Paris jubelt

Champions League, Viertelfinale PSG besiegt Aston Villa - Emerys Plan geht nicht auf

Stand: 10.04.2025 06:25 Uhr

Paris St. Germain hat das Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Aston Villa gewonnen. Villa-Coach Unai Emery hatte auf Konter gesetzt. Der Plan ging nicht auf. Der frisch gebackene französische Meister gewann am Mittwoch mit 3:1 (1:1) und wurde seiner Favoritenrolle gerecht.

Mit der zweiten Torannäherung gingen allerdings die Gäste aus England durch Morgan Rogers in Führung (35.). Ein glänzend aufgelegter Desiré Doué glich noch vor der Pause aus (40.). Mit einem sehenswerten Solo erhöhte der georgische Star Khvicha Kvaratskhelia kurz nach dem Seitenwechsel. Nuno Mendes verwertete einen Steckpass technisch stark zum Endstand (90. +1).

Villa defensiv eingestellt, PSG-Star Dembélé abgemeldet

Villas Coach, der frühere PSG-Trainer Unai Emery, hatte sein Team äußerst defensiv eingestellt. Wenig verwunderlich ob der glasklaren Favoritenstellung der Franzosen. Die Frage war: Spielt das Team aus Birmingham mit Dreier- oder Viererkette? Emery entschied sich für eine Sechserkette. Und sollte damit zunächst die richtige Taktik gewählt haben.

Denn das Team von Luis Enrique kam trotz seiner klar besseren Spielanlage nicht entscheidend zum Zug. Allen voran Ousmane Dembélé war beim starken Boubacar Kamara abgemeldet. Ein einzelner Schussversuch aus der Anfangsphase der Partie stand beim früheren Dortmunder zu Buche, aber Argentiniens Weltmeister-Keeper Emiliano Martinez war auf dem Posten. Auch der "Kvara-Messi" auf Seiten der Pariser, Kvaratskhelia, kam so gut wie nicht ins Spiel.

Aston Villa zweimal vorm Tor - und führt

Umschalt- und Kontermomente kamen angesichts der massierten Abwehrarbeit der Engländer so gut wie nicht zustande. Ein ungefährlicher Vorstoß zeigte eine Unsicherheit von Gianluigi Donnarumma im Tor der Franzosen - mehr aber auch nicht. Aber trotzdem jubelten die Gäste.

Denn der zweite Konter von Aston Villa saß. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld ging es direkt links Richtung Grundlinie, wo Youri Tielemans den mitgelaufenen Morgan Rogers bediente, der nur das Bein lang machen musste. Ein Wirkungstreffer. Aber nur scheinbar.

Paris schüttelt sich und gleicht aus

Die Gastgeber wirkten durch den Gegentreffer als Mannschaft schockiert - aber das traf nicht für alle zu. Denn Desiré Doué zeigte sich unbeeindruckt und prüfte Martinez mit einem verdeckten Flachschuss, der vom Pfosten an den Rücken des liegenden Keepers und von dort Richtung Tor rollte. Aber der Tormann kratzte den Ball noch von der Linie.

Doch Youngster Doué - 19 Jahre alt - ließ nicht locker, zog nur Sekunden später von links in die Mitte und setzte alles in einen Rechtsschuss, der sich wunderschön in den rechten Knick des englischen Tores drehte.

"Kvara-Messi" zeigt seine Klasse

Paris behielt seine Linie zu Beginn der zweiten 45 Minuten bei und setzte die "Villans" unter Druck. Der zweite Treffer fiel dann aber gegen aufgerückte Engländer: Khvicha Kvaratskhelia nahm links Fahrt an der Mittellinie auf, zog Richtung Tor, streichelte den Ball an den Gegenspielern vorbei und drosch ihn aus spitzem Winkel mit unheimlicher Geschwindigkeit unter die Latte - ein Traumtor!

Nachdem Martinez einen Schussversuch von Paris-Kapitän Ashraf Hakimi blockte, fuhren die Gastgeber ihren Energieeinsatz etwas zurück. Etwas skurril mutete dann nach einer Stunde die Einwechslung von Marco Asensio an: Der Spanier steht aktuell bei PSG unter Vertrag, ist aber an Villa ausgeliehen - der Leihspieler spielte nun also gegen seinen Stammverein.

Mehr Spielanteile, aber keine Durchschlagskraft

Die zurückgefahrenen Bemühungen der Gastgeber verhalfen den Engländern zu mehr Spielanteilen. Aber wenn Marcus Rashford & Co. in das letzte Drittel durchdrangen, sprangen nur ungefährliche Abschlüsse heraus (Rashford schießt genau auf Donnarumma, 69.). Im Gegenzug überwand Hakimi Martinez, aber der Treffer wurde wegen Abseits zurecht nicht gegeben.

Emery schickte ab der 59. Minute fünf frische Spieler aufs Feld - darunter den englischen Nationalstürmer Ollie Watkins. Doch es klingelte nochmal im Tor von Aston Villa. Denn Medes ließ sich in der Nachspielzeit ein perfektes Zuspiel nicht entgehen und erhöhte mit technisch starker Einzelleistung zum Endstand von 3:1.