
Elf des Spieltags Überraschungsgäste und alte Bekannte
Am 30. Spieltag der Fußball-Bundesliga überzeugten einige Spieler, die sonst selten im Mittelpunkt stehen - die Elf des Spieltags von sportschau.de.
Tor - Finn Dahmen (FC Augsburg): Mittlerweile ist er Dauergast in der Elf des Spieltags - Dahmen verteidigte seine Berufung aus der Vorwoche auch gegen Eintracht Frankfurt. Im ersten Durchgang quasi beschäftigungslos, musste der 27-Jährige in Halbzeit zwei gleich mehrfach in höchster Not retten, um dem FCA das 0:0 zu sichern: Ob im Eins-gegen-eins gegen Ekitiké (76. Minute) oder kurz darauf gegen Tutas Kopfball aus ganz kurzer Distanz (81.) - Dahmen war auf dem Posten. Das Glück des Tüchtigen gab's noch obendrauf: Einmal flipperte der Ball an den Pfosten und von dort in seine Arme (54.).

Abwehr - Cédric Zesiger (FC Augsburg): Cedric wer? Den Verteidiger aus Augsburg werden nach diesem Spiel wohl einige Zuschauer mehr kennen. Denn der Schweizer zeigte gegen Frankfurts Ansgar Knauff eine Monstergrätsche - obwohl er eigentlich schon ausgespielt war - und verhinderte damit das 0:1. Auch sonst ein bärenstarkes Spiel des 26-Jährigen, der die Eintracht-Offensive sehr häufig und mitunter nahezu im Alleingang bremste.
Abwehr - Marco Friedl (Werder Bremen): Vor allem in der ersten Halbzeit war Bremen gegen den VfL Bochum defensiv gefordert, ohne aber klare Torchancen zuzulassen. Entscheidenden Anteil daran hatte auch Friedl, der immer wieder Bälle aus der Gefahrenzone klärte und häufig einen Schritt schneller am Ball war als seine Gegenspieler. Auch am Boden gewann Friedl die Mehrzahl seiner Zweikämpfe (56 Prozent). Das vor dem Spiel vom Klub noch bekannt gegeben wurde, dass der Abwehrrecke seinen Vertrag vorzeitig verlängert hat (Dauer unbekannt), krönte den tollen Tag für Werder und Friedl.

Abwehr - Ko Itakura (Borussia Mönchengladbach): Solch technische Fähigkeiten werden den meisten Innenverteidigern gar nicht zugetraut. Aber Itakura, der bei vielen Vereinen nicht nur in der Bundesliga begehrt ist, straft alle Kritiker Lügen. Mit welcher Geschmeidigkeit und Eleganz er durch die gesamte BVB-Abwehr flog, einen Doppelpass spielte und die Kugel eiskalt zum 1:0 verwandelte, war geradezu atemberaubend. Dass seine Mannschaft in Dortmund knapp verlor, daran konnte aber auch er nichts ändern.
Abwehr - Christopher Trimmel (Union Berlin): Schlug gefährliche Standards vor das Stuttgarter Tor, womit er drei Treffer einleitete (einen davon bereitete er direkt vor). Der Rechtsverteidiger gewann starke 89 Prozent seiner Zweikämpfe – auch wenn er in der Defensive ab und an ebenfalls Probleme hatte. Trimmel ging als Kapitän voran - und sorgte so dafür, dass die Berliner nach schwierigen Wochen dann doch einigermaßen sorgenfrei die Klasse gehalten haben.

Mittelfeld - Joshua Kimmich (FC Bayern): Der defensive Mittelfeldspieler der Münchner war gewohnt präsent im Spiel und ging voran, als hätte es die Pleite gegen Inter Mailand unter der Woche nicht gegeben. Kimmich war gegen Heidenheim 136 Mal am Ball (Bestwert), erzielte zudem sein zweites Saisontor. Und: Wenn er die Bayern in dieser Spielzeit als Kapitän aufs Feld führte, haben die Münchner nie verloren (aktuell 15 Siege und 4 Remis).
Mittelfeld - Angelo Stiller (VfB Stuttgart): Der Mittelfeldstratege des VfB hatte mit 152 die meisten Ballkontakte. Stiller war gewohnt ballsicher und besonders wichtig im Spielaufbau sowie beim Auslösen von Pressingsituationen. Ihm gelangen in dem spektakulären Spiel gegen Union Berlin zwei Torvorlagen, womit er seine Saisonbilanz auf acht Vorlagen insgesamt hochschraubte (Bestwert beim VfB). Zudem konnte der Nationalspieler 60 Prozent seiner Zweikämpfe gewinnen (ebenfalls Bestwert beim VfB).

Mittelfeld - Pascal Groß (Borussia Dortmund): Nicht alles, was der deutsche Nationalspieler im zentralen Mittelfeld anzettelt, funktioniert. Aber Groß steht beim BVB für nie nachlassenden Druck. Der 33-Jährige haute sich gegen Gladbach zusammen mit Guirassy in die meisten Zweikämpfe, gab drei Torschussvorlagen und bereitete den Ausgleichstreffer durch Guirassy direkt vor. Groß erkennt Räume und Schwachstellen des Gegners.

Mittelfeld - John Tolkin (Holstein Kiel): Der Punktgewinn der Kieler in Leipzig war ein Verdienst der ganzen Mannschaft, aber Tolkin vereinte viele der Holsteiner Qualitäten in seinem Auftritt: Mit 12,39 Kilometern war er der lauffreudigste Akteur der gesamten Partie, dabei kurbelte er immer wieder die Konter der "Störche" an und leistete auch defensiv als Abfangjäger auf der linken Seite hinter dem ebenfalls starken Shuto Machino wertvolle Arbeit. Eine bemerkenswerte Leistung des US-Amerikaners.

Angriff - Serhou Guirassy (Borussia Dortmund): Der Topstürmer des BVB schlug auch gegen Gladbach wieder zu. Er erzielte den wichtigen Ausgleichstreffer selbst und sammelte einen weiteren Assist. Der 29-Jährige arbeitete aber auch für die Mannschaft, lief über zehn Kilometer und gewann über die Hälfte seiner Zweikämpfe. Ein wichtiger Baustein im Plan von Niko Kovac, der seit seinem Amtsantritt Anfang Februar 16 Zähler eingefahren hat.

Angriff - Lucas Höler (SC Freiburg): Der einstige "Chancentod" hatte gegen Hoffenheim eine hundertprozentige Effizienzqoute - zwei Schüsse, zwei Tore. Damit krönte er seine starke Leistung. Was dem 30 Jahre alten Routinier schließlich so gut wie immer gelingt: Er haut alles für sein Team raus. Über elf Kilometer spulte Höler ab, gewann 15 Zweikämpfe (Quote: 57,69 Prozent). Ein Spieler, auf den Trainer Julian Schuster selten freiwillig verzichtet.
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