Biathlon in Lenzerheide Perfekter Sprint - furioser Doll läuft Bö davon
Benedikt Doll hat dank einer überragenden Leistung den Biathlon-Sprint in Lenzerheide gewonnen. An ihm biss sich am Freitag (15.12.2023) sogar Johannes Thingnes Bö die Zähne aus.
"Schon beim Schießen war es ein geiles Gefühl und wir hatten richtig gute Ski. Das hat es am Ende auch gegen Bö entschieden", sagte Doll nach seinem fünften Weltcuperfolg im ZDF und gestand eine Zusatzmotivation auf der Tribüne: "Meine Schwiegereltern und meine Frau sind da und haben gesagt, ohne einen Sieg kommen sie nicht mehr her."
Laegreid macht Nawrath und Horn Beine
Die erste Marke, an die sich die Konkurrenz richten konnte, setzte Sturla Holm Laegreid. Der Norweger blieb fehlerfrei, überragte aber läuferisch nicht und gab so zum Beispiel Philipp Nawrath und Philipp Horn, der für den angeschlagenenen Roman Rees ins Team gerückt war, die Möglichkeit, trotz eines Fehlers im Liegendschießen noch an ihm vorbeizukommen. Nawrath ging dank eines starken Anschlags im Stehen mit 9,1 Sekunden Rückstand auf die letzte Runde, Horn mit 13,5 Sekunden.
Und tatsächlich konnten die beiden DSV-Athleten aufholen. Horn kam zeitgleich mit Laegreid ins Ziel, sie teilten sich am Ende Platz vier. Nawrath schaffte es sogar, den Norweger zu überholen, 2,3 Sekunden Vorsprung hatte er im Ziel auf ihn. Nach seinem Sprintsieg in Östersund (Schweden) reichte es dadurch wieder für einen starken dritten Rang.
Perfektes Rennen von Doll
Doll war dann aber derjenige, der sich als erster echter Sieganwärter herausstellte. Wie Laegreid blieb der 33-Jährige fehlerfrei, lief aber deutlich schneller. Vor der Schlussrunde hatte er fast 20 Sekunden Vorsprung und auf ihr konnte er diesen noch weiter ausbauen. Im Ziel übernahm Doll dann deutlich die Führung. Im Ziel lag er 36,8 Sekunden vor Nawrath und streckte mit einem lauten "Yes!" die Arme in die Höhe.
Nun musste er vor allem noch auf Johannes Thingnes Bö warten, der in Östersund in der Verfolgung seinen ersten Saisonsieg gefeiert hatte. Dessen Bruder Tarjei Bö sowie Landsmann Johannes Dale-Skjevdal unterliefen im ersten Schießen bereits zwei Fehler, sie musste Doll - aber auch Nawrath und Horn - nicht mehr fürchten.
Sieg-Entscheidung auf den letzten Metern
Und dann kam es zum Showdown zwischen Doll und Johannes Thingnes Bö. Der Ausnahmeathlet leistete sich einen Fehler im ersten Anschlag, schoss dann aber stehend furios und ging mit einem Rückstand von nur 4,5 Sekunden auf die Schlussrunde. Bei der nächsten Zwischenzeit waren es noch 3,7 Sekunden, dann aber wieder 5,6 Sekunden. Doll konnte seinen einzigen Widersacher also in Schach halten, am Ende lag er 5,4 Sekunden vor Bö, der Zweiter wurde.
Doch nicht nur Doll, Nawrath und Horn konnten überzeugen, sondern auch der Rest des erneut starken DSV-Teams. Johannes Kühn blieb fehlerfrei und schaffte es am Ende als Sechster ebenfalls unter die Top 10, Justus Strelow (ein Schießfehler) wurde 18.. David Zobel verpasste nach zwei Fehlern im zweiten Schießen eine gute Position und schaffte es am Ende nicht unter die ersten 30.