Der slowenische Skispringer Domen Prevc in Oberstdorf

Skifliegen in Oberstdorf Slowenien feiert - DSV-Adler enttäuschen erneut

Stand: 26.01.2025 19:08 Uhr

Das Leistungstief der deutschen Skispringer hält an. Auch beim zweiten Skifliegen in Oberstdorf waren Karl Geiger und Co. weit von den Podestplätzen entfernt. Der Sieg ging erneut nach Slowenien.

Von Jonas Schlott

Domen Prevc hatte bereits am Samstag mit Platz drei seine Ambitionen unterstrichen. Am Sonntag (26.01.2025) sollte es für den zweifachen Team-Skiflug-Weltmeister sogar zum Sieg auf der Heini-Klopfer-Schanze reichen.

Seinen Schanzenrekord aus dem Jahr 2022 (242,5 Meter) konnte er zwar nicht knacken, mit Flügen auf 226,5 und 231,5 Meter (436,8 Punkte) setzte sich Prevc aber vor dem erneut zweitplatzierten Johann Andre Forfang aus Nowegen (433,2) und dem Österreicher Michael Hayböck (429,1) durch und machte das slowenische Traumwochenende perfekt. Am Vortag hatte Landsmann Timi Zajc gewonnen.

Horngacher: "Das ist zu wenig"

Bei schwierigen Bedingungen mit wechselnden Winden war Karl Geiger wieder bester Deutscher. Im Kampf um das Podest war der 31-jährige Oberstdorfer aber ohne Chance und wurde mit 414,7 Punkten Elfter. Am Ende fehlten ihm umgerechnet zwölf Meter zum Treppchen. Andreas Wellinger und Pius Paschke enttäuschten dagegen erneut und landeten auf den Plätzen 19 und 21. Philipp Raimund wurde 27.

"Mit dem Ergebnis können wir definitiv nicht zufrieden sein. Das ist zu wenig", fand Bundestrainer Stefan Horngacher im ZDF-Interview im Anschluss deutliche Worte. Nach dem starken Saisonstart mit sechs Siegen und neun Podestplätzen in den ersten acht Einzelwettkämpfen sind seine Schützlinge inzwischen ein gutes Stück von der Weltspitze entfernt. Zwar taste man sich insbesondere in Person von Geiger "ein wenig heran", meinte Horngacher, "es gibt aber weiter einiges zu tun."

Geiger wieder einziger Lichtblick

Nach den nicht zufriedenstellenden Ergebnissen am Samstag konnte es aus deutscher Sicht eigentlich nur besser werden. Geiger hatte schon am Vortag als Zehnter das beste Ergebnis eingefahren. Und auch dieses Mal war es der Lokalmatador, der vor dem zweiten Durchgang die Hoffnung auf den Knotenlöser aufrechterhielt.

Der ehemalige Skiflug-Weltmeister nutzte die guten Bedingungen und segelte auf 222 Meter. Zum Podest fehlten ihm als Zehnter aber bereits acht Punkte, die er auch im Finale erwartungsgemäß nicht aufholen konnte. Dass Geiger auf dem richtigen Weg ist, bewies er aber mit seinem erneut sauberen Flug, der ihn bis auf 223 Meter trug.

Wellinger "fehlt weiter das Selbstvertrauen"

Wellinger und Paschke mussten ihre Ambitionen dagegen bereits früh zurückschrauben. Olympiasieger Wellinger kam schon im ersten Durchgang nicht optimal vom Schanzentisch und musste im Flug korrigieren. 204,5 Meter bedeuteten Rang 18 zur Halbzeit.

Bei seinem zweiten Versuch ließ ihn die Jury trotz kritischer Bedingungen vom Balken. Der 29-Jährige macht noch das Beste draus, 198 Meter verhinderten aber eine bessere Platzierung. "Der zweite Durchgang war definitiv der Beste an diesem Wochenende. Mir fehlt aber weiter das Selbstvertrauen", sagte Wellinger.

Paschke im Windpech

Auch Paschke musste den nächsten Rückschlag hinnehmen. Schon am Vortag war er als 18. hinter den Erwartungen geblieben. Dieses Mal kam auch noch Pech hinzu. Nach einem vielversprechenden Versuch in der Qualifikation wurde er im Wettkampf bei schwierigen Windbedingungen im ersten Durchgang bereits bei 193,5 Metern förmlich hinuntergedrückt.

Mit 209,5 Meter konnte er sich im Finale zwar steigern, die Leichtigkeit der vergangenen Tage fehlt aber weiter. Das Gelbe Trikot, das Paschke bis zur Vierschanzentournee innehatte, scheint derzeit meilenweit entfernt.

Raimund mit Glück im Finale

Philipp Raimund musste sich trotz guter äußerer Bedingungen mit 203,5 Metern im ersten Durchgang zufriedengeben und schaffte nur dank der Disqualifikation des Slowenen Anze Lanisek (zu großer Anzug) den Sprung ins Finale. Immerhin konnte der Lokalmatador die unverhoffte Chance nutzen und schob sich nach 211,5 Metern noch um drei Plätze nach vorn.

Felix Hoffmann scheiterte dagegen nach 197 Meter im ersten Durchgang. Constantin Schmid und Adrian Tittel mussten schon in der Qualifikation die Segel streichen.