Vierschanzentournee Granerud auch in Garmisch der Beste, Deutsche verlieren Anschluss
Halvor Egner Granerud hat auch das zweite Springen der Vierschanzentournee für sich entschieden. Bei seinem Sieg am Sonntag (01.01.2023) in Garmisch-Partenkirchen war Andreas Wellinger bester Deutscher.
Der 27-jährige Wellinger präsentierte sich wie in Oberstdorf, als er Sechster wurde, auch beim Neujahrsspringen in starker Form und wurde am Ende mit Weiten von 137 und 133 Metern Achter.
Die deutsche Sieghoffnung Karl Geiger konnte sich nach seinem schwachen Auftritt in der Qualifikation (119 Meter) zwar steigern, hat sich aber aus dem Kreis der Favoriten verabschiedet.
Mit 131,5 Metern ging er als Zehnter in den zweiten Durchgang, mit 131 Metern fiel er dann sogar aus den Top 10 und wurde Elfter. Im Gesamtklassement liegt Wellinger nur noch 0,2 Punkte hinter Geiger. "Ich habe es nicht ganz geschafft, dass der Sprung richtig gut wurde. Das ist schade, aber es war auch nicht so, dass es in den vergangenen Wochen immer vorwärts ging. Ich kann mit dem elften Platz zufrieden sein", sagte Geiger.
Granerud das Nonplusultra
Oberstdorf-Sieger Halvor Egner Granerud war erneut der überragende Mann, hatte in beiden Durchgängen die Höchstpunktzahl. Mit 140 und 142 Metern untermauerte der Norweger seine Favoritenrolle auf den Gesamtsieg und baute seinen Vorsprung aus. Zweiter wurde Anze Lanisek (140,5 und 137 Meter) mit 6,4 Punkten Rückstand, Qualifikationssieger Dawid Kubacki (136 und 138,5 Meter) wurde Dritter.
"Eigentlich habe ich mir schon mehr erwartet. Es ist schon beeindruckend, wie die anderen hier runtersegeln. Respekt und Gratulation an die Springer, für uns heißt es: Weitermachen. In Innsbruck werden wir versuchen, wieder nach vorne zu kommen", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. "Wie es jetzt aussieht, gibt es eher wieder keinen deutschen Sieger, da müsste schon ein Wunder passieren. Aber es war im Vorfeld schon klar, dass es schwierig für uns wird. Wir müssen schauen, dass wir Schritt für Schritt wieder nach vorne kommen. Der richtige Durchbruch fehlt noch."
Raimund und Schmid können sich steigern
Philipp Raimund bestätigte die starken Eindrücke aus den ersten Tagen der Vierschanzentournee erneut. Wegen problematischer Windverhältnisse kam er im ersten Sprung lediglich auf 125,5 Meter, danach landete er aber bei starken 135 Metern - Platz 15. Er überholte im zweiten Versuch unter anderem Stephan Leyhe, der nach 128 und 130 Metern 17. wurde.
"Es fühlt sich schon sehr cool an, das habe ich so nicht erwartet. Ich habe mir sehr viel Selbstbewusstsein geholt und kann mit meinem System sehr zufrieden sein, meine Sprünge laufen wie am Schnürchen", sagte Raimund.
Constantin Schmid hatte wie Raimund im ersten Durchgang Pech mit den Bedingungen, sprang nur 121 Meter. Im zweiten Versuch konnte er dann ebenfalls seine Klasse zeigen, flog 133 Meter weit und arbeitete sich von Rang 29 auf Platz 23 vor. Pius Paschke (124,5 und 127,5 Meter) landete auf Rang 24, Felix Hofmann wurde mit Weiten von 121 und 128 Metern 28..
Nächster Rückschlag für Eisenbichler
Für drei DSV-Athleten war der Wettkampf bereits nach dem ersten Durchgang beendet. Martin Hamann (122,5 Meter) und Luca Roth (113 Meter), die es neben Hoffmann aus der nationalen Gruppe ins Neujahrsspringen geschafft hatten, verloren ihre Duelle und schieden ebenso aus wie Markus Eisenbichler (124 Meter). Nach seinem schwachen Abschneiden in Oberstdorf gab es für den dreimaligen Weltmeister die nächste Enttäuschung, er unterlag gegen seinen Teamkollegen Paschke.
"Es war schwierig da oben, ich bin dann im Endeffekt durchgesackt. Ich habe aber ansonsten gute Sprünge hier in Garmisch gezeigt und da werde ich einfach in Innsbruck weitermachen", sagte Eisenbichler. "Ich bin einfach gerade nicht so stabil, dass ich bei schwierigen Bedingungen Top-Sprünge machen kann. Das muss ich mir wieder erarbeiten."