Torwart Oliver Baumann stößt mit Dortmunds Carney Chukwuemeka zusammen.

Zusammenprall im Strafraum DFB: Kein Foulspiel bei Dortmunds Siegtor gegen Hoffenheim

Stand: 26.04.2025 20:53 Uhr

Vor Borussia Dortmunds Siegtor bei der TSG Hoffenheim kam es zu einem Zusammenprall zwischen Hoffenheims Torwart Oliver Baumann mit Dortmunds Carney Chukwuemeka. Der DFB stellt nun klar: Aus seiner Sicht habe bei dem Zweikampf kein Foul vorgelegen.

Der Dortmunder Waldemar Anton traf in der fünften Minute der Nachspielzeit ins leere Tor, nachdem Hoffenheims Torwart Baumann mit Dortmunds Chukwuemeka zusammengeprallt war. Chukwuemeka traf Baumann im Fallen mit dem Knie am Kopf. Baumann trug dabei eine sichtbare Verletzung an der Stirn davon, Dortmund feierte den 3:2-Sieg.

Für die Entscheidung habe er "kein Verständnis", sagte Oliver Baumann im Gespräch mit der Sportschau. Von einer "Skandalentscheidung" sprach Hoffenheims Trainer Christian Ilzer. Dortmunds Trainer Niko Kovac sah dagegen "kein Foul".

Hoffenheim-Keeper Baumann - "Sorry, aber das verstehe ich nicht"

Sportschau Bundesliga, 26.04.2025 20:22 Uhr

DFB-Sprecher: "Zusammenprall, kein Foulspiel"

Alex Feuerherdt, Sprecher der DFB Schiri GmbH, die das Schiedsrichterwesen im deutschen Profifußball organisiert, verteidigte die Entscheidung von Schiedsrichter Benjamin Brand auf Anfrage der Sportschau.

Alex Feuerherdt, Sprecher der DFB Schiri GmbH

Alex Feuerherdt, Sprecher der DFB Schiri GmbH

Chukwuemeka und Baumann seien beide zum Ball gelaufen, der für beide spielbar gewesen sei, teilte Feuerherdt mit. "Baumann wirft sich dabei dem Angreifer mit einigem Risiko entgegen und wehrt den Ball ab, trifft jedoch mit den Händen auch den rechten Fuß von Chukwuemeka. Dieser geht infolgedessen zu Boden und trifft dabei mit dem Knie den Kopf des Torhüters. Aus unserer Sicht lag hier kein Foulspiel von Chukwuemeka vor, sondern ein Zusammenprall."

Hoffenheim fordert Ansicht der Bilder - doch die gab es

Der Vorwurf von Hoffenheimer Seite an Schiri Brand lautet auch: "Der Schiedsrichter hätte es sich ansehen müssen." Zumindest im "Kölner Keller" wurden die Bilder betrachtet. Denn der Ablauf des Video-Assistenten-Protokolls sieht eine Prüfung aller wichtigen Situationen vor.

Schiedsrichter Benjamin Brand

Schiedsrichter Benjamin Brand

Feuerherdt bestätigte, dass Video-Assistent Robert Schröder und dessen Assistent Henrik Bramlage die Entscheidung überprüft haben, aber "keine klare und offensichtliche Fehlentscheidung feststellten". Die ist aber grundsätzlich erforderlich, um den Schiedsrichter an den Monitor zu bitten.

Kopfverletzung - hätte das Spiel unterbrochen werden müssen?

Unbestreitbar ist, dass Baumann offensichtlich ernster verletzt war. Er stand auf und lief sichtbar taumelnd zurück Richtung Tor, wo in dem Moment der Ball reinflog. Im Fußballregelwerk ist unter Regel 5 verankert: "Der Schiedsrichter unterbricht das Spiel, wenn ein Spieler ernsthaft verletzt ist."

Hoffenheims Torwart Oliver Baumann

Hoffenheims Torwart Oliver Baumann

Feuerherdt verweist auf den zeitlichen Ablauf. "Eine mögliche Kopfverletzung war für den Schiedsrichter in dieser Situation nicht unmittelbar zu erkennen, zumal Baumann zunächst aufstand und weiterspielte. Deshalb ist es für uns nachvollziehbar, dass die Partie nicht während des Angriffs der Dortmunder unterbrochen wurde."