Langlauf in Engadin Moch und Carl gehen im Massenstart die Kräfte aus
Friedrich Moch und Victoria Carl haben eine weitere Top-10-Platzierung im Weltcup verpasst. Beim Massenstart in der Schweiz fehlten auf den letzten Kilometern die entscheidenden Körner.
Der 24-jährige Moch vom WSV Isny beendete das Rennen über 20 Kilometer im freien Stil am Sonntag (26.01.2025) auf Platz 13. Moch hatte sich lange in der Spitzengruppe aufgehalten, ehe er auf der Schlussrunde auch aufgrund eines Stockbruchs abreißen lassen musste.
Im Ziel hatte er 35,3 Sekunden Rückstand auf Langlauf-Dominator Johannes Hoesflot Klaebo aus Norwegen, der bereits am Vortag den Sprint gewonnen hatte und seinen neunten Weltcupsieg in dieser Saison feierte. Damit baute er auch seine Führung im Gesamtweltcup aus und liegt nun mit mehr als 300 Punkten vor dem Schweden Edvin Anger.
Sechs Norweger vorn
Klaebo war an diesem Tag die Speerspitze einer neuerlichen norwegischen Machtdemonstration. Hinter ihm komplettierten Iver Tildheim Andersen (+ 1,3 Sekunden) und Didrik Toenseth (+ 1,9) das Podest. Auch die Plätze vier, fünf und sechs waren fest in der Hand seiner Landsmänner.
Daran konnten neben Moch auch die weiteren deutschen Athleten erwartungsgemäß nichts ausrichten. Florian Notz wurde nach einem lange beherzten Auftritt 23. (+ 1:30,8 Minuten), Lucas Bögl auf Rang 41 (+ 3:10,9) und Anian Sossau auf Platz 48 (+ 4:07,3) kamen weit abgeschlagen ins Ziel.
Moch lange gut im Rennen
Distanzspezialist Moch hatte zunächst die richtige Taktik gewählt. Schon auf den ersten Kilometern lief er ohne Probleme in der Spitzengruppe und hatte nach einem Viertel des Rennens nur eine knappe Sekunde Rückstand auf Klaebo. Während Sossau bereits früh eine Lücke reißen lassen musste, konnten auch Notz und Bögl Anschluss halten. Gemeinsam mit Moch blieb das deutsche Trio nach zehn Kilometern zunächst weiter in Schlagdistanz, ehe Bögl dem hohen Tempo nicht mehr folgen konnte und zurückfiel.
Das gleiche Schicksal ereilte Notz fünf Kilometer vor dem Ziel, nachdem die Norweger Klaebo und Andreas Fjorden Ree an der Spitze einmal mehr die Pace forciert hatten. Moch dagegen blieb dran und hatte weiter nur wenige Sekunden Rückstand. Doch dann verhinderte ein Stockbruch ein Top-Ergebnis. Als es auf die letzten Anstiege hochging, war nicht nur die Spitzengruppe enteilt, sondern auch die Top 10. Ganz vorne setzte Klaebo derweil zur entscheidenden Attacke gegen Andersen und Toenseth an und lief ohne Probleme zum Sieg.
Auch Carl verpasst Top 10
Bei den Frauen verpasste auch Victoria Carl den Sprung unter die besten zehn. Die 29-jährige Olympiasiegerin aus Zella-Mehlis, derzeit auf einem hervorragenden zweiten Platz im Gesamtweltcup, war wie Moch lange gut unterwegs, musste sich letztlich aber mit Rang zwölf zufrieden geben.
Den Sieg sicherte sich Astrid Oeyre Slind. Die Norwegerin setzte sich im Zielsprint vor ihrer Landsfrau Nora Sanness (+ 3,6 Sekunden) durch und feierte ihren vierten Sieg in diesem Winter. Bereits mit mehr als 20 Sekunden Rückstand schaffte es auch Olympiasiegerin Jonna Sundling aufs Podest. Die im Gesamtweltcup führende Jessie Diggins (USA) wurde Fünfte und festigte ihre Ambitionen auf die Große Kristallkugel. Carl, die zuletzt in Les Rousses als Zweite erstmals im WM-Winter auf das Podest gelaufen war, hatte im Ziel 56,5 Sekunden Rückstand auf Slind.
Pia Fink landete auf einem guten 17. Platz, auch Helen Hoffmann und Anna-Maria Dietze fuhren als 20. und 25. erfreuliche Ergebnisse ein. Katherine Sauerbrey und Lena Keck schafften es dagegen nur auf die Ränge 50 und 52.
Carls Kampf bleibt unbelohnt
Nachdem Carl am Vortag noch in der Sprint-Qualifikation gescheitert war, konnte sie dieses Mal ihre Stärken über die lange Distanz zunächst deutlich besser ausspielen. Bis zur Hälfte des Rennens mischte sie an der Spitze mit, musste dann aber dem hohen Tempo Tribut zollen und verlor Sekunde um Sekunde.
Der Massenstart der Frauen im Engadin
Nach 15 Kilometern lag Carl bereits mit über einer halben Minute in Rückstand und musste auch um die Top 10 bangen. Die weiteren deutschen Läuferinnen mussten bereits zuvor abreißen lassen und lagen weit in Rückstand. Carl mobilisierte auf der Schlussrunde noch einmal alle Kräfte und konnte ihre Position zunächst halten. Auf den letzten Metern musste sie aber noch die Konkurrenz vorbeiziehen lassen.
Hennig verzichtet
Katharina Hennig, die gemeinsam mit Carl 2022 in Peking Olympiasiegerin im Teamsprint geworden war, hatte auf die Rennen in Engadin verzichtet. Die 28-Jährige, die wegen einer Erkältung bereits die Tour de Ski rund um den Jahreswechsel verpasst hatte, will sich in den kommenden Wochen bei den Weltcups in Cogne und Falun den Feinschliff vor den Weltmeisterinschaften in Trondheim holen.