Weltcup-Riesenslalom am Kronplatz Shiffrin hat vom Siegen noch nicht genug
Nach dem Rekord ist vor dem Rekord: Mikaela Shiffrin gewinnt auch den zweiten Weltcup-Riesenslalom am Kronplatz. Damit fehlen der US-Amerikanerin jetzt nur noch zwei Siege, um auch Ingemar Stenmark einzuholen.
Welchen Superlativ gab es eigentlich noch nicht für Mikaela Shiffrin? Die 27-Jährige aus Colorado bekommt vom Siegen einfach nicht genug: 24 Stunden nach ihrem 83. Weltcupsieg am Kronplatz, der sie zur größten und erfolgreichsten Skifahrerin der Geschichte machte, gewann sie an gleicher Stelle auch den zweiten Riesenslalom - und das überlegen mit riesigem Vorsprung.
Es war der fünfte Riesenslalom-Sieg in diesem Winter (bei bisher acht Rennen) und ihr nunmehr 84. Weltcupsieg insgesamt. Ski-Legende Ingemar Stenmark aus Schweden kommt auf 86.
Die Zahl 86 nicht im Kopf
"So gut bin ich wirklich noch nie gefahren", sagte eine fast ungläubige Shiffrin im Zielraum. Vor diesem Winter habe sie gedacht, "viermal, fünfmal zu gewinnen wäre das Maximum" Jetzt sind es bereits zehn Saisonsiege. Wie viele es noch werden und ob vielleicht schon am Wochenende bei den Slaloms in Spindlermühle/Tschechien die 86 von Stenmark fällt, darüber denke sie nicht nach, beteuerte sie.
Schon im ersten Durchgang konnte keine Läuferin die Fabelzeit von Shiffrin knacken. Im Finale ließ Shiffrin dann nach furioser Startphase nichts mehr anbrennen, fuhr nicht auf der allerletzten Rille und sicherte sich im Ziel einen Vorsprung von 0,82 Sekunden vor der starken zweitplatzierten Norwegerin Ragnhild Mowinckel und Olympiasiegerin Sara Hector aus Schweden (+ 1,19 Sekunden).
Bassino scheidet aus - Gut-Behrami verpatzt ersten Lauf
Einige Mitfavoritinnen warf die "Erta" - so wird die Piste am Kronplatz in St. Vigil/Südtirol genannt - ab: Marta Bassino etwa, Dritte nach dem ersten Lauf, schied im zweiten Durchgang kurz vor dem Ziel nach einem Innenskifehler aus. Die am Vortag noch zweitplatzierte Schweizerin Lara Gut-Behrami hatte im ersten Lauf einen "Steher" und vergab früh die Chance auf eine weitere Topplatzierung. Ein guter zweiter Lauf spülte sie immerhin noch auf Rang 13 nach vorne.
Hilzinger überfordert
Für die DSV-Fahrerinnen bleibt der Winter zumindest in der Disziplin Riesenslalom eine große Enttäuschung. Aber was heißt "Fahrerinnen"? Mit Jessica Hilzinger stand überhaupt nur eine Deutsche am Start, nachdem sich Andrea Filser wie Lena Dürr auf die bevorstehenden Weltcup-Slaloms in Spindlermühle konzentriert und nicht mehr antrat.
Hilzinger wirkte mit Startnummer 34 auf dem schon angegriffenen Kurs überfordert und schaffte es mit 3,27 Sekunden Rückstand wie schon am Dienstag nicht in die Top 30 und damit auch nicht in den zweiten Durchgang.