
Skifliegen in Planica Eisenbichler verabschiedet sich emotional und mit Platz zwei
Die deutschen Skispringer haben beim Skifliegen den zweiten Platz geholt. Markus Eisenbichler beendete emotional seine lange und erfolgreiche Karriere.
Es war das erhoffte Happy End. Als letzter Springer sicherte der 33-jährige Markus Eisenbichler dem deutschen Team Platz zwei beim Skifliegen in Planica. Danach ließ er sich im Auslauf von seinen Teamkameraden mit Dankes-Transparenten, Sektduschen und "Eisei"-Sprechchören feiern - auch die Springer anderer Nationen kamen hinzu und verabschiedeten sich von Eisenbichler.
Die DSV-Adler mussten sich nur dem österreichischen Team geschlagen geben. Platz drei ging an Slowenien.
Das deutsche Team flog von Beginn an um den Sieg mit. Karl Geiger begann für den DSV und landete auf 228,5 Metern - das reichte für Platz zwei. Andreas Wellinger sorgte dann sogar für die zwischenzeitliche Führung. Pius Paschke als dritter Springer leistete sich allerdings einen kleinen Fehler, sprang etwas zu spät ab und verlor einige Meter auf das österreichische Team um Daniel Tschofenig, Manuel Fettner, Jan Hörl und Stefan Kraft.
Eisenbichler: "Muss gerade mit mir kämpfen"
Dann war Eisenbichler an der Reihe. In seinen letzten Sprüngen wurde er von seinem Jugendtrainer Christian Leitner abgewunken: "Eisei" lag gut in der Luft und landete bei starken 223,5 Metern. Beim Ausfahren jubelte der 33-Jährige und gab sich selbstbewusst: "Heute kämpfen wir mit!" Die Führung nach dem ersten Durchgang blieb aber auch trotz der starken deutschen Sprünge bei den Österreichern. Das Team aus Slowenien ging als Dritter in die Pause.
Aber auch im zweiten Durchgang performten die DSV-Adler, allen voran Andreas Wellinger. Dennoch blieb das österreichische Team vorne. Dann ging Eisenbichler zum letzten Mal an den Absprungbalken - und wieder zeigte der Oberbayer eine ganz starke Leistung. Er sicherte dem deutschen Team damit den zweiten Platz.
"Eisei" wurde nicht nur von seinen Teamkollegen gefeiert, der gesamte Skisprung-Zirkus stand Spalier für einen der erfolgreichsten DSV-Springer der Historie, der emotional berührt im Sportschau-Interview stand. "Ich muss gerade mit mir kämpfen, weil es emotional ist. Es war schön, zwei so gute Flüge zu machen. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", sagte er. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir so einen tollen Abschluss haben. Ich bin stolz auf die Jungs, auf die Trainer und auch ein bisschen auf mich."
Auch Geiger, seinem Teamkollege und engen Freund fiel der Abschied schwer: "Es ist traurig, dass ich meinen Zimmerkollegen verliere, er ist ein guter Freund. Ich glaube aber, dass das heute ein würdiger Abschluss ist."
Happy End für "Eisei"
20 Jahre lang war Eisenbichler Teil des DSV-Kaders. Mit sechs WM-Titeln ist der 33-Jährige bis heute Rekord-Weltmeister in der deutschen Skisprung-Geschichte. Jahrelang gehörte er zur Weltspitze.
Bei den Olympischen Winterspielen 2022 gewann er Bronze im Mannschaftswettbewerb. Zuletzt war er des öfteren im zweitklassigen Continental Cup unterwegs. Dass er aber bis zum Schluss mit der Weltspitze mithalten konnte, zeigte er einmal mehr bei seinem letzten Springen in Planica. Es ist das Happy End einer großen Karriere.