Lamine Yamal gewinnt einen Zweikampf gegen Rami Bensebaini
analyse

Keine Chance gegen Yamal Dortmunds Debakel in Barcelona - das Unheil kam über Außen

Stand: 10.04.2025 07:54 Uhr

Borussia Dortmund war in Barcelona erstaunlich zweikampfschwach und schlampig in den Pässen. Entscheidend aber: die Defizite auf den Außenpositionen.

Diesen Abend auf dem legendären Olympiaberg Montjuic in Barcelona wird Ramy Bensebaini wahrscheinlich nicht so schnell vergessen. Dabei hätte der algerische Defensivspieler des BVB allen Grund, das 0:4-Debakel beim FC Barcelona sofort aus dem Gedächtnis zu löschen. Auf seiner linken Außenbahn hatte es der 29-Jährige mit Barcelonas Jungstar Lamine Yamal zu tun bekommen. Und der ließ seinen Dortmunder Gegenpart im wahrsten Sinn des Wortes über 90 Minuten alt aussehen.

Es waren gerade sechs Minuten gespielt im Olympiastadion, da hatte Yamal dem algerischen Nationalspieler schon zwei Knoten in die Beine gespielt. Auf engstem Raum hatte sich der 17-Jährige mit seiner genialen Technik gleich zweimal elegant um Bensebaini herumgewunden. In seinem ersten Versuch scheiterte Yamal mit seinem Abschluss an Keeper Gregor Kobel (5. Minute), eine Minute später hatte er Bensebaini wieder ausgetanzt, setzte die Kugel aus spitzem Winkel aber am langen Eck vorbei.

Yamal-Show als Albtraum für Bensebaini

Es war nur der Auftakt einer regelrechten Yamal-Show an diesem Abend. Die der Youngster spät mit einem eigenen Treffer krönte. Eine knappe Viertelstunde vor Schluss nahm er ein Raphinha-Anspiel gekonnt an und schoss trocken ins linke Eck ein zum 4:0 - die Grätsche des heranfliegenden Bensebaini ging ins Nichts.

Lamine Yamal - es war der überragende Spieler an diesem Abend. Dabei hatten sie in Dortmund die noch größere Gefahr eigentlich auf der anderen Seite erwartet: Von dort kam der Brasilianer Raphinha, der unter Hansi Flick zu enormem Selbstbewusstsein gefunden hat und Tore in Serie erzielt.

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Raphinha - viel zu schnell für Ryerson

Mit ihm bekam es Dortmunds Julian Ryerson zu tun. Der zeigte sich in den Boden-Zweikämpfen stärker und konzentrierter als sein BVB-Kollege auf der anderen Seite. Wirklich gewachsen war der Norweger seinem pfeilschnellen Kontrahenten aber auch nicht. Ein ums andere Mal wurde Ryerson überlaufen - zugegebenermaßen vor allem dann, wenn seine Vorderleute einen der viel zu vielen schlampigen Fehlpässe im eigenen Aufbauspiel gespielt hatten. Und Ryerson dann allein da stand.

Zu großen Teilen auf Ryersons Konto ging allerdings gleich nach dem Seitenwechsel der schnelle Treffer zum 0:2. Bei Yamals Flanke auf den zweiten Pfosten hatte er Raphinha gänzlich aus den Augen verloren - und der durfte völlig freistehend Robert Lewandowskis Kopfballtor vorbereiten.

Flicks enormes Talente-Reservoir

Am Ende sind es genau jene Qualitätsunterschiede, die an einem solchen Abend den offensichtlichen Klassenunterschied zwischen dem FC Barcelona und Borussia Dortmund offenbaren. Hansi Flick kann auswählen aus einer ganzen Handvoll talentierter junger Spieler.

Neben Yamal und Raphinha zauberten im Mittelfeld der "Blaugrana" gegen den BVB Pedri (24), Frenkie de Jong (27) und Fermin Lopez (23). Der 20-jährige Gavi wurde ebenso eingewechselt wie Nationalspieler Ferran Torrres (25) und Ansu Fati (22). Eine Gruppe mit derart geballten Offensiv-Fähigkeiten hat derzeit wohl kein anderer Klub auf der Welt. Der BVB sowieso nicht.

"Müssen wir besser machen"

"Wir haben nicht konsequent genug verteidigt", hat Trainer Niko Kovac nach der Partie bei "DAZN" kristisiert. "Das müssen wir am Samstag beim FC Bayern besser machen. Sonst kriegen wir dort auch Probleme", glaubt er. Die gute Nachricht an seine Spieler lautet: Auch der FC Bayern hat solche Spieler, wie sie derzeit der FC Barcelona aufs Feld schicken kann.

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