![Marco Odermatt beim Super-G in Saalbach | dpa Tobias Steinmaurer Marco Odermatt](https://images.sportschau.de/image/b604962c-44bc-4cfd-8674-174f7edf0a75/AAABlOB8aEU/AAABkZLrr6A/original/marco-odermatt-188.jpg)
WM-Gold im Super-G "Es war perfekt" - Marco Odermatt deklassiert die Konkurrenz
Am vierten Tag der Alpinen Ski-WM haben die Marco-Odermatt-Festspiele begonnen. Der Schweizer triumphierte im Super-G der Männer mit großem Vorsprung.
Seine Lieblingsstartnummer acht hat Marco Odermatt wieder mal Glück gebracht: Der Schweizer fuhr auf der extrem schnellen Strecke am Zwölferkogel allen Konkurrenten auf und davon und hat damit die "Odermatt-Festspiele" in Saalbach-Hinterglemm eröffnet.
Odermatt-Fahrt nahezu perfekt
Der aktuelle Abfahrts- und Riesenslalom-Weltmeister hat damit nun in der dritten Disziplin WM-Gold gewonnen. Und das verdient. Der 27-Jährige zeigte einen angstfreien, nahezu perfekten Lauf und war in vier der fünf Sektoren der Schnellste im Teilnehmerfeld. Sein Vorsprung im Ziel gewaltig: Keiner der anderen Mitfavoriten kam auch nur in der Nähe der Zeit des derzeit dominierenden Skifahrers.
Silber ging mit genau einer Sekunde Rückstand auf Odermatt an den Österreicher Raphael Haaser, Bronze sicherte sich mit der im Super-G schwierigen Startnummer eins der Norweger Adrian Smiseth Sejersted (+ 1,15 Sekunden).
Marco Odermatt: "Es war perfekt"
Für Odermatt soll nun bei der Abfahrt am Sonntag und beim Riesenslalom in der kommenden Woche weiteres Edelmetall dazukommen.
"Es war wirklich perfekt. Die Kurssetzung fand ich extrem cool", sagte der neue Weltmeister in der Sportschau. Und sein erstes WM-Rennen sei er ziemlich gelöst angegangen: "Ich bin extrem locker. Ich habe schon so viel erreichen dürfen, war schon Doppel-Weltmeister, da spüre ich keinen Druck mehr. Ich wollte es einfach genießen."
Österreich jubelt über Silber
Für die nach dem Super-G-Sieg von Stephanie Venier hoffnungsfrohen Österreicher sprang damit immerhin die zweite Medaille bei diesen Titelkämpfen heraus. Vincent Kriechmayr, auf dem die größten Höffnungen der Alpenrepublik gelegen hatten, landete auf dem undankbaren vierten Platz (+ 1,20), fünf Hundertstelsekunden hinter dem Bronzerang.
"Ich glaube, vor dem Publikum und bei dem Wetter kann man sich nichts Besseres wünschen", sagte Silbermedaillengewinner Haaser in der Sportschau.
Titelverteidiger Crawford abgeschlagen
Die WM-Strecke hatte ein paar besondere Tücken, und niemand außer Odermatt bewältigte sie fehlerfrei. Der Norweger Fredrik Moeller, in der Super-G-Weltcupwertung weit vorne dabei, ließ seine Medaille mutmaßlich beim Zielsprung liegen, als er kurz die Kontrolle verlor und die Ideallinie verlassen musste.
Andere wie die ebenfalls zu den Favoriten zählenden Schweizer Stefan Rogentin oder Franjo von Allmen leisteten sich kleinere Fehler, die sich bis in Ziel hinunter auf mehr als eine Sekunde aufsummierten. Titelverteidiger James Crawford (Kanada/+3,41) war völlig chancenlos.
Jocher und Baumann verpassen die Top Ten deutlich
Und die Deutschen? Die hatten mit ihren hohen Startnummern natürlich nicht mehr die besten Voraussetzungen, um vorne reinzufahren. Simon Jocher (Garmisch) traute sich trotz einer schmerzhaften Fersenprellung auf die WM-Strecke und schlug sich als bester DSV-Fahrer tapfer (+ 2,45). Romed Baumann (Hochfilzen) fuhr solide, aber im Endeffekt etwas zu brav (+ 2,67). Luis Vogt (Garmisch) zahlte bei seinem WM-Debüt Lehrgeld, als er beim Zielsprung schwer stürzte, aber zum Glück unverletzt blieb.
"Ich habe mich heute eigentlich ganz gut gefühlt. Der Schwung, den ich mir wünsche, habe ich momentan aber nicht im Fuß", analysierte Simon Jocher in der Sportschau.