
WM 2030 FIFA - nächste WM-Erweiterung auf 64 Teams?
2026 wird die WM der Männer erstmals mit 48 Teams ausgetragen, nun gibt es in der FIFA den nächsten Vorschlag zur Erweiterung: 64 Mannschaften wären demzufolge bei der WM 2030 dabei.
Ein WM mit 64 Teams wäre eine Verdopplung im Vergleich zur WM 2022 in Katar und könnte die nie dagewesene Zahl von 128 Spielen bedeuten. Zum Vergleich: Die EM 2024 in Deutschland hatte 24 Teams und 51 Spiele.
Die FIFA bestätigte auf Anfrage, dass diese Idee am Mittwoch im FIFA-Rat besprochen wurde. "Ein FIFA-Ratsmitglied schlug spontan unter dem Tagesordnungspunkt 'Verschiedenes' vor, anlässlich des 100. Jubiläums der FIFA-Weltmeisterschaft im Jahr 2030 die Möglichkeit einer Austragung der WM mit 64 Mannschaften zu prüfen", schrieb die FIFA. "Die Idee wurde zur Kenntnis genommen, da die FIFA die Pflicht hat, jeden Vorschlag eines Mitglieds zu prüfen."

FIFA-Präsident Gianni Infantino mit dem WM-Pokal
Laut der englischen Zeitung "The Times", die als erste über den Vorschlag berichtete, brachte das FIFA-Ratsmitglied Ignacio Alonso aus Uruguay den Vorschlag ein. Die Idee dürfte viele Funktionäre vor allem in Europa alarmieren. Schon jetzt gibt es viel Streit um den vollen Kalender und die Belastung der Spieler. Der FIFA-Rat, dem auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf angehört, hatte zuletzt die Zahl der Teams von 32 auf 48 erhöht. Bei der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko werden erstmals 48 Teams mitspielen. Das Turnier wurde damit bereits auf 104 Spiele ausgeweitet.

FIFA-Ratsmitglied Ignacio Alonso aus Uruguay
Turnier schon mit 48 Teams hochkomplex, besonders 2030
Die WM 2030 findet in Spanien, Portugal und Marokko statt. Dazu gibt es Eröffnungsspiele in Uruguay, Argentinien und Paraguay, weil hundert Jahre zuvor im Jahr 1930 die erste WM mit 13 Teams in Uruguay stattgefunden hatte. Die Teams aller sechs Länder sind automatisch qualifiziert. Das Turnier wurde gleichzeitig mit der WM 2034 (Saudi-Arabien) vergeben, woran es Kritik von Menschenrechtsorganisationen, Sportrechtsexperten und vom norwegischen Verband gab. Der DFB stimmte im FIFA-Rat und im FIFA-Kongress zu.
Organisatorisch wird es im Spielplan ohnehin eine große Aufgabe, den sportlichen Nachteil der Mannschaften kleinzuhalten, die von ihren ersten Spielen in Südamerika zu ihren zweiten Spielen nach Europa oder Afrika fliegen müssen. "Der vorgesehene Spielplan sieht etwa elf bis zwölf Tage für Reisen und Ruhephasen vor dem zweiten Spiel der sechs in Südamerika spielenden Mannschaften vor", teilte die FIFA mit.
Den anderen Teams, die schon in Europa und Afrika sind, sollen dafür nur fünf bis sechs Tage zur Verfügung stehen. Der bisherige Plan:
- 8.-9. Juni 2030: Eine Hundertjahrfeier in Uruguays Hauptstadt Montevideo, wo das erste WM-Finale stattfand und die ersten drei Spiele in Uruguay, Argentinien und Paraguay
- 13.-14. Juni 2030: Eine Eröffnungsfeier und erste Spiele in Spanien, Portugal und Marokko
- 15.-16. Juni 2030: Erste Spiele für die jeweils anderen Teams aus den Gruppen mit Uruguay, Argentinien und Paraguay
- 21.-22. Juni 2030: Zweite Spiele für die Teams, die an den Partien in Südamerika beteiligt waren
- 21. Juli 2030: Endspiel

Im Centenario in Montevideo fand 1930 das erste WM-Endspiel statt.
Das Turnier dauert damit mehr als sechs Wochen, 2026 sind es etwas mehr als fünf. Die Abstellungsphase der Spieler soll aber dieselbe bleiben. Die Teams, die in Südamerika spielen, haben aber weniger Zeit für Testspiele oder Vorbereitung. Ob die zusätzlichen Spiele untergebracht werden könnten, ohne den bisherigen Terminplan umzuwerfen - fraglich.
Jahr | Teams | Spiele |
---|---|---|
1930 | 13 | 18 |
1934 | 16 | 17 |
1938 | 15 | 18 |
1950 | 13 | 22 |
1954 | 16 | 26 |
1958 | 16 | 35 |
1962 | 16 | 32 |
1966 | 16 | 32 |
1970 | 16 | 32 |
1974 | 16 | 38 |
1978 | 16 | 38 |
1982 | 24 | 52 |
1986 | 24 | 52 |
1990 | 24 | 52 |
1994 | 24 | 52 |
1998 | 32 | 64 |
2002 | 32 | 64 |
2006 | 32 | 64 |
2010 | 32 | 64 |
2014 | 32 | 64 |
2018 | 32 | 64 |
2022 | 32 | 64 |
2026 | 48 | 104 |
Auswirkung auf Qualifikationswettbewerbe
Zudem hätte eine neue Erweiterung der WM Auswirkungen auf die Sinnhaftigkeit der Qualifikationswettbewerbe. In Europa reagierte die UEFA mit einer Verkleinerung der Gruppen, um etwas mehr Spannung zu erzeugen. Zudem wurde der Nations League mehr Bedeutung gegeben. Je mehr Teams sicher bei der WM dabei ist, um so weniger ansprechend wird die Qualifikation für Fans und TV-Sender - der kommerzielle Wert könnte sinken.