![Stephanie Venier | FABRICE COFFRINI / AFP Stephanie Venier](https://images.sportschau.de/image/1933b5f4-39d1-4109-952b-0fc27780f12a/AAABlNto4D0/AAABkZLrr6A/original/stephanie-venier-102.jpg)
Alpine Ski-WM Venier gewinnt überraschend WM-Gold im Super-G
"Felix Austria", glückliches Österreich: Stephanie Venier hat dem Österreichischen Skiverband das erste Gold bei der Heim-WM beschert. Im Super-G fuhr die 31-Jährige auch den Topfavoritinnen davon. Emma Aicher landete als beste Deutsche in den Top Ten.
Für Weltmeisterschaften gilt: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Das prognostizierte Duell um Super-G-Gold zwischen der Schweizerin Lara Gut-Behrami und Federica Brignone aus Italien hat es so nicht gegeben. Auf dem Zwölferkogel in Saalbach-Hinterglemm machte ausgerechnet eine Österreicherin dem Favoritinnenduo einen dicken Strich durch die Rechnung.
Venier kontert Brignone - Gold
Federica Brignone setzte auf dem sehr direkten und schnellen Kurs mit Startnummer sechs zwar die erste Duftmarke. Direkt nach ihr machte es Stephanie Venier aber noch besser und blieb eine Zehntelsekunde unter der Zeit der Italienerin.
Gerade die weiten Sprünge meisterte Venier technisch am besten, blieb zwischen den Toren viel in der Abfahrtshocke und schob sich so auf Rang eins.
![Stephanie Venier jubelt nach ihrer Fahrt | REUTERS Stephanie Venier jubelt nach ihrer Fahrt](https://images.sportschau.de/image/470ecaa5-ea14-440d-b3b7-0cbffdc8a346/AAABlNr_K00/AAABkZLlUbs/16x9-960/stephanie-vernier-super-g-100.jpg)
Stephanie Venier jubelt nach ihrer Fahrt
"Gut für die ganze Nation"
WM-Silber in der Abfahrt (2017) war bislang der größte Erfolg in der Karriere der Tirolerin. Nun also Gold - und das vor dem enthusiastischen Heimpublikum, das nach dem Teamwettbewerb, als der ÖSV ohne Medaille blieb, nach Edelmetall lechzte.
"Klar bin ich für mich gefahren, aber das ist für die ganze Nation gut", sagte eine überglückliche Venier am Sportschau-Mikrofon. "Ich habe einen Riesenslalom-Ski gewählt, ein richtig gutes Gefühl gehabt und habe gepusht von oben bis unten." Richtig begreifen konnte die Innsbruckerin ihren Triumph aber noch nicht. "Das ist alles noch bissl komisch", sagte sie.
Emma Aicher schneller als Lara Gut-Behrami
Nach Venier versuchten sich mit Sofia Goggia, Lauren Macuga, Cornelia Hütter und eben Lara Gut-Behrami noch viele höher gewettete Athletinnen an Veniers Zeit. Doch für keine reichte es ganz nach vorne. Gut-Behrami blieb sogar 0,70 Sekunden über der Bestzeit und landete damit sogar hinter Emma Aicher (+ 0,52), die sich über einen Top-Ten-Platz freuen konnte.
Die 21-Jährige lag bis zur letzten Zwischenzeit sogar nur ganz knapp über Medaillenkurs. Die letzten Tore legte die Deutsch-Schwedin aber nicht direkt genug an und musste sich mit Rang sechs begnügen. Trotzdem ein starkes Ergebnis für die Allrounderin, die sich in der Sportschau "sehr zufrieden" zeigte.
Bronze zweimal vergeben
Hinter Silbermedaillengewinnerin Brignone (+ 0,10 Sekunden) kamen die US-Amerikanerin Lauren Macuga und die Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie (je + 0,24) zeitgleich auf den Bronzerang. Knapp dahinter: Sofia Goggia (+ 0,30) und Emma Aicher.
Kira Weidle-Winkelmann enttäuscht auf ganzer Linie
Gar nicht rund lief es dagegen für Kira Weidle-Winkelmann. Die Starnbergerin kam mit dem schnellen Lauf, der ihr eigentlich hätte liegen müssen, überhaupt nicht zurecht. Bis ins Ziel summierte sich ein Rückstand von 1,89 Sekunden auf. In jedem einzelnen Teilabschnitt war die 28-Jährige deutlich zu langsam unterwegs.
"Ich bin überhaupt nicht reingekommen und muss das heute abhaken. Deshalb voller Fokus auf Samstag", so Weidle-Winkelmann.
Lindsey Vonn, deren Trainer den Lauf gesteckt hatte, kam mit der hohen Startnummer 30, erreichte das Ziel aber nicht. Die 40-Jährige fuhr nach ordentlicher Bestzeit im oberen Teil voll in ein Tor und tat sich weh. Ihre Hoffnung ruht nun auf der Abfahrt am Samstag.