Biathlon in Lenzerheide Preuß beim Märchen von Braisaz-Bouchet wieder in den Top Ten
Es waren Festspiele für Justine Braisaz-Bouchet: Die Französin hat auch das dritte Einzelrennen in Lenzerheide gewonnen. Zielsicher, aber nicht ganz so schnell war Franziska Preuß.
Biathletin Justine Braisaz-Bouchet hat das erste Massenstart-Rennen des Winters mit einem perfekten Rennen gewonnen. In Lenzerheide setzte sich die 27-jährige Französin am Sonntag (17.12.2023) vor den beiden Öberg-Schwestern Elvira und Hanna durch. Braisaz-Bouchet blieb fehlerfrei und gewann wie schon im Sprint und der Verfolgung.
Preuß: "Augen zu und durch"
Mit guter Laune kann auch Franziska Preuß in die Weihnachtspause gehen. Nach einer Corona-Erkrankung meldete sie sich stark zurück und lief nach Platz vier in Verfolgung als Siebte im Massenstart wieder in die Top Ten. Preuß kam ohne Fehlschuss durch, war auf der Strecke aber nicht mehr taufrisch.
"Ich war ziemlich am Limit. Es war schon auf den ersten Metern ein Überlebenskampf. Ich hab gleich gemerkt, dass ich auf der Strecke nichts zu melden habe. Der Fokus war voll auf dem Schießstand und da bin ich zu 100 Prozent zufrieden", sagte Preuß, die schon beim Aufstehen merkte, "dass alles bisschen zäher gegangen ist, deshalb bin ich nach dem Motto: 'Augen zu und durch' gelaufen".
Vanessa Voigt (21./2 Fehler/+ 2:17,1 min) und Janina Hettich-Walz (23./3 Fehler/+ 2:56,3 min) landeten abgeschlagen im Feld der 30 Starterinnen. "Es war nicht optimal, aber ich gehe trotzdem mit einem guten Gefühl nach Hause", sagte Voigt, die im Massenstart auf der Strecke (18. Laufzeit) und am Schießstand nicht optimal performen konnte.
Perfekter Start am Schießstand
Preuß legte die Grundlage zu den Topleistungen in Lenzerheide am Schießstand. Nur die Hälfte der 30 Athletinnen kamen am Sonntag beim ersten Schießen fehlerfrei durch - dazu gehörten auch Preuß und Voigt. Dagegen musste Hettich-Walz einmal abbiegen und kam rund 35 Sekunden hinter der Spitze, die Braisaz-Bouchet anführte, zurück.
Nach fünf weiteren Volltreffern blieben Preuß und Voigt nach dem zweiten Schießen in den Top Ten - allerdings lag Voigt schon 24 Sekunden hinter der jetzt Führenden Julia Simon, die mit unfassbar schnellen Ski unterwegs war und sogar eine Strafrunde auf der Strecke wettmachte.
Auf der Strecke verloren
Das Material der Deutschen schien nicht das Beste, vielleicht waren es auch die fehlenden Kräfte. Jedenfalls verloren sowohl Preuß als auch Voigt auf der Strecke und Hettich-Walz konnte sich trotz eines fehlerfreien zweiten Schießens nicht nach vorn arbeiten.
Franziska Preuß
Voigt nach zwei Fehlern im Stehendschießen raus
Mit zwei Fehlern beim ersten Stehendanschlag schoss sich Voigt aus dem Rennen, auch Hettich-Walz musste erneut eine Runde drehen. Mittendrin im Kampf um das Treppchen blieb Preuß, die tadellos zielte und mit 15 Volltreffern 15 Sekunden hinter der ebenfalls fehlerfreien Braisaz-Bouchet und hinter Lisa Vittozzi zurück auf die Strecke kehrte.
Auf der Loipe fehlte Preuß die Energie, um sich an das Spitzenduo heranzusaugen, stattdessen flogen fünf Athletinnen vorbei. Preuß kam als Achte zum letzten entscheidenden Schießen, blieb dort wieder fehlerfrei. Weil auch die Konkurrenz nicht patzte und Preuß auf der Strecke keine Körner mehr hatte, war das Podest weg.
Grotian verpasst Massenstart
Nachwuchs-Talent Selina Grotian verpasste den Massenstart der besten 25 im Gesamt-Weltcup und der besten fünf Läuferinnen in Lenzerheide. Die 19-Jährige landete im Sprint auf Platz 38, in der Verfolgung verlor sie noch drei Plätze und kam als 41. ins Ziel.
Anfang Januar geht es in Oberhof weiter
Für die Biathletinnen war der Massenstart das letzte Rennen vor der Weihnachtspause. Das neue Jahr beginnt mit einem Doppel-Heim-Weltcup. Ab 4. Januar geht es in Oberhof um Weltcuppunkte, danach machen die weltbesten Biathleten in Ruhpolding Station.