Skifliegen am Kulm Deutsche Skispringer fliegen im Team zu WM-Bronze
Großer Jubel im deutschen Team zum Abschluss der Skiflug-WM in Bad Mitterndorf. Das DSV-Quartett flog zu Bronze. Den Sieg holte Titelverteidiger Slowenien vor Österreich.
Auf der großen Flugschanze am Kulm kamen Pius Paschke (229,5 Meter/ 206 Meter), Karl Geiger (224 Meter/ 207 Meter), Stephan Leyhe (198,5 Meter/ 164,5 Meter) und Andreas Wellinger (219,5 Meter/ 229,5 Meter) auf 1.549,9 Punkte. Den historisch ersten WM-Sieg im Teamfliegen verpassten die Deutschen um 65,5 Punkte. Platz zwei wie bei der WM 2022 war 39,0 Punkte entfernt.
Wellinger: "Sehr, sehr happy mit Silber und Bronze"
"Die Erleichterung ist sehr groß, es hätte alles passieren können. Dass wir hier beim Skifliegen mit zwei Medaillen rausgehen, obwohl die ganze Mannschaft im Vorfeld nicht ganz so stark war, freut uns", freute sich Bundestrainer Stefan Horngacher nach Silber im Einzel für Wellinger am Samstag und Team-Bronze am Sonntag am Sportschau-Mikrofon.
Und auch Wellinger, der im Finale mit 229,5 Metern den weitesten Sprung des gesamten zweiten Durchgangs landete, jubelte in der ARD: "In der Summe habe ich mich Flug für Flug gut auf die Schanze eingestellt, hab das richtige Gefühl aufgebaut. Ich bin sehr, sehr happy mit Silber und Bronze."
Leyhe macht es nochmal spannend
Die Deutschen lagen von Beginn an auf Podestkurs und waren schon zur Halbzeit Dritter mit stabilem Vorsprung vor den Verfolgern aus Norwegen. Der dritte Rang wackelte im Finale nur nach dem Sprung von Stephan Leyhe etwas.
Der Willinger kam bei Rückenwind nur auf 164,5 Meter und ärgerte sich später: "Da habe ich die Kante etwas verfehlt. Zwei Luken mehr Fahrt und dann wird es schneller an der Kante. Da bin ich spät gewesen. Wenn Du rausspringst, merkst Du, oh, das wird eng. Und dann verkrampfst Du", beschrieb er seinen Sprung im ZDF.
Sonderlob für Paschke und Geiger
Bundestrainer Horngacher nahm Leyhe aber in Schutz und lobte Paschke und Geiger: "Respekt an Karl Geiger und Pius Paschke, die haben wirklich eine gute Leistung gemacht heute", sagte er am Sportschau-Mikrofon und ergänzte: "Stephan war nicht ganz so gut am Schanzentisch, hat aber super gekämpft in der Luft. Bei Andi der zweite war wieder sehr gut. Ich denke, dass wir mit der Bronzemedaille sehr gut leben können."
Slowenen siegen überlegen
Den Sieg holte sich Titelverteidiger Slowenien mit Lovro Kos (231,0 Meter/ 208,0 Meter), Peter Prevc (226,0 Meter/213,5 Meter), Domen Prevc (232,0 Meter/ 194,0 Meter) und Timi Zajc (226,5 Meter/ 202,0 Meter). Die Slowenen kamen auf insgesamt 1615,4 Punkte.
Silber gewann Österreich mit Michael Hayböck (228 Meter/ 224,5 Meter), Manuel Fettner (218,5 Meter/ 210,0 Meter), Jan Hörl (212,0 Meter / 177,0 Meter) und Einzel-Weltmeister Stefan Kraft (218,5 Meter / 221,5 Meter). Vor zwei Jahren bei der WM in Vikersund waren die Österreicher als Vierte noch leer ausgegangen.
Polen nach Disqualifikation nur Achte
Einen Rückschlag erlebte das polnische Team. Nach dem ersten Durchgang lagen die Polen als Fünfte knapp 40 Punkte hinter den Medaillenrängen. Aus einer Aufholjagd im zweiten Durchgang wurde aber nichts, da die 215,5 Meter von Startspringer Aleksander Zniszczol nach einer anzugbedingten Disqualifikation gestrichen wurden. Die Polen kamen so nur auf Rang acht (+ 336,3 Punkte).