Weltcup in Zakopane Nur Rang sechs - DSV-Adler enttäuschen beim Teamspringen
Ohne einen absoluten Topsprung war für die deutschen Skispringer beim Teamwettbewerb in Zakopane nichts zu holen: Beim Sieg der Österreicher belegte das deutsche Quartett nur Rang sechs.
Nach Platz zwei in Wisla konnten die deutschen Skispringer im zweiten Teamspringen dieses Winters diese Leistung nicht bestätigen. Bei zeitweise starkem Schneefall und immer wieder wechselndem Wind in Zakopane konnte keiner der vier deutschen Springer zwei stabile Durchgänge zeigen.
Stekala vergibt polnischen Heimsieg
Ohne echte Topsprünge blieben Severin Freund, Pius Paschke, Karl Geiger und Markus Eisenbichler nicht nur gegen die starken Österreicher und die Polen chancenlos. Auf der Anlage, auf der sie häufig trainieren, schien es lange so, als könnten Piotr Zyla, Vierschanzentourneegewinner Kamil Stoch, Andrzej Stekala, und Dawid Kubacki ihren kleinen Heimvorteil ausspielen. Im zweiten Durchgang patzte Stekala aber, sodass der Sieg knapp an Österreich ging.
Damit wiederholten Michael Hayböck, Jan Hörl, Philipp Aschenwald und Daniel Huber ihren Triumph von Wisla und gewannen den Wettbewerb vor Polen und Norwegen. Auch die Slowenen und Japaner landeten noch vor der deutschen Mannschaft.
Zu viele kleine technische Unsauberkeiten
Severin Freund hatte sich mit einem guten Sprung in der Qualifikation für das Einzelspringen am Sonntag gegen seine Mannschaftskameraden Constantin Schmid und Martin Hamann durchgesetzt. Mit 129,5 m zeigte er im ersten Durchgang einen soliden Sprung und reihte sich erstmal auf Platz fünf ein. Pius Paschke, der hier im Training gute Leistungen gezeigt hatte, kam als zweiter Deutscher nur auf 119,5 m - zu wenig, um an den Topnationen dranzubleiben.
Auch Karl Geiger erwischte wie schon in der Quali für das Einzelspringen keinen guten Sprung, hatte auch keine guten Bedingungen. 121,5 m liegen aber deutlich unter dem, was der Oberstdorfer auch bei widrigen Verhältnissen springen kann. Markus Eisenbichler kam als Schlussspringer immerhin auf 126,5 m. Summa summarum reichte das zunächst nur zu Platz sechs: "Von den Sprüngen her war das technisch nicht sauber genug, da waren einige Fehler drin. Und dann ist man gleich weit weg", konstatierte Bundestrainer Stefan Horngacher zur "Halbzeit".
Windpech und fehlende Form besiegeln schwache Platzierung
Im zweiten Durchgang wurde es nicht viel besser. Freund hatte bei seinem 120-Meter-Sprung gleich nach dem Absprung größere Probleme, sodass keine bessere Weite drin war. "Wir haben einfach einen schweren Tag heute. Mein erster Sprung war noch ganz okay. Im zweiten war es ziemlich daneben", sagte Freund in der Sportschau, versprach aber eine Verbesserung beim Einzelspringen am Sonntag (16.00 Uhr).
Ein schwacher Trost, denn spätestens jetzt war klar, dass ein Podestplatz diesmal nicht mehr zu schaffen war. Und auch das Glück war diesmal nicht mit den deutschen Springern: Paschke hatte bei seinem zweiten Sprung auf nur 109,0 m wieder richtig Pech mit dem Wind, auch wenn er das nicht als Ausrede gebrauchte. "Ich weiß gar nicht, wie der Wind bei mir war. Ich weiß nur, dass der Sprung technisch nicht sauber war. Ist blöd im Team, aber wir müssen das abhaken."
Geiger zeigt den besten von acht Sprüngen
Mit 135,5 m kann wenigstens Geiger ein einigermaßen gutes Gefühl ins Einzelspringen mitnehmen. Dass er plötzlich gute Bedingungen hatte, spielte dem Skiflugweltmeister dabei natürlich in die Karten, der aus deutscher Sicht hier den besten der acht Sprünge zeigte. Eisenbichler setzte seinen zweiten Sprung schließlich auf 127,0 m - für eine Verbesserung im Klassement reichte das aber nicht.
Weltcup kehrt im Februar nach Zakopane zurück
Am Rande des Springens wurde bekannt, dass der Skisprung-Weltcup der Männer im Februar noch ein weiteres Mal Station in Zakopane machen wird. Das am 13. und 14. Februar geplante Springen in Peking war wegen der Corona-Pandemie bereits nach Polen verlegt worden. Nun gab der Ski-Weltverband FIS Zakopane als Austragungsort bekannt.