diesem Winter noch nicht unterwegs.
Das Treppchen komplettierten Bös Landsmann Johannes Dale-Skjevdal (1 Fehler/+14,6 Sekunden) und sein Bruder Tarjei (1/+21,8 sek.). Zobel setzte sich im Zielsprint gegen gleich drei Kontrahenten durch und sicherte sich als Siebter (2/+58,1 sek.) sein zweitbestes Karriere-Resultat. Zudem hat er damit die interne Qualifikationsnorm für die Weltmeisterschaften erreicht.
Zobel bekommt auf Schlussrunde die "zweite Luft"
Philipp Horn schaffte es als Zwölfter (3/+1:07,5 Minuten) unter die besten 15. Justus Strelow verpasste diese als 16. (1/+1:18,2 min.) knapp, Johannes Kühn (3/+1:23,4 min.) wurde 18.. Benedikt Doll, der am Freitag noch den Sprint gewonnen hatte, beendete das Rennen nach fünf Schießfehlern auf Rang 21 (+1:25,6 min.). Philipp Nawrath kam auf Platz 24 (5/2:04,6 min.).
David Zobel strahlte nach dem Rennen über das ganze Gesicht. "Nach dem letzten Schießen habe ich noch einmal eine zweite Luft bekommen und konnte noch an die anderen rankommen. In der letzten Abfahrt wurde es noch einmal eng, aber dann habe ich den Zielsprint zum Glück gewonnen", sagte er anschließend im ZDF.
Drei Deutsche starten fehlerfrei
Wie beim Massenstart üblich kam das Feld fast geschlossen zur ersten der vier Schießeinlagen. Von den deutschen Startern kamen Kühn, Zobel und Horn fehlerfrei durch und reihten sich in der Verfolgergruppe ein. Strelow schoss einen Fehler, Doll und Nawrath mussten zwei Mal in die Runde. An der Spitze lag Emilien Jacquelin, der sehr schnell und fehlerfrei das Liegendschießen absolvierte.
Zobel hält den Anschluss
Der Franzose war auch beim zweiten Schießen nicht zu bremsen und baute seinen Vorsprung zunächst etwas aus. Zobel hielt sich weiter schadlos und reihte sich auf Rang sieben ein. Kühn und Horn mussten eine Extrarunde drehen, sie belegten mit dem diesmal fehlerfreien Strelow die Plätze elf bis 13. Doll und Nawrath konnten sich nach fünf Treffern etwas nach vorne arbeiten.
Norweger setzen sich an die Spitze
Bis zum dritten Schießen schlossen die Verfolger, angeführt von Johannes Thingnes Bö, auf den Führenden auf. Aus der Achtergruppe machten sich schließlich die Norweger Tarjei Bö, Johannes Dale-Skjevdal und Vebjörn Sörum als erste wieder in die Loipe. Zobel schoss seinen ersten Fehler, konnte aber seinen achten Platz zunächst behalten. Nawrath (fünf Treffer) arbeitete sich auf Rang zehn nach vorne. Strelow (fehlerfrei) und Kühn (ein Fehler) lagen auch noch in den Top 20. Horn und Doll fielen mit zwei weiteren Strafrunden wieder zurück.
Philipp Nawrath lag bis zum letzten Schießen aussichtsreich im Rennen.
Bö mit entspannten Schlussrunde - Zobel kämpft
Beim letzten Schießen behielt dann Johannes Thingnes Bö die Nerven und blieb als einziger seiner Landsmänner fehlerfrei. Er setzte sich an die Spitze und konnte die Schlussrunde dank 18 Sekunden Vorsprung entspannt angehen. Nawrath verballerte mit drei Fehlern eine mögliche Top-Position. Zobel musste ebenfalls einmal in die Strafrunde, konnte aber noch um einen Top-Ten-Platz kämpfen, den er schließlich im Zielsprint unter Dach und Fach bringen konnte.
Strelow blieb auch zum Abschluss noch einmal ohne Fehlschuss, ebenso wie Horn. Kühn und Doll schossen eine weitere Fahrkarte.
Waffen-Zwischenfall um Norweger Laegreid
Vor dem Rennen gab es Aufregung um Sturla Holm Laegreid. Der fünfmalige Biathlon-Weltmeister aus Norwegen hatte beim Trockentraining im Teamhotel versehentlich einen Schuss abgefeuert und wurde wegen eines Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschrift des Weltverbandes vom Massenstart ausgeschlossen.
Laut einem Sprecher der Kantonspolizei Graubünden drohe Laegreid zudem eine Anzeige seitens der Schweizer Behörden wegen "unvorsichtigen Umgangs mit Waffen".
Nächste Station dann Oberhof im neuen Jahr
Das Wettkampf-Jahr ist für die Biathleten damit vorüber, nun geht es in die Weihnachtspause, die aber dennoch für Trainingseinheiten genutzt wird. Denn kurz nach dem Jahreswechsel geht es mit den zwei Weltcups in Deutschland in Oberhof (4. bis 7. Januar) und Ruhpolding (10. bis 14. Januar) weiter.