Super-G in Cortina Mowinckel triumphiert - Weidle fährt in die Top Ten
Mit einer beeindruckenden Vorstellung hat Ragnhild Mowinckel den Super-G in Cortina d'Ampezzo gewonnen. Auch Kira Weidle biss sich an der Zeit der Norwegerin die Zähne aus, konnte mit ihrer Leistung aber dennoch zufrieden sein.
Die Norwegerin Mowinckel zeigte am Sonntag (22.01.2023) auf der Olimpia della Tofane den schnellsten, weil technisch saubersten Lauf und kam nach 1:23,22 Minute ins Ziel.
Zweite wurde die Österreicherin Cornelia Hütter (+0,30 Sekunden), Marta Bassino aus Italien komplettierte das Podest (+0,47). "Es ist unglaublich. Ich hatte gar nicht das Gefühl, so schnell unterwegs zu sein", freute sich Mowinckel im Anschluss im ZDF über ihren dritten Weltcupsieg.
Weidle startet vielversprechend
Kira Weidle konnte nach ihrem dritten Rang in der Abfahrt am Freitag erwartungsgemäß nicht in den Kampf um die Spitzenplätze eingreifen. Auch wenn die Starnbergerin auf den ersten Metern richtig schnell unterwegs war, ließ sie im Anschluss etwas zu viel Zeit liegen. Im Ziel war sie dennoch zufrieden, denn mit Rang neun (+0,82) sprang ein Platz unter den besten zehn heraus.
"So sauber wie 'Mo' (Mowinckel, Anm. d. Red.) fährt hier keiner runter", zollte Weidle der Siegerin Respekt: "Ich hatte einige Schwünge, wo ich mich wohlgefühlt habe. Dann gab es zwei kleine Wackler, da war es nicht zu 100 Prozent sauber. Vielleicht habe ich den Lauf auch vom Tempo etwas unterschätzt. Aber Platz neun ist absolut in Ordnung."
Kira Weidle in Aktion
Weidle "absolut zufrieden"
Insgesamt zog Weidle ein "positives" Fazit für das Weltcup-Wochenende - trotz ihres etwas enttäuschenden 15. Platz am Samstag in der Abfahrt: "Gestern war ein blöder Tag mit dem Wind. Skifahrerisch bin ich aber absolut zufrieden. Es gibt noch ein paar Feinheiten, an denen ich bis zur WM in zwei Wochen arbeiten muss."
Neben Weidle war einzig Katrin Hirtl-Stanggaßinger aus deutscher Sicht am Start. Die 24-Jährige ging mit der späten Startnummer 40 auf die Piste. Technisch fuhr sie zwar sauber, doch fehlte der nötige Biss, um die Top-30-Plätze anzugreifen. Mit 2,45 Sekunden auf die Spitze wurde sie letztlich 32.
Bassino legt vor - Mowinckel schlägt zurück
Auf der Olimpia della Tofane hatte zunächst Bassino die erste Richtzeit für die Konkurrenz gesetzt. Mit der Startnummer vier meisterte die Italienerin mit geschmeidigen Schwüngen und einem sehr engen Radius den Kurs und kam nach 1:23,69 Minuten ins Ziel.
Die taktisch cleverste Fahrt präsentierte aber Mowinckel. Die Norwegerin machte in den entscheidenden Phasen Druck und fuhr sich vor dem finalen Abschnitt einen Vorsprung von drei Zehnteln heraus. Das sollte reichen, um Bassino von Platz eins zu verdrängen.
Mit Startnummer 16 machte sich Cornelia Hütter auf, die Zeit von Mowinckel zu toppen. Die Österreicherin begann vielversprechend und fuhr auch im letzten Abschnitt flüssig und sauber. An die herausragende Vorstellung von Mowinckel im Schlussabschnitt kam sie aber nicht mehr heran.
Shiffrin-Rekord vertagt
Mikaela Shiffrin muss dagegen weiterhin auf ihren 83. Weltcup-Sieg warten, der sie zur alleinigen Rekordhalterin bei den Skifahrerinnen machen würde. Die US-Amerikanerin startete gewohnt aggressiv, hatte bei den ersten Zwischenzeiten auch die Nase vorn und brillierte durch ihre starke Technik. Dann patzte sie aber im letzten Drittel und verlor wichtige Sekunden. Am Ende sprang Rang sieben (+0,62) für die 27-Jährige heraus.
"Es gibt eine entscheidende Kurve, die ich nicht richtig erwischt habe. Hier musst du volles Risiko gehen, sonst hast du keine Chance", analysierte Shiffrin im Anschluss ihr Rennen.:"Es ist eine wahnsinnig lange Saison, man kann natürlich enttäuscht sein, wenn man nicht auf dem Podest landet, aber ich versuche das gute Gefühl einfach weiter aufrechtzuerhalten."