![Die US-Amerikanerin Breezy Johnson bei der WM in Saalbach in Aktion. | REUTERS/Leonhard Foeger Die US-Amerikanerin Breezy Johnson bei der WM in Saalbach in Aktion.](https://images.sportschau.de/image/44044e19-288d-4a02-90ed-e9a17d4231e9/AAABlOVDK4w/AAABkZLrr6A/original/breezy-johnson-102.jpg)
Alpine Ski-WM Breezy Johnson überrascht alle in der Abfahrt
Nur die wenigsten hatten sie auf der Rechnung: Die US-Amerikanerin Breezy Johnson distanzierte in Saalbach-Hinterglemm alle Topfavoritinnen und holte überraschend WM-Gold in der Abfahrt. Emma Aicher wurde starke Sechste.
Breezy Johnson konnte ihr Glück nicht fassen: Mit Startnummer eins fuhr die US-Amerikanerin völlig überraschend zu WM-Gold. Keine Sofia Goggia, keine Ester Ledecka und keine Corinne Suter kamen mehr an die Zeit der 29-Jährigen heran, die zwar im Weltcup schon siebenmal auf dem Podest stand, aber zuvor noch nie ein Rennen gewinnen konnte.
Hinter Johnson landeten die Österreicherin Mirjam Puchner und die Tschechin Ledecka auf den Rängen zwei und drei.
Favoritinnen beißen sich an Johnsons Bestzeit die Zähne aus
Die Startnummer eins war an diesem Tag bei gleißendem Sonnenschein auf dem Zwölferkogel ein Vorteil. Und den nutzte Breezy Johnson. Auf der jungfräulichen Strecke leistete sich die 29-Jährige keinen größeren Fehler und beeindruckte vor allem im unteren Streckenabschnitt mit einer engen und - wie sich herausstellen sollte - mit der schnellsten Linie.
Nach 1:41,29 Minuten war Johnson im Ziel und jubelte. Sie hatte es wohl schon im Gefühl, dass ihr da ein ganz starker Lauf gelungen war. Und das bestätigte sich nach und nach: Kira Weidle-Winkelmann blieb direkt mal 1,65 Sekunden hinter der Zeit der Amerikanerin zurück. Danach scheiterte eine Favoritin nach der nächsten beim Versuch, Johnsons Bestmarke noch zu unterbieten.
Emma Aicher fehlen nur 0,27 Sekunden zu Bronze
Erst Emma Aicher, die mit der hohen Startnummer 30 auf die Strecke ging, ließ die Führenden nochmal zittern. Im oberen Teil hatte die 21-jährige Deutsch-Schwedin noch die besten Zwischenzeiten. Erst danach verlor sie noch wertvolle Zeit und verpasste Bronze um gerade mal 0,27 Sekunden.
Österreich bejubelt Silber für Mirjam Puchner
Mirjam Puchner kam der Siegerin noch am nächsten - mit 0,15 Sekunden Rückstand ließ sie die vielen österreichischen Fans jubeln. Für die Trainingsschnellste, Ester Ledecka aus Tschechien, reichte es immerhin noch zu Bronze (+ 0,21). Ledecka schnappte damit Cornelia Hütter (Österreich) eine Medaille weg.
Andere enttäuschten: Topfavoritin Sofia Goggia, die im Training noch gestürzt war, kam mit der Strecke überhaupt nicht zurecht und hatte im Ziel unglaubliche 1,97 Sekunden Rückstand auf Johnson. Lara Gut-Behrami kam nach einem Fahrfehler gar nicht ins Ziel, konnte einen Sturz gerade noch so vermeiden. Corinne Suter (Schweiz/+ 0,62), Abfahrts-Olympiasiegerin und Weltmeisterin von 2021, konnte nur im oberen Streckenabschnitt überzeugen, verlor dann aber bis ins Ziel noch wertvolle Zehntelsekunden.
Felix Neureuther: Großes Lob für Aicher
Sportschau-Experte Felix Neureuther hatte für den Lauf von Johnson, aber auch für den von Emma Aicher nur lobende Worte: "Wenn sie zehn Nummern vorher startet, holt sie eine Medaille, das war eine super Fahrt", sagte er. "Es war mit der Nummer nicht viel mehr möglich." Aicher selbst sagte, sie sei hier die letzten Tage gut skigefahren. "Da bin ich sehr zufrieden damit und nehme das für die restlichen Rennen der Saison." In welchen Disziplinen sie bei diesen Titelkämpfen noch startet, ist allerdings noch offen.