Markus Eisenbichler

Skispringen Eisenbichler und Leyhe zurück - DSV-Adler mit XXL-Aufgebot in Willingen

Stand: 29.01.2025 16:45 Uhr

Die deutschen Skispringer sind im Formtief. Beim Heimweltcup in Willingen soll neues Selbstvertrauen im WM-Endspurt getankt werden. Auch Markus Eisenbichler und Stephan Leyhe sind wieder mit dabei.

Die zuletzt formschwachen Routiniers kehren am Wochenende in Willingen zumindest kurzzeitig in den Skisprung-Weltcup zurück. Die beiden Ex-Weltmeister gehören zum zusätzlichen Aufgebot der "nationalen Gruppe", das der Deutsche Skiverband zweimal pro Saison als Ausrichter für jeweils ein Springen melden darf - zuvor war dies in Garmisch-Partenkirchen der Fall.  

"Willingen ist für mich nicht nur ein Heim-Weltcup, sondern die Schanze, der Ort, an dem ich groß geworden bin - da freue ich mich natürlich besonders drauf", sagte der gebürtige Hesse Leyhe. 2020 hatte er dort seinen ersten und bisher einzigen Weltcupsieg gefeiert. "Auf der Anlage komme ich sogar wieder in Form, wenn ich vorher schlechter springe", fügte der 33-Jährige an.

Letzte Chance vor der WM?

Leyhe und Eisenbichler hatten ihren Platz im Weltcup-Team nach mäßigen Leistungen um den Jahreswechsel verloren. Um sich für mehr als einen Wettbewerb zurück ins Aufgebot von Bundestrainer Stefan Horngacher zu springen, müssten beide in Willingen wohl in den Top-10-Bereich kommen. Und nur dann bleibt ihnen die Chance auf einen Start bei der WM in Trondheim (26. Februar bis 9. März) erhalten.

Doch nicht nur die beiden Rückkehrer werden sich beweisen müssen. Die deutschen Skispringer hängen seit der Vierschanzentournee im Formtief. Auch beim Skifliegen in Oberstdorf am vergangenen Wochenende sprangen die Schützlinge von Horngacher hinterher. Karl Geiger wurde mit den Plätzen zehn und elf jeweils bester Deutscher. Pius Paschke und Andreas Wellinger enttäuschten dagegen.

Horngacher "guten Mutes"

"Mit dem Ergebnis können wir definitiv nicht zufrieden sein. Das ist zu wenig", fand Horngacher im Anschluss deutliche Worte - und hofft nun auf eine Leistungssteigerung in Willingen. "Ich bin guten Mutes. Die Jungs sind vorbereitet und freuen sich auf diesen Heim-Wettkampf vor vollen Rängen."

Geiger schloss sich an, freut sich vor allem auf die "geniale Stimmung", warnte aber auch vor der "schwierigen Schanze", auf der er vor sechs Jahren seinen zweiten von insgesamt 15 Einzelsiegen holen konnte. "Ich weiß also, dass ich es dort kann", sagte der 31-Jährige. "Der Wind ist dort meistens auch eine Challenge - aber selbst das hat man in den letzten Jahren immer besser geregelt bekommen."

Wellinger kommt mit guten Erinnerungen

Das Aufgebot der zuletzt enttäuschenden DSV-Adler für die beiden Springen am Samstag (ab 15.50 Uhr im TV und Stream) und Sonntag (ab 16 Uhr im TV und Stream) führt der fünfmalige Saisonsieger Paschke an.

Auch Vorjahressieger Wellinger kann sich erneut Chancen ausrechnen. "Ich springe dort wirklich gern, weil ich die Schanze mag. Ich hoffe, dass wir gute Bedingungen haben und weite Sprünge zeigen können", sagte der zweimalige Olympiasieger.

Kuttin: "Es wird eine große Herausforderung"

Bei den Frauen, die am Samstag (ab 11.55 Uhr im TV und Stream) einen Wettkampf bestreiten, will Weltmeisterin Katharina Schmid nach schwachen Leistungen in Japan wieder einen Schritt nach vorne machen.

"Wir freuen uns drauf", erklärte Frauen-Bundestrainer Heinz Kuttin. "Es wird eine große Herausforderung auf der großen Schanze. Ich hoffe, dass wir unseren Flow, unseren Rhythmus und diese Selbstverständlichkeit der Sprünge wieder bekommen."

Schmid will zurück ins Gelbe Trikot

Selina Freitag und Agnes Reisch hatten zuletzt bei den Weltcups in Sapporo und Zao in Japan zwar den Wettbewerb im Super Team gewonnen, in den Einzelspringen sprang aber nur ein Podest durch Freitag heraus.

Schmid hatte dagegen ihre Führung im Gesamtweltcup an die Slowenin Nika Prevc verloren. "Ich hoffe, dass ich wieder bessere Sprünge zeigen kann", blickte die Rekordweltmeisterin voraus. "Mein Gefühl ist gut, ich weiß, was ich zu tun habe. Wenn ich auf die Schanze bringe, was ich kann, bin ich auch wieder vorne mit dabei."

Zweiter Mixed-Wettbewerb der Saison

Eröffnet wird das Wochenende am Freitag (ab 15.50 im TV und Stream) mit einem Mixed-Team-Wettbewerb. Den ersten und bisher einzigen Mixed-Wettkampf in diesem Winter in Lillehammer konnte das deutsche Team mit Schmid, Freitag, Wellinger und Paschke gewinnen.

Das deutsche Aufgebot in Willingen

Männer: Markus Eisenbichler (TSV Siegsdorf), Karl Geiger (SC Oberstdorf), Felix Hoffmann (SWV Goldlauter Haidersbach), Stephan Leyhe (SC Willingen), Pius Paschke (WSV Kiefersfelden), Philipp Raimund (SC Oberstdorf), Luca Roth (SV Meßstetten), Constantin Schmid (WSV Oberaudorf), Adrian Tittel (SG Nickelhütte Aue), Andreas Wellinger (SC Ruhpolding)

Frauen: Selina Freitag (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal), Agnes Reisch (WSV Isny), Katharina Schmid (SC Oberstdorf), Juliane Seyfarth (WSC Ruhla), Emely Torazza (SC Oberstdorf)