Skiflug-Weltcup Kraftakt in Oberstdorf - Die Hoffnungen ruhen auf Wellinger
Am Montag gab es grünes Licht für die Wettbewerbe der Skiflieger in Oberstdorf. Viel Arbeit steckt dahinter, um die Schanze für Andreas Wellinger & Co. zu präparieren. Die Sportler wollen es mit guten Ergebnissen danken.
Nur ein weißes Band zieht sich durch die ansonsten grüne Landschaft in Oberstdorf. Viel zu warm und viel zu nass war es in den vergangenen Tagen in den Allgäuer Alpen - das Skiflugevent auf der gigantischen Heini-Klopfer-Skiflugschanze stand zumindest auf der Kippe. Doch die Veranstalter haben alles dafür getan, dass hier ab Donnerstag wieder spektakuläre Flüge zu sehen sein werden.
Viel Lob für die Veranstalter
Plusgrade und Dauerregen sind nicht gerade ideale äußere Bedingungen, um ein Event wie den Skiflug-Weltcup vorzubereiten. Trotzdem gab es in Oberstdorf am Montagmittag grünes Licht für die Wettbewerbe am Wochenende.
Der ehemalige Skispringer und Ex-Frauen-Bundestrainer Andreas Bauer, inzwischen Technischer Delegierter beim Internationalen Skiverband, befand die Anlage als wettbewerbstauglich. Es kann also losgehen am Donnerstag (22.02.2024) mit einem Training und der Qualifikation für den Einzelwettbewerb.
Horngacher sieht "bestmögliche Voraussetzungen"
Selbstverständlich ist das alles nicht. Erst nach diversen Besichtigungen war klar, dass hier geflogen werden kann. Die Organisatoren, so Bauer, hätten Toparbeit abgeliefert. Dabei half ein Schneedepot und auch ein kleiner Kniff. Denn ursprünglich hätte die abschließende Abnahme bereits am vergangenen Mittwoch stattfinden sollen. Die Oberstdorfer baten jedoch um mehr Zeit. Und die haben sie perfekt genutzt.
Entsprechend erleichert äußerte sich auch Bundestrainer Stefan Horngacher vor den Wettkämpfen: "Der Veranstalter hat sämtliche Register gezogen, um bestmögliche Voraussetzungen für das lange Skiflug-Wochenende zu schaffen. Wir haben großen Respekt für die geleistete Arbeit, gerade vor dem Hintergrund der Witterungsverhältnisse der vergangenen Wochen."
Wellinger peilt nächstes Top-Ergebnis an
Für die DSV-Adler ist es nach fast zweiwöchigem Reisestress mit Wettbewerben in Asien ein gutes Gefühl, wieder in Oberstdorf zu sein: "Endlich geht es heim", sagte nicht nur Karl Geiger nach den Springen in Sapporo, wo Andreas Wellinger (SC Ruhpolding) einen dritten und einen 16. Platz heraussprang. Wellinger war im Januar bei der Skiflug-WM am Kulm der einzige DSV-Adler, der um die Podiumsplätze mitspringen konnte - im Einzel sprang er zu Silber, das Team führte er zu Bronze. Auf ihm ruhen auch am kommenden Wochenende die deutschen Hoffnungen.
"Der Einstieg in die Skiflug-Saison war für mich sehr erfolgreich", blickte der 28-jährige Olympiasieger voraus. In Oberstdorf will er weiter an seiner "Performance arbeiten, um die Stabilität der Sprünge weiter zu erhöhen." Vor allem die deutlich höheren Anfahrtsgeschwindigkeiten um rund zehn km/h seien laut Wellinger "immer wieder eine Challenge" beim Skifliegen. Der Körper muss beim Absprung in die genau richtige Position gebracht und ausbalanciert werden, um einen weiten Flug ins Tal zu bringen. Das sei vor allem auf der Oberstdorfer Schanze "mit ihrem knackigen Radius gar nicht so einfach."
Knackt Geiger seine Heimschanze?
Für Karl Geiger und Philipp Raimund sollte das Gefühl ebenso ein Besonderes sein, immerhin kommen beide aus Oberstdorf. Einen echten Heimvorteil haben sie aber nicht, schließlich sind freie Trainings auf Skiflugschanzen verboten. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass mit der Unterstützung der Fans etwas möglich ist auf der gigantischen Anlage.
"Es ist natürlich ein Heimspiel", so Geiger, der sich auf Familie und Freunde im Stadion freuen kann. Mit ihrer Hilfe will er auch endlich die Schanze "knacken", auf der zwei neunte Plätze bisher seine besten Resultate waren: "Ich bin dort schon ordentlich gesprungen, aber so, dass es so richtig abgegangen wäre, das hat mir bisher noch gefehlt."
Karl Geiger
Nationale Gruppe am Start
Neben den arrivierten Springern um Wellinger, Geiger und Raimund schickt der Deutsche Skiverband (DSV) zum zweiten Mal in diesem Winter auch eine Nationale Gruppe an den Start. So bekommen auch Finn Braun, Luca Roth und Martin Hamann, der bereits zu Saisonbeginn zum Weltcup-Team gehörte, die Chance, sich beim Skifliegen zu beweisen. "Da man Skifliegen nicht trainieren kann, nutzen wir die Chance, unsere jungen Athleten auf einer zu bewältigenden Anlage an das Skifliegen heranzuführen", erklärte Horngacher.
Startzeit | Wettbewerb | In der Sportschau |
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16.30 Uhr | Super-Team-Wettkampf, 1. Durchgang | Livestream und Ticker |
anschl. | Super-Team-Wettkampf, 2. Durchgang | Livestream und Ticker |
Startzeit | Wettbewerb | In der Sportschau |
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14.30 Uhr | Qualifikation Einzel | |
16.00 Uhr | 1. Durchgang Einzel | Livestream und Ticker |
anschl. | 2. Durchgang Einzel | Livestream und Ticker |
Startzeit | Wettbewerb | In der Sportschau |
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14.30 Uhr | Qualifikation Einzel | |
16.00 Uhr | 1. Durchgang Einzel | Livestream und Ticker |
anschl. | 2. Durchgang Einzel | Livestream und Ticker |
Das deutsche Aufgebot in Oberstdorf
Finn Braun (SV Baiersbronn), Karl Geiger (SC Oberstdorf), Martin Hamann (SG Nickelhütte Aue), Felix Hoffmann (SWV Goldlauter), Stephan Leyhe (SC Willingen), Pius Paschke (WSV Kiefersfelden), Philipp Raimund (SC Oberstdorf), Luca Roth (SV Meßstetten), Andreas Wellinger (SC Ruhpolding)