
Langlauf bei der Nordischen Ski-WM Frida Karlsson gewinnt den ersten WM-Marathon
Frida Karlsson hat bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim die Weltmeisterschafts-Premiere über 50 Kilometer im Massenstart bei den Frauen gewonnen. Pia Fink schlug sich sehr achtbar und wurde 13.
In einem trotz der Ultra-Distanz hochspannenden Rennen gewann die Schwedin in 2:24,55 Stunden vor den beiden Norwegerinnen Heidi Weng (+2,1 Sekunden) und Therese Johaug (+2,9). Ganz bitter endete der Marathon für die Schwedin Ebba Andersson, die bis zum Schluss mit an der Spitze lag, sich dann mit ihren Skiern in denen ihrer Landsfrau Karlsson verhakte und stürzte. Statt einer Medaille blieb dadurch nur Rang vier (+18,7).
34 Athletinnen hatten sich am Sonntag (09.03.2025) den Marathon in Trondheim angetan - zumindest zu Beginn. Bei schwierigsten Streckenbedingungen, die die Organisatoren auch noch unnötig forcierten, gab es einige Läuferinnen, die den Dienst vorzeitig quittierten. Viele Beobachter sprachen von "absolut unwürdigen" Streckenverhältnissen, vor allem in den Waldabschnitten, von denen es auf der sechsmal zu durchlaufenden 8.285 Meter-Runde einige gab. Über weite Strecken sah dieses Langlauf-historische Ereignis eher aus wie ein Feld-Wald-und-Wiesen-Rennen.
Wie erwartet setzten sich schon auf der ersten Runde die Favoritinnen vom Rest des Feldes ab, die Abstände wurden schnell sehr groß. An der Spitze machte die beiden Norwegerin Johaug und Weng sowie die beiden Schwedinnen Karlsson und Andersson hauptsächlich die Tempoarbeit, es bildete sich ein Zug von sieben bis acht Läuferinnen.
Fink und Krehl lange gut dabei
Die beiden Deutschen machten nicht den Fehler, die Pace um jeden Preis mitgehen zu wollen, sondern teilten sich die Kräfte ein. Bei der zweiten Zwischenzeit lag Sofie Krehl auf Rang 13 gut drei Minuten hinter Karlsson, kurz hinter Krehl auf Platz 15 lag Fink fast gleichauf in der Siebener-Gruppe, die sich gegenseitig immer mal etwas Windschatten gab.
Norwegerinnen täuschen Ski-Wechsel nur an
Spektakulär wurde es nach 1:12 Stunden des Rennens zwischen der dritten und vierten Runde. Die Athletinnen durften die Ski wechseln, was mit frischem Wachs Vorteile bringen kann, aber rund 30 Sekunden Zeit kostet. Karlsson war bereits in die Wechsel-Zone abgebogen, lauerte aber darauf, was die beiden Konkurrentinnen aus Norwegen machen würden.
Die verlangsamten dann auch ihre Fahrt, so dass es nach einem Wechsel aussah, traten dann aber plötzlich wieder an und verzichteten auf den Tausch. Daraufhin entschieden sich auch Karlsson und Andersson gegen den Skiwechsel und gaben Vollgas, um die Lücke zu Weng und Johaug wieder zu schließen - was ihnen auch recht zügig gelang. So ein spannendes Taktikgeplänkel sorgte bei den Zuschauern an der Strecke für Begeisterung - und auch bei der ein oder anderen Läuferin huschte ein Lächeln über das Gesicht.
Norwegerinnen verweigern Führungsarbeit
So richtig nett schien die Atmosphäre innerhalb dieses Quartetts allerdings nicht zu sein. Fast über die gesamte weitere Renndistanz verweigerten Johaug und Weng die Führungsarbeit, ließen Andersson und Karlsson permanent vorne allein den Tiefschnee spuren - im Radsport hätte es für das dort sogenannte ständige "Hinterradlutschen" mal ein paar klare Worte des Kapitäns in Richtung der Fahrer gegeben, die nur auf Kosten der anderen ihre Kräfte schonen wollten.

Das Ansinnen der Norwegerinnen wurde erstmals bei Beginn der Schlussrunde deutlich: Johaug schoss plötzlich an einem leichten Anstieg aus dem Windschatten und versuchte, das schwedische Duo mit einem kernigen Antritt zu überraschen und abzuhängen. Das gelang allerdings nicht - und kurz danach machte sie es sich wieder hinter Karlsson gemütlich.
Krehl fällt zurück, Fink bleibt stabil
Zu diesem Zeitpunkt war Krehl aus der Gruppe mit Fink bereits deutlich zurückgefallen. Krehl lag auf Rang 22, Fink hielt sich hervorragend auf dem 13. Platz, nach fünf Runden lagen rund drei Minuten zwischen den beiden. Im Ziel hatte Fink 11:14,7 Minuten Rückstand, Krehl kam mit 19:41,8 im Gepäck letztlich auf Rang 25.