Emma Aicher

BR24 Sport Emma Aichers Weg zum Ski-Star: "Ich bin ein Vorbild?"

Stand: 07.04.2025 14:09 Uhr

Emma Aicher hat in dieser Ski Alpin Saison beeindruckende Ergebnisse erzielt. In Blickpunkt Sport erzählt die Deutsch-Schwedin von ihre Kindheit in Schweden und der Schweiz und warum sie Vergleiche mit Maria Höfl-Riesch freuen.

Von Karoline Kipper

Skisocken hat Emma Aicher viele, aber nur ein Paar in Rosa, und die sind ihre Favoriten: "Mit denen läuft es immer gut, ein bisschen abergläubisch bin ich schon." Die Skirennläuferin ist in dieser Saison fantastische Rennen gefahren, und ihr Name taucht in den Ergebnislisten immer öfter bei den ganz Großen auf. In Blickpunkt Sport erzählt die 21-Jährige von ihrer Kindheit in Schweden, ihrer Jugend beim DSV und was sie mit Maria Höfl-Riesch gemeinsam hat.

Parallelen mit Maria Höfl-Riesch

Aicher ist wie Höfl-Riesch eine Allrounderin, die alle Disziplinen, egal ob Speed oder technisch, fährt: "Ich mag die Abwechslung", sagt sie ganz pragmatisch dazu. Eine Lieblingsdisziplin hat sie nicht: "Ich will ja alles fahren. Dann ist es für mich kein Problem, sondern eher Wow: Sie lassen mich alles fahren."

Nicht nur das teilt Aicher mit der Ikone, die den deutschen Skirennsport in den 2000ern und frühen 2010ern prägte. "Ich hab immer das Gefühl gehabt, sie ist einfach gefahren, weil es ihr Spaß macht", sagt Aicher. Ihre coole Ausstrahlung hat die junge Athletin auch durch die Arbeit mit einer Mentaltrainerin: "Es kommt immer ein neues Rennen, eine neue Möglichkeit oder eine neue Chance."

Erster Weltcupsieg: "Ich denke oft, es schaut nicht so schnell aus"

Wenn Emma Aicher in der einen Disziplin ausscheidet, kann sie ein paar Tage später in einer anderen gewinnen. Ihren ersten Weltcupsieg holte Aicher am 1. März bei der Abfahrt im norwegischen Kvitfjell. "Man träumt ja immer davon, aber ich hätte damit nicht gerechnet", gibt die Allrounderin zu. "Ich denke oft, es schaut nicht so schnell aus, aber da hab ich wohl die Linie gut getroffen und war schon zufrieden mit meinem Skifahren."

Über Schweden und die Schweiz nach Deutschland

Ihre Liebe zum Skifahren hat Aicher in ihrem Geburtsland Schweden entdeckt: "Ich stand das erste Mal auf Ski mit zwei." Sie habe zwar auch mal andere Sportarten ausprobiert, "aber Skifahren hat mir schon am meisten Spaß gemacht." Als die Familie Aicher für drei Jahre in die Schweizer Alpen zog, entfaltete sich Emmas Leidenschaft: "Engelberg war schon ein Paradies, weil wir unten an der Talstation gewohnt haben."

Als Tochter einer schwedischen Mutter und eines deutschen Vaters stand Emma Aicher die Tür zum Deutschen Skiverband offen. "Der DSV hat gesagt, dass ich gerne kommen und es mir anschauen kann. Dann bin ich aufs Internat gekommen, war mit dem Zielkader zweimal unterwegs und habe mich entschieden zu bleiben." Seit fünf Jahren ist die Skirennläuferin in Deutschland: "Die Trainer waren neu, die Sprache war so halb neu, weil es nicht das Gleiche ist, wie wenn man daheim mit dem Papa redet. Es war schon schwer am Anfang, aber ich bin sehr zufrieden mit der Entscheidung."

Aicher: "Was ich? Ich bin ein Vorbild?"

So sehr Schweden Emma Aicher vermisst, so sehr freut sich die deutsche Skiwelt und möchte ganz viel über die Durchstarterin erfahren: "Interviews geben ist nicht mein Lieblingsding vom Ganzen. Gerade am Anfang war ich schüchtern, aber langsam gewöhne ich mich dran." Besonders freut sich Aicher über die kleinen Skifans, die sie anhimmeln: "Es ist aber auch ein bisschen so: Was ich? Ich bin ein Vorbild?" Aber am Ende zählt für die 21-Jährige, dass sie andere Menschen mit ihrer Lieblingsbeschäftigung anstecken kann.

Im Video: Ski-Star Emma Aicher und ihr Weg in die Weltspitze

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Quelle: Blickpunkt Sport 06.04.2025 - 22:15 Uhr