
Nordische Ski-WM Sechstes Gold - "King" Klaebo schreibt weiter Geschichte
Es ist der Ausdruck purer Dominanz: Langläufer Johannes Hoesflot Klaebo hat bei der Nordischen Ski-WM auch den Massenstart über 50 Kilometer gewonnen und mit seinem sechsten Gold im sechsten Rennen Geschichte geschrieben.
Trondheim bot auch am Samstag (08.03.2025) eine atemberaubende Kulisse und sorgte damit für den perfekten Rahmen bei der nächsten Rekordshow Klaebos. Der 28-Jährige gewann den Distanz-Klassiker in seiner Heimstadt dank eines unwiderstehlichen Endspurts in 1:57:47,1 Stunden vor dem Schweden William Poromaa (+ 2,1 Sekunden) und seinem Landsmann Simen Hegstad Krüger (+ 8,5).
Für Klaebo war es der sechste Titel in Trondheim, womit er auch die Russin Jelena Wälbe überflügelte, die 1997, ebenfalls in Trondheim, fünf Mal Gold gewonnen hatte. Den Rekord seines Idols Petter Northug hatte Klaebo bereits in der Staffel geknackt, mit nun 15 Siegen ist er der erfolgreichste Skilangläufer der WM-Geschichte.
Moch verpasst Top 10
Aus deutscher Sicht schaffte Distanzspezialist Friedrich Moch als 15. (+ 6:28,8 Minuten) das beste Ergebnis. Der 24-Jährige war zunächst gut dabei, konnte den Tempoverschärfungen nach der Hälfte des Rennens aber nicht mehr folgen. Florian Notz (43.) und Jan Stölben (57.) landeten weit hinten im Feld.
Die DSV-Langläufer bleiben damit ohne Medaille bei den diesjährigen Titelkämpfen. Ein Platz auf dem Podium in den Einzelrennen wäre allerdings auch einer Überraschung gleichgekommen. Auch in der Staffel, die vor zwei Jahren in Planica noch sensationell Bronze gewonnen hatte, reichte es nur für Rang acht.
Gänsehaut-Feeling in Trondheim
Schon die Kulisse vor der letzten WM-Entscheidung der Langlauf-Männer sorgte für Gänsehaut. Geschätzte 100.000 norwegische Fans hatten sich in der Arena und entlang der Strecke eingefunden, um ihre Stars beim Highlight dieser Titelkämpfe anzutreiben.
Wenig überraschend, waren es auch die Norweger, die sich direkt zu Beginn an die Spitze setzten. Das Tempo war hoch, nach fünf Kilometern ging bereits die erste Lücke auf. Stölben musste früh abreißen lassen, auch Notz konnte den Anschluss nicht halten.
Moch fällt zur Halbzeit zurück
Moch konnte dagegen weiter vorne mitmischen und hatte sich nach zehn Kilometern in der 26-köpfigen Spitzengruppe etabliert. "Einwandfrei", lobte Teamchef Peter Schlickenrieder am Streckenrand. Und Klaebo? Der Topfavorit hielt sich zunächst zurück und überließ die Führungsarbeit anderen.
Das Tempo wurde nun immer wieder forciert, das Feld fiel langsam aber sich auseinander. Die Führungsgruppe war auf zehn Läufer zusammengeschmolzen. Der norwegische Titelverteidiger Pal Golberg konnte nach der Hälfte des Rennens nicht mehr folgen.
Und auch Moch geriet unter Zugzwang, nachdem eine Lücke von zehn Sekunden aufgegangen war. Weil die Norweger an den Anstiegen weiter ein Höllentempo anschlugen, musste sich schließlich auch der letzte deutsche Läufer von den Spitzenplätzen verabschieden.
Klaebos furioser Schlussspurt nach Nyengets Sturz
Nach 35 Kilometern hatte sich die Spreu endgültig vom Weizen getrennt. Einzig der Schwede Poromaa konnte den Norwegern in der nun fünfköpfigen Spitzengruppe weiter Paroli bieten. Doch auch Klaebo musste im tiefen Schnee immer wieder ein paar Meter zulaufen, kämpfte sich aber stets zurück.
Fünf Kilometer vor dem Ziel war es zunächst Harald Östberg Amundsen, der sich von den Medaillen verabschieden musste. Kurz darauf wurde es dramatisch, nachdem Martin Löwström Nyenget als Führender stürzte und sich um jegliche Goldchance brachte. Klaebo zog vor der letzten Kurve schließlich an Poromaa vorbei und ließ dem Schweden im Schlussspurt keine Chance. Der Rest war ohrenbetäubender Jubel.