Andreas Wellinger in Aktion

Skispringen in Lake Placid Wellinger wird Siebter bei Kos' Premieren-Sieg - Kraft patzt

Stand: 10.02.2024 17:23 Uhr

Skispringer Andreas Wellinger hat seinen nächsten Sieg beim Weltcup in Lake Placid deutlich verpasst, macht aber trotzdem Punkte in der Gesamtwertung gut. Der Slowene Lovro Kos feiert dagegen seinen ersten Weltcup-Sieg.

Von Jonas Schlott

Kos verbesserte sich auf der Olympiaschanze von 1980 im zweiten Durchgang, der von kräftigen Winden geprägt war, noch um fünf Plätze und holte mit Sprüngen auf 123,5 und 125 Meter seinen ersten Weltcup-Sieg.

Zweiter wurde der Japaner Ryoyu Kobayashi mit nur 0,8 Punkten Rückstand. Einen enormen Satz nach vorne konnte auch Marius Lindvik (Norwegen) machen, der es mit einem Satz auf 133 Meter im zweiten Durchgang noch von Platz neun auf das Podest schaffte.

Kraft vom Winde verweht

Für Wellinger, der fast auf den Tag genau vor einem Jahr in Lake Placid triumphiert und sich damit endgültig in der Weltspitze zurückgemeldet hatte, reichte es dieses Mal nur zu Rang sieben (121/121,5 Meter). "Die Sprünge waren weder mit viel Leichtigkeit noch der richtige Rhythmus. Das kann ich besser", ärgerte sich Wellinger in der Sportschau.

Trotzdem machte er einige Punkte im Gesamtweltcup auf den Führenden Stefan Kraft gut. Der Österreicher hatte nach dem ersten Durchgang noch in Führung gelegen, wurde im zweiten Durchgang aber von einer Böe erwischt und landete bereits nach 104 Metern. Kraft wurde damit bis auf Platz 24 durchgereicht.

Da Wellinger bereits vor sechs Tagen mit seinem Sieg in Willingen Punkte im Gesamtklassement gutgemacht hatte und nun von Krafts Absturz profitierte, rückt er mit 987 Punkten näher an den Österreicher (1.136) heran, Kobayashi (976) ist Dritter. Bei noch 15 ausstehenden Entscheidungen ist damit weiterhin alles offen.

Wellinger hadert mit wechselhaften Winden

Wellinger war bereits nach dem ersten Durchgang bester DSV-Athlet, hatte als Neunter aber bereits einen ordentlichen Rückstand (10,9 Punkte) auf Kraft an der Spitze. Weil er am Schanzentisch Höhe verlor und das im Flug nur schwer kompensieren konnte, landete der zweimalige Olympiasieger bereits nach 121 Metern. Das Podest war mit nur 6,5 Punkten Rückstand aber allemal in Reichweite.

Bei immer wieder auffrischenden Winden konnte Wellinger im zweiten Durchgang zwar nicht noch einmal angreifen, mit 125 Metern machte er aber immerhin noch ein paar Plätze gut. "Der Wind ist wechselhaft. Ich hatte zudem speziell mit dem rechten Ski kein Fahrgefühl in der Spur. Das müssen wir uns anschauen und besser machen", sagte er im Anschluss.

Hoffmann überrascht - Geiger verbessert

Seinen Startplatz im deutschen Weltcup-Team unterstrich Felix Hoffmann, der es bereits im ersten Durchgang auf 124 Meter geschafft hatte. Mit weiteren 120,5 Metern bei weitaus schlechteren Bedingungen kam er in der Endabrechnung auf Rang elf, womit der 26-Jährige sein mit Abstand bestes Weltcup-Ergebnis einfuhr und überraschend zweitbester Deutscher an diesem Tag wurde.

Hinter ihm landete noch Karl Geiger als Zwölfter., für den es nach zuletzt mehr als durchwachsenen Auftritten aber endlich wieder einen Schritt nach vorne ging. Mit 122,5 Metern zeigte er im ersten Durchgang einen soliden Sprung, konnte diesen trotz leichtem Aufwind im Finale aber nicht wirklich veredeln (123 Metern).

Raimund steigert sich - Leyhe im Finale nur Zuschauer

Pius Paschke und Philipp Raimund hatten dagegen ihre Probleme auf der Schanze. Paschke setzte bereits nach 116,5 Metern auf und konnte sich auch im zweiten Durchgang nicht steigern (113 Meter). "Ich bin viel zu früh abgesprungen und hatte überhaupt keine Höhe", haderte Paschke. Damit fiel er als 25. noch deutlich hinter seinen Teamkollegen Raimund zurück.

Nachdem es für den 23-Jährigen in der Qualifikation am Vortag noch gut gelaufen war, schaffte er es im ersten Durchgang mit 117 Metern nur knapp ins Finale. Dort zeigte sich Raimund dann aber deutlich verbessert (125,5 Meter) und machte in der Endabrechnung als 16. noch einige Plätze gut. "Ich bin echt erleichtert, dass der zweite Sprung funktioniert hat. Daran probiere ich morgen anzuknüpfen", lautete sein Fazit.

Stephan Leyhe war im zweiten Durchgang dagegen nur Zuschauer. Mit nur 111 Metern reichte es für den Willinger nicht für einen Platz unter den besten 30.

Super Team im Anschluss

In Lake Placid steht für die deutschen Skispringer am Samstag (23 Uhr/MEZ im Livestream und Ticker auf sportschau.de) noch der Super-Team-Wettbewerb auf dem Programm, ehe am Sonntag (15.15 Uhr) ein abschließendes Einzel folgt.