Jakov Fak beim einzel in Pokljuka

Biathlon-Weltcup Lichtblick Strelow und ein Überraschungssieger

Stand: 13.03.2025 16:51 Uhr

Der Kampf um die Kristallkugeln prägt das Einzelrennen der Männer auf der Pokljuka. Neben Überraschungs-Tagessieger Jakov Fak ist vor allem Sturla Holm Laegreid aus Norwegen der Gewinner des Tages. Die Ehre der deutschen Biathleten rettet Justus Strelow auf Rang sieben.

Böen und Schneeregen und Graupelschauer am Schießstand, tiefe Rillen im schweren, nassweichen Schnee auf der Strecke - es waren extrem schwierige Bedingungen für die Biathleten beim verkürzten Biathlon-Einzelrennen der Männer auf der Pokljuka. Statt 20 Kilometer mussten die Männer lediglich 15 km laufen. Ein Fehler am Schießstand wurde anders als üblich nur mit 45 Sekunden Extrazeit bestraft.

Am besten kam Lokalmatador Jakov Fak aus Slowenien mit all dem zurecht. Der 37-Jährige, der in seiner langen Karriere noch nie ein Einzel bei einem Heimrennen gewonnen hatte, blieb viermal fehlerfrei und konnte völlig überraschend noch einmal einen Weltcupsieg feiern - der neunte seiner Laufbahn. Hinter ihm landeten Sturla Holm Laegreid (Norwegen/1 Schießfehler/+ 34,3 Sekunden) und der Schwede Martin Ponsiluoma (2/+44,3 Sekunden) auf den Plätzen.

Strelow stark am Schießstand und mit Luft nach oben auf der Strecke

Sehr erfreulich auch die Leistung von Justus Strelow: Der 28-Jährige, der für die SG Stahl Schmiedeberg antritt, überzeugte mit null Fehlern am Schießstand und war damit als Siebtplatzierter mit Abstand bester Deutscher. Leider blieb er aber läuferisch deutlich hinter den Besten (+ 1:31,3 Minuten hinter Fak) zurück, weshalb es in der Endabrechnung deutlich nicht für einen Podestplatz reichte.

"Es war unfassbar langsam. Deshalb habe ich mich einfach aufs Schießen konzentriert. Deshalb bin ich jetzt wahnsinnig froh, dass es mal mit vier Schießen ohne Fehler geklappt hat", sagte Strelow im ZDF.

DSV-Skijäger enttäuschen am Schießstand

Die übrigen DSV-Skijäger erlebten wieder einmal einen gebrauchten Tag: David Zobel (3 Schießfehler), Phillip Nawrath (5), Johannes Kühn (7) und Danilo Riethmüller (4) leisteten sich einfach zu viele Schießfehler, um eine bessere Platzierung erreichen zu können.

"Klar kam der Wind ein bisschen dazu. Aber einige Fehler kann ich mir nicht ganz erklären", räumte Nawrath im ZDF ein. Beim Anschießen seien die Bedingungen noch andere gewesen. Er habe es versäumt, da rechtzeitig gegenzuwirken.

Laegreid übernimmt Führung im Disziplinen- und Gesamtweltcup

Die spannendsten Zweikämpfe lieferten sich aber wieder einmal die Norweger. Dabei durfte sich Sturla Holm Lagreid als doppelter Sieger fühlen.

In der Gesamtweltcupwertung zog er durch seinen zweiten Platz am gesundheitlich angeschlagenen Johannes Thingnes Bö ("normalerweise würde ich im Bett liegen") vorbei, der mit einem Fehler und einem Rückstand von 1:52,3 Minuten auf Platz zehn landete. Und auch im Kampf um die kleine Kristallkugel im Einzel setzte sich Laegreid an die Spitze. Sein bisher führender Landsmann Endre Strömsheim (2/+ 2:18,0) kam dieses Mal nur auf Rang zwölf und musste die Führung in der Disziplinenwertung abgeben.

Laegreid freut sich auf "Battle" mit Johannes Thingnes Bö

"Nur ein Fehler beim Schießen, das war gut", freute sich Laegreid im ZDF. "Meine Konkurrenten sind hinter mir, ich bin sehr zufrieden." Nun freut sich der 28-Jährige auf das Weltcupfinale in Oslo: "Es sind nicht mehr so viel Rennen, und nächste Woche am Holmenkollen kommen meine Lieblingsrennen, das wird ein Battle mit Johannes (Thingnes Bö, d. Red.)."