Skispringen in Lake Placid 0,2 Punkte fehlen Wellinger/Raimund zum Sieg im "Super Team"
Wenige Stunden nach dem Einzel-Wettbewerb haben Philipp Raimund und Andreas Wellinger in der Nacht zu Sonntag (11.02.2024) im "Super Team" in Lake Placid stark abgeliefert. Am Ende fehlten 0,2 Punkte zum Sieg.
Es war ein unfassbarer Krimi mit einem glücklichen Sieger: Die beiden Österreicher Michael Hayböck und Stefan Kraft feierten in Lake Placid im jungen Wettbewerbsformat "Super Team" den Sieg - ganz knapp vor den beiden Deutschen. Norwegen mit Marius Lindvik und Johann Andre Forfang fiel noch auf den dritten Platz zurück. Enttäuschend verlief der Wettkampf für die Slowenen. Wenige Stunden nach seinem Sieg im Einzel landete Lovro Kos gemeinsam mit Domen Prevc noch hinter Italien nur auf dem sechsten Platz.
Raimund - ein echter Glücksgriff
Der Gewinner des "Super Teams" war aus deutscher Sicht aber Philipp Raimund. Er erhielt den Vorzug vor Karl Geiger, Pius Paschke oder Stephan Leyhe und erwies sich als Glücksgriff. Mit drei sehr guten Sprüngen legte er die Grundlage zum Podestplatz. Bei Andreas Wellinger lief es bis zum letzten Sprung nicht ideal, dann aber sorgte er mit 128 Metern dafür, dass sogar der Sieg greifbar war. Der Weltcup-Spitzenreiter Kraft landete deutlich kürzer, rettete sich aber über die Windpunkte und bescherte seinem Team den Sieg. "Ich ärgere mich über die ersten beiden Sprünge. Philipp hat einen richtig geilen Job gemacht", sagte Wellinger in der ARD-Sportschau.
Auch vom Bundestrainer gab es Lob. "Mit Raimi bin ich sehr zufrieden", sagte Stefan Horngacher und ergänzte: "Er ist im Training und in der Quali gut gesprungen und hat die Chance genutzt."
Raimund zahlt Vertrauen zurück
Dabei begann der Tag für Raimund alles andere als optimal. Im Einzel hatte er fast das Finale verpasst, dort lieferte er dann einen starken zweiten Sprung ab und wurde für das anschließende "Super Team"-Springen nominiert.
Als deutscher Startspringer legte er mit mit guten 120,5 Metern los, damit lag Deutschland hinter Norwegen und Slowenien auf dem dritten Platz. Weil Sloweniens Kos anschließend patzte, hatte Wellinger die Chance vorbeizuziehen, doch mit 119 Metern ging es für Team Deutschland nach hinten statt nach vorn. Polen und Österreich zogen vorbei und lagen neben Norwegen auf Podestkurs, Raimund/Wellinger waren nach dem ersten Durchgang Vierte.
DSV-Duo rückt vor dem Finale auf Platz drei vor
Im zweiten Durchgang patzte der Pole Dawid Kubacki und öffnete nach einem Hüpfer auf 106 Meter die Tür für die Konkurrenz: Raimund schnappte zu und brachte Deutschland mit 126 Metern zurück auf Medaillenkurs. Norwegen und Österreich ließen keine Federn - somit lag Deutschland wie schon beim ersten Raimund-Sprung auf dem dritten Platz. Jetzt lag es an Wellinger, diesen Platz zu sichern. Mit 122 Metern war er im Soll, überragend war der Satz aber nicht. Zumindest den dritten Platz sicherte der beste deutsche Springer, allerdings kam Japan bedrohlich nah oder in Punkten ausgedrückt auf sechs Zähler heran. Ganz vorn hatten sich Österreich und Norwegen etwas abgesetzt.
Raimund lässt Deutschland vom Sieg träumen
Für das DSV-Duo ging es im entscheidenden dritten Durchgang eigentlich nur darum, den dritten Platz gegenüber Japan zu verteidigen. Und das gelang, weil Ren Nikaido nach einem späten Absprung schon bei 112,5 Metern landete. Raimund konterte überragend, flog bei schwierigen Bedingungen auf 125 Meter und machte damit sogar Druck auf Norwegen (Lindvik, 122 m) und Österreich (Hayböck/114 Meter). Der Rückstand auf Norwegen schmolz auf 6,8 Punkte, Österreich lag vor dem letzten Sprung nur noch 2,3 Punkte vor den DSV-Skiadlern. Wellinger hatte es mit seinem letzten Sprung in der Hand und lieferte: Mit 128 Metern legte er mächtig vor. Kraft hatte das Glück des Tüchtigen, Forfang fiel aber noch hinter Deutschland auf den dritten Platz zurück.
Einzel am Sonntag
Mit einem zweiten Einzelspringen endet der Weltcup in Lake Placid am Sonntag (15.15 Uhr im Livestream und Ticker bei sportschau.de).