Skispringen in Klingenthal Markus Eisenbichler weiter auf der "Ersatzbank"
Markus Eisenbichler mischt auch beim Heimspiel in Klingenthal nicht mit. Der frühere Weltmeister wurde für die dritte Weltcupstation nicht berücksichtigt.
Bundestrainer Stefan Horngacher setzt bei den Springen in Sachsen auf die gleiche Mannschaft, die in Ruka und Lillehammer glänzte. In der Vogtland-Arena stehen am Samstag und Sonntag (jeweils 16 Uhr, live in der Sportschau) zwei Einzelspringen auf dem Programm.
Es ist keine einfache Zeit für Markus Eisenbichler. Der 32-Jährige braucht Geduld, gute Leistungen im Continental Cup und muss zudem auf schwächere Leistungen von Springern hoffen, die gerade die Nase vorn haben. Und das sind einige.
Die deutschen Skispringer lieferten in den ersten beiden Weltcup-Wettbewerben grandios ab. Zwölf Podestplätze gab es bislang, fünf gingen nach Deutschland, die restlichen sieben ergatterte Österreich um Überflieger Stefan Kraft.
Hamann bleibt im Team
Die DSV-Adler präsentierten sich mannschaftlich stark. Der famose Start in Ruka – Martin Hamann war als schwächster Deutscher Zwölfter - war keine Eintagsfliege. Auch in Lillehammer lief es vorzüglich – mit einer Ausnahme: Martin Hamann verpasste am zweiten Tag das Finale der besten 30. Der gebürtige Sachse, der für die SG Nickelhütte Aue startet, dürfte zumindest kurz um seinen Start vor den Heim-Fans gebangt haben.
Horngacher schenkt dem 26-Jährigen aber das Vertrauen. Aus gutem Grund. Bei den deutschen Meisterschaften in Klingenthal kam Hamann bestens zurecht und überraschte mit dem Meistertitel im Einzel. Mit Sprüngen auf 137 Meter und 130,5 Meter entthronte Hamann Andreas Wellinger und sicherte sich das Weltcup-Ticket. "In Klingenthal habe ich es in diesem Jahr zum Glück schon mehrfach bewiesen, dass ich es kann", gab sich Hamann optimistisch.
Eisenbichler rotierte dagegen aus der Mannschaft und hat es nun schwer, wieder auf das Weltcup-Karussell aufzuspringen. "Wir wollen die positiven Ergebnisse aus den ersten beiden Weltcup-Wochenenden nutzen, um das technische Niveau der Sprünge weiter zu steigern", sagte Horngacher. Die Chance, die Erfolgsserie von Kraft zu brechen, ist so groß wie nie.
Paschke: "Könnte richtig cooler Heim-Weltcup werden"
Die DSV-Adler haben auf der Heimschanze deutlich mehr Sprünge absolviert, kennen jede Tücke aus dem Effeff und freuen sich auf die Unterstützung der Fans. "Die Schanze mag ich gern. Wir haben im Herbst viel darauf trainiert, und von dem her könnte es ein richtig cooler Heim-Weltcup werden", meinte Pius Paschke, der in Ruka sein erstes Weltcup-Podest ergatterte und genau wie Karl Geiger, Stephan Leyhe, Philipp Raimund, Andreas Wellinger und Hamann an diese Leistungen anknüpfen will.
Eisenbichler in der zweiten Liga unterwegs
Eisenbichler wird dem Treiben aus dem fernen Lillehammer wohl mit etwas Wehmut zuschauen. Gemeinsam mit Constantin Schmid (WSV Oberaudorf), Finn Braun (SV Baiersbronn), Felix Hoffmann (SWV Goldlauter), Luca Roth (SV Messstetten), Simon Spiewok (TuS Neuenrade) und Simon Steinbeisser (SC Ruhpolding) springt er zum Auftakt des Continental Cups.
Das beste Argument für eine schnelle Rückkehr in den Weltcup sind Top-Leistungen. Die Schanze in Norwegen liegt dem Bayer: 2016 gewann er auf diesem Bakken schon einmal ein Springen im Conti-Cup, im März verpasste er beim Weltcup als Vierter das Podest knapp. Nach dem Wochenende werden die Karten neu gemischt. Ob Eisenbichler dann Trümpfe in der Hand hält, wird sich zeigen.
Zeitplan
Freitag, 15:40 Uhr: Qualifikation Männer
Samstag, 16:00 Uhr: Einzel
Samstag, 16:00 Uhr: Einzel
Aufgebot
Karl Geiger (SC Oberstdorf)
Martin Hamann (SG Nickelhütte Aue)
Stephan Leyhe (SC Willingen)
Pius Paschke (WSV Kiefersfelden)
Philipp Raimund (SC Oberstdorf)
Andreas Wellinger (SC Ruhpolding)