
St. Pauli punktet verdient Bremen patzt im Kampf um Europa
Zähes Spiel mit gerechter Punkteteilung: Werder Bremen verpasst durch das 0:0 am Sonntag (27.04.2025) gegen St. Pauli ein Ausrufezeichen im Kampf um Europa. Die Kiez-Kicker nähern sich mit nun sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang drei Spieltage vor Saisonende dem Klassenerhalt.
Werder-Kapitän Marco Friedl räumte nach Schlusspfiff am Sportschau-Mikrofon ein: "Das war zu wenig. Wir haben in der ersten Halbzeit schlecht gespielt, nach vorne ging gar nichts. Die zweite Halbzeit war dann besser, aber es war letztlich zu wenig, um ein Spiel in der Bundesliga zu gewinnen."
Für Blessin fühlt sich der Punkt gut an
St. Paulis Trainer Alexander Blessin analysierte: "In der ersten Halbzeit haben wir uns richtig gut angestellt, haben kompakt agiert und wenig zugelassen. Auch mit Ball hatten wir Lösungen, hätten aber noch mehr Abschlüsse suchen müssen. In der zweiten Hälfte hat uns dann die Klarheit gefehlt, da mussten wir bis zum Schlusspfiff leiden - aber der Punkt fühlt sich gut an."
Sein Kollege Ole Werner haderte: "Wir hatten über 90 Minuten die besseren Chancen, hätten den Sieg verdient gehabt. Aber in der ersten Halbzeit haben wir nicht so auf dem Platz gestanden, wie wir uns das vorgestellt hatten."
Die erste Großchance der Partie hatten die Gäste nach einer sehenswerten Blitz-Kombination mit doppeltem Doppelpass in der 7. Minute - am Ende verkürzte Werder-Keeper Michael Zetterer aber gut den Winkel gegen Philipp Treu. Kurz danach war Zetterer dann geschlagen, doch Carlo Boukhalfa jubelte nur kurz - er hatte beim Steilpass von David Nemeth im Abseits gestanden.
Auch Bremens Tor wegen Abseits zurückgepfiffen
Erst nach zehn Minuten bekam Bremen mehr Stabilität ins Mittelfeld, ließ sich nicht mehr so leicht überlaufen, nach vorne ging aber weiterhin wenig. Erst in der 25. Minute wurde es mal etwas brenzlig vor dem Pauli-Tor, als Jens Stage den Fuß in eine scharfe Freistoß-Flanke von Marvin Ducksch hielt. Der Ball ging über das Tor, die Fahne des Linienrichters schnellte nach oben - es war aber gleiche Höhe.
Danach verflachte die Partie wieder völlig, ehe es fünf Minuten vor der Pause erneut um eine Abseitsstellung ging: Stage traf nach einem abgefälschten Schuss von Romano Schmid per Volleyschuss, doch diesmal stand der Däne eindeutig in der verbotenen Zone.
Dank Njinmah - Werder wird gefährlicher
Auch nach der Pause blieb die Partie zunächst arm an Chancen, ehe St. Pauli den ersten Aufreger verbuchte: Erst blockte Marco Friedl den Schuss von Noah Weißhaupt kurz vor der Torlinie, dann setzte Nemeth den zweiten Versuch knapp neben den Pfosten.
Das schien ein Weckruf für die Werderaner zu sein, die nach einer knappen Stunde merklich den Druck erhöhten. Doch zunächst scheiterte Justin Njinmah mit einem harten 16-Meter-Schuss am gut reagierenden Nikola Vasilj, Sekunden später stand Njimnah nach Ducksch-Steilpass völlig frei vor dem Pauli-Keeper, schob den Ball aber rechts Pfosten vorbei.
St. Pauli fordert Strafstoß - Bremen trifft wieder aus dem Abseits
20 Minuten vor dem Ende hatte Bremen dann in der Defensive Glück. Saad drang nach einem Sololauf mit viel Zug in den Strafraum der Werderaner ein und wurde von Friedl am Knöchel getroffen. Der Kontakt war eindeutig, doch Schiedsrichter Tobias Reichel reichte er nicht für einen Elfmeterpfiff - und erstaunlicherweise schaltete sich auch VAR Daniel Siebert nicht ein.
Der hatte an diesem Abend offenbar genug mit Abseitsstellungen zu tun. Und war tatsächlich noch ein weiteres Mal gefordert: In der 80. Minute ertönte das Nebelhorn erneut, der eingewechselte Oliver Burke hatte den nächsten Klasse-Pass von Schmid souverän verwertet - doch auch der Schotte hatte im Moment der Ballabgabe die Fußspitze ein paar Zentimeter zu weit vorn.
Bremen bei Union, St. Pauli gegen Stuttgart
Werder Bremen ist am Samstagmittag in Berlin zu Gast (15.30 Uhr). St. Pauli empfängt am Samstagmittag den VfB Stuttgart (15.30 Uhr).