
Biathlon-Weltcup in Pokljuka Weltmeisterin Preuß kämpft weiter ums Gelbe Trikot
Für die deutschen Biathletinnen und Biathleten stehen im slowenischen Pokljuka wichtige Entscheidungen an. Franziska Preuß will das Gelbe Trikot verteidigen, Selina Grotian jagt das Blaue, und im Nationencup geht es um die Startplätze für die Olympischen Spiele 2026.
Für Verfolgungs-Weltmeisterin Franziska Preuß steigt im vorletzten Weltcup der Saison der Druck im Kampf um das Gelbe Trikot der Gesamtweltcupführenden. Dass sie die Situation beschäftigt und es deshalb "im Hinterstübchen rattert", hatte sie bei den Rennen in der vergangenen Woche in Nove Mesto eingeräumt.
Franziska Preuß: Mit "frischem Kopf" ums Gelbe Trikot kämpfen
Dort war der Vorsprung auf ihre ärgste Konkurrentin Lou Jeanmonnot nach schwachen Auftritten in Sprint (15.) und Verfolgung (13.) von 92 auf 36 Punkte geschmolzen. Der Traum von der großen Kristallkugel droht für die Oberbayerin vorzeitig zu platzen. In ihrer Wahlheimat Ruhpolding tankt Preuß daher in diesen Tagen rund um ihren 31. Geburtstag am Dienstag (11.03.2025) Energie, um "mit frischem Kopf" wieder anzugreifen. Wie wichtig die Woche ist, unterstreicht Sportdirektor Felix Bitterling, denn Preuß "kämpft auch noch um den Sieg in der Massenstart-Gesamtwertung".
Preuß ist klar: "Man kämpft um jeden Punkt." In ihrem bislang erfolgreichsten Winter konnte sie den Kampfgeist in den bislang 16 Einzelrennen des Winters schon zeigen. Die Bilanz: zwei Siege und zehn Podestplätze. Nun muss die aktuell beste deutsche Skijägerin im Saisonendspurt noch einmal nachlegen. Auf der Hochebene Pokljuka (13. bis 16. März) und beim Abschluss der Weltcupsaison am Holmenkollen im norwegischen Oslo (21. bis 23. März) stehen insgesamt noch fünf Entscheidungen im Einzel an.
Zeitplan beim Biathlon-Weltcup in Pokljuka geändert
In Pokljuka dürften Preuß und Co. allerdings wenig einladende Bedingungen erwarten. Für das Wochenende werden deutliche Plustemperaturen und Dauerregen erwartet. Die Einzelrennen wurden daher verkürzt (Frauen 12,5 Kilometer, Männer 15 Kilometer). Zudem finden beide Rennen am Donnerstag statt.
Für Selina Grotian lief es zuletzt am Schießstand richtig gut
Die Einzelrennen sind nicht nur für Preuß wichtig. Spannend bleibt auch der Kampf um das Blaue Trikot der U25-Wertung, "denn Selina Grotian hat hier noch gute Chancen. Besonders relevant sind der Einzelwettkampf und der Massenstart, da sie für diese Wertungen entscheidend sind", erklärt Bitterling.
In Tschechien war Grotian mit den Rängen fünf und zehn die beste DSV-Starterin gewesen. "Für Pokljuka habe ich mir keine großen Veränderungen vorgenommen, sondern möchte genau da anknüpfen, wo ich in Nové Město aufgehört habe. Am Schießstand lief es zuletzt richtig gut, und auch auf der Strecke habe ich mich wohlgefühlt", so die 20-Jährige. "Die Strecken hier liegen mir, deshalb bin ich gespannt auf die kommenden Rennen und motiviert, wieder ganz vorne anzugreifen."
Nationencup wichtig für Olympiaquote bei Biathlon-Startplätzen
Für den DSV ist mit Blick auf die Startplätze für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Mailand und Cortina d'Ampezzo auch wichtig, im Nationencup gut abzuschneiden. "In Pokljuka zählen die Einzelrennen und die beiden Staffeln für diese Wertung – der Massenstart hingegen nicht", erklärt Bitterling. "Der Nationencup ist sehr wichtig, da die drei besten Nationen am Saisonende eine Olympiaquote von sechs Startplätzen erhalten. Auch die Betreuerquote bei den Olympischen Spielen hängt mit dieser Platzierung zusammen, was die Bedeutung des Nationencups zusätzlich unterstreicht".
DSV-Skijäger suchen weiter nach Erfolgsformel
Gefordert sind dann auch die deutschen Männer, die weiter nach der Erfolgsformel suchen. Nach dem enttäuschenden Sprint mit Justus Strelow als bestem DSV-Skijäger auf Rang 19 lief Philipp Horn im Jagdrennen von Nove Mesto ebenfalls auf Platz 19 - und war damit der Schnellste im Team des neuen Bundestrainers Tobias Reiter.
Philipp Nawrath, 23. und 27. in Tschechien, kündigte an, dass er es am Wochenende deutlich besser machen will. "Mein Ziel ist es, wieder in Richtung Top Ten zu laufen – das wäre ein großer Erfolg für mich. Nach Nove Mesto war ich noch mal kurz zu Hause, um die Akkus aufzuladen, und jetzt bin ich bereit, in Pokljuka mit voller Energie anzugreifen."