Sophia Schneider bei der Staffel in Nove Mesto

Biathlon in Nove Mesto Frauen-Staffel glänzt auch ohne Preuß

Stand: 09.03.2025 17:57 Uhr

No Preuß, no Problem: Die deutschen Biathletinnen haben auch in Abwesenheit ihrer Topläuferin geglänzt und im letzten Staffel-Rennen der Saison einen Podestplatz geholt.

Von Jonas Schlott

Johanna Puff, Julia Tannheimer, Sophia Schneider und Selina Grotian mussten sich am Sonntag (09.03.2025) zum Abschluss des Weltcups in Nove Mesto nur den überragenden Französinnen (5 Nachlader) und Norwegen (11/+ 25,1 Sekunden) geschlagen geben.

Acht Nachlader fürs deutsche Team

Die Weltmeister-Staffel mit Lou Jeanmonnot, Oceane Michelon, Justine Braisaz-Bouchet und Julia Simon machte damit binnen weniger Stunden den zweiten französischen Triumph nach dem Sieg der Männer-Staffel perfekt. Das DSV-Quartett leistete sich insgesamt acht Nachlader und hatte im Ziel 47,6 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Der Podestplatz kommt angesichts der Besetzung durchaus überraschend. Schließlich hatte die deutsche Topläuferin Franziska Preuß auf ihren Einsatz verzichtet. Die Führende im Gesamtweltcup will nach den Rückschlägen in Nove Mesto Kräfte sammeln, um kommende Woche auf der Pokljuka in Slowenien "mit frischem Kopf" wieder angreifen zu können.

Staffel der Frauen in Nove Mesto - Analyse und Stimmen

Sportschau Wintersport, 09.03.2025 14:30 Uhr

Puff verliert nur in der Loipe Zeit

Entsprechend waren dem deutschen Team im Vorfeld eher Außenseiterchancen eingeräumt worden. Startläuferin Puff sorgte aber für einen vielversprechenden Auftakt am Schießstand. In ihrem erst dritten Einsatz in einer Weltcup-Staffel leistete sie sich bei ihren beiden Schießeinlagen nur einen Nachlader.

Auf der Strecke konnte sie erwartungsgemäß allerdings nicht mit der Weltspitze mithalten und verlor Sekunde um Sekunde. So wuchs der Rückstand auf die führenden Französinnen bis zum ersten Wechsel auf knapp 40 Sekunden an. "Ich habe ein gutes Gefühl beim Schießen gehabt. Der eine Nachlader kann passieren", sagte Puff im Sportschau-Interview.

Tannheimer "richtig zufrieden"

Tannheimer präsentierte sich läuferisch dagegen in starker Form und konnte früh Zeit aufholen. Zudem lief es auch bei ihr am Schießstand rund. Nach einer fehlerfreien Leistung im Liegendanschlag lief sie zwischenzeitlich sogar auf Platz zwei vor. Ein Nachlader im Stehen war ebenfalls verkraftbar. Als Dritte übergab die 19-Jährige mit elf Sekunden Rückstand hinter Österreich.

"Ich bin richtig zufrieden", freute sich Tannheimer über ihre Aufholjagd. Die erste Runde habe zwar "viele Körner geraubt", umso glücklicher war sie über die gelungene Leistung am Schießstand. Frankreich stiefelte derweil ohne Fehl und Tadel vorweg und hatte bereits einen komfortablen Vorsprung herausgearbeitet.

Staffel der Frauen in Nove Mesto - die Stimmen

Sportschau Wintersport

Schneider verhindert die Strafrunde

Das sollte sich auch beim fünften Schießen nicht ändern. Zwar brauchte Braisaz-Bouchet alle drei Zusatzpatronen, konnte die Strafrunde aber vermeiden. Ähnlich erging es Schneider, die ebenfalls zittern musste, den Worst-Case aber mit dem letzten Nachlader abwenden konnte.

Bis zum Stehendanschlag konnte sie die verlorenen Sekunden zudem wieder aufholen und kam dieses Mal mit nur einem Nachlader durch. "Die Schüsse waren alle ein wenig zu hoch. Es war nicht leicht, aber ich bin froh, dass ich es so gut über die Bühne gebracht habe", meinte Schneider, nachdem sie als Dritte übergeben hatte.

Grotian sichert Platz drei ab

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war das Podest für das deutsche Team greifbar. Denn mit Grotian, Fünfte in der Verfolgung am Vortag, ging die stärkste Athletin aus dem Quartett auf die Strecke. Mit zwei Nachladern im Liegen konnte sie den Rückstand auf Platz zwei zwar nicht verkürzen, viel wichtiger war aber, dass die Schweiz auf Platz vier ebenfalls keine Sekunden gutmachen konnte.

Während der Sieg für Frankreich zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr geriet, hatte Grotian beim letzten Schießen alle Trümpfe in der Hand. Dank einer fehlerfreien Serie war Rang drei in trockenen Tüchern. Selbst Norwegen auf Platz zwei lag noch in Reichweite. Allerdings ließ Maren Kirkeeide nichts mehr anbrennen. Das war aber nicht mehr als ein Schönheitsfleck für die deutschen Biathletinnen an diesem Tag.