Biathlon-Weltcup "Zwischenfall mit Gewehr" - Biathlet Laegreid droht Geldstrafe
Der fünfmalige Biathlon-Weltmeister Sturla Holm Laegreid ist beim Weltcup in Lenzerheide vom Massenstart ausgeschlossen worden.
Wie der Weltverband IBU mitteilte, habe der 26-Jährige gegen die Sicherheitsvorschriften verstoßen. Demnach wurde beim Trockentraining in der Teamunterkunft der Mannschaft in der Schweiz versehentlich ein Schuss abgefeuert.
Der Vorfall ereignete sich bereits am Freitag, wie Laegreid der norwegischen Zeitung "VG" sagte. Er habe fälschlicherweise ein volles Magazin zum Trockentraining eingesetzt, normal wird dafür ein leeres genutzt, sonst können die Kleinkaliberwaffen nicht genutzt werden. Laegreid schoss ein Loch in einen Hocker an der Wand, mehr passierte nicht, sagte er.
Laegreid entschuldigt sich
Die Biathlon Integrity Unit leitete gemeinsam mit den Schweizer Behörden eine Untersuchung ein, weitere Maßnahmen könnten folgen. Laegreid droht eine Geldstrafe. Die Schweizer Polizei werde den Norweger wegen "unvorsichtigen Umgangs mit Waffen" anzeigen, sagte ein Sprecher der Kantonspolizei Graubünden der Deutschen Presse-Agentur.
"Ich bedauere diesen Vorfall zutiefst und entschuldige mich bei der gesamten Biathlon-Familie, meinen Teamkollegen und dem Hotelbesitzer für das, was passiert ist. Dies ist eine brutale Erinnerung für mich und für alle Biathlon-Athleten, wie wichtig Sicherheitsroutinen wirklich sind", sagte Laegreid.
Das norwegische Team habe den Vorfall selbst beim Weltverband gemeldet, teilte die IBU mit. Laegreid war am Samstag in der Verfolgung beim Dreifachsieg der Skandinavier noch Dritter geworden.
Ähnliche Zwischenfälle kamen in der Vergangenheit selten vor. Aber auch der Deutschen Andrea Henkel unterlief 2009 ein ähnliches Missgeschick. Bei der WM in Südkorea hatte die Thüringerin ein Reservemagazin mit scharfer Munition in der Waffe und schoss ebenfalls beim Trockentraining durch eine Holzwand. Sie wurde damals von der IBU disqualifiziert.