Van der Poel in Aktion

Team erstattet Anzeige Flaschenwerfer von Paris-Roubaix entschuldigt sich

Stand: 16.04.2025 11:09 Uhr

Der Flaschenwerfer des Radsport-Klassikers Paris-Roubaix hat sich am Montag (14.04.25) der Polizei gestellt, teilte die westflämische Staatsanwaltschaft der Zeitung "Het Nieuwsblad" mit. Mathieu van der Poels Team "Alpecin-Deceuninck" hatte angekündigt, Anzeige zu erstatten.

Der Mann hat sich inzwischen schriftlich bei Radsport-Superstar Mathieu van der Poel für seine "dumme Aktion" entschuldigt. Das berichtete die belgische Zeitung "Het Laatste Nieuws" und zitierte aus einer am Mittwoch veröffentlichten E-Mail.

Angeblich habe er "viel getrunken"

Er sei glücklich, dass van der Poel trotz des Vorfalls bei der "Königin der Klassiker" triumphiert habe, schrieb der Belgier aus Waregem: "Gleichzeitig ist mir klar, dass ich mich bei allen Fahrern und Fans entschuldigen muss." Die gefüllte Trinkflasche habe im Gras gelegen, "ich hob sie auf und warf sie, als er vorbeifuhr - ohne nachzudenken. Nach einer halben Sekunde wurde mir klar, wie dumm und gefährlich das war. Es war mir tagelang sehr peinlich", sagte der 28-Jährige, der einräumte, im Laufe des Sonntags "viel getrunken" zu haben.

Zuvor hatte der Radsport-Weltverband UCI rechtliche Schritte angekündigt. Er verurteile das Geschehen scharf und will "in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden alle ihnen zur Verfügung stehenden rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, damit ein solches Verhalten ordnungsgemäß und streng bestraft wird".

"Hat richtig weh getan"

Der Mann hatte dem Niederländer eine volle Trinkflasche ins Gesicht geworfen. Der Vorfall ereignete sich etwa 33 Kilometer vor dem Ziel im Kopfsteinpflaster-Abschnitt Templeuve. Mehrere Zuschauer hatten den Wurf mit dem Smartphone gefilmt und auf Social-Media-Plattformen veröffentlicht. Auch bei der TV-Übertragung war der Vorfall deutlich sichtbar.

Van der Poel hatte im Ziel klare Worte gefunden. "Wir können das nicht geschehen lassen. Es war eine volle Flasche, das hat richtig weh getan. Wenn sie meine Nase trifft, ist die gebrochen", sagte der 30-jährige Niederländer. "Ich hoffe, man findet den Täter. Ich denke, er sollte vor Gericht gestellt werden, denn das war versuchter Totschlag. Es war direkt in mein Gesicht."

Van der Poel schon mehrfach Ziel von Attacken

Es war nicht das erste Mal, dass van der Poel Opfer einer Fan-Attacke wurde. Im vergangenen Jahr warf eine Frau eine Mütze auf das Rad des Klassiker-Spezialisten. Die Frau stellte sich später ebenfalls der Polizei. Ihr wurde vonseiten des französischen Radsport-Verbands ein Deal angeboten: Sie musste ihre Tat gestehen, einem Verein zur Pflege der Kopfsteinpflasterabschnitte helfen und das Gesicht einer Kampagne für mehr Sicherheit bei Rennen werden.

Im vergangenen Jahr war van der Poel bei einem Cross-Rennen und bei der Flandern-Rundfahrt mit Bier überschüttet worden. Beim belgischen Halbklassiker E3-Preis spuckte ein Mann in seine Richtung. Diese Vorfälle könnten aus der Rivalität van der Poels zum belgischen Star Wout van Aert resultieren. Beide sind seit Teenager-Tagen Konkurrenten.