
Abstiegskampf in der Bundesliga Heidenheim setzt Konkurrenz massiv unter Druck
Der späte Siegtreffer des 1. FC Heidenheim hat den Erfolgsdruck für den VfL Bochum und Holstein Kiel im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga nochmal erhöht. Auch die TSG Hoffenheim und der FC St. Pauli werden das Spiel in Stuttgart mit Sorgen verfolgt haben.
"Honsak schockt den VfB Stuttgart" ist eine durchaus zulässige Überschrift für einen Bericht über das Spiel des Pokalfinalisten gegen den 1. FC Heidenheim. Aber auch wenn der VfB sicher gewillt war, die schon achte Heimniederlage der Saison zu vermeiden, dürfte es nur ein kleiner Schock gewesen sein. Ein Punkt gegen den Rivalen aus Württemberg wäre vermutlich auch zu wenig für die Stuttgarter gewesen, um über die Liga noch mal einen Angriff auf Plätze zu starten, die zur Teilnahme am Europapokal berechtigen.
Der VfB hat am 24. Mai die große Chance, mit einem Sieg gegen den Drittligisten Arminia Bielefeld im Pokalfinale den Startplatz für die Europa League zu sichern.
Weit mehr als die Stuttgarter dürfte das Tor von Mathias Honsak in der 89. Minute daher die Konkurrenz im Abstiegskampf geschockt haben. Heidenheim hat nun fünf Punkte mehr als der VfL Bochum und sogar sechs Punkte mehr als Schlusslicht Holstein Kiel.
Kiel heute gegen Gladbach, Bochum am Sonntag gegen Union
Für die Konkurrenten auf den direkten Abstiegsplätzen spricht, dass sie noch ein Spiel mehr haben, um den Rückstand zu verringern. Der ohnehin große Erfolgsdruck ist durch das Ergebnis des Freitagsspiels aber für die beiden Klubs noch erhöht worden.
Kiel muss heute gegen Borussia Mönchengladbach gewinnen, um noch halbwegs realistische Chancen zu haben, sich in die Relegation zu retten.
Das Restprogramm für die KSV sieht Auswärtsspiele beim FC Augsburg, einer der stärksten Mannschaften der Rückrunde, und am letzten Spieltag bei Borussia Dortmund vor. Zum letzten Heimspiel der Saison kommt mit dem SC Freiburg eine Mannschaft an die Ostsee, die ebenfalls Ambitionen hat, in der kommenden Saison international zu spielen.
Der VfL Bochum spielt erst am Sonntag gegen den 1. FC Union Berlin. Der Verein aus Köpenick hat den Klassenerhalt zwar schon geschafft, aber aufgrund der Vorgeschichte - Stichwort: Feuerzeug - dürften die Berliner äußerst motiviert die Reise in den Westen angetreten haben.
Direktes Duell 1. FC Heidenheim - VfL Bochum am 32. Spieltag
Für den VfL Bochum spricht, dass er noch das direkte Duell mit dem 1. FC Heidenheim hat. Am kommenden Freitag wird damit auf der Ostalb der 32. Spieltag eröffnet. Der Blick auf das Restprogramm gibt den Bochumern auch die Hoffnung, dass der FC St. Pauli am letzten Spieltag schon gerettet sein könnte. Danach sah es bis zur 89. Minute im Spiel des VfB gegen Heidenheim schon am 31. Spieltag aus.
Schockwellen nach Hamburg und in den Kraichgau
Das Tor von Honsak hat allerdings auch leichte Schockwellen nach Hamburg und in den Kraichgau geschickt. Die TSG Hoffenheim steht heute vor dem schwierigen Heimspiel gegen ein Borussia Dortmund, das im Aufwind ist. Würde das Spiel verloren gehen und der 1. FC Heidenheim am kommenden Freitag gegen den VfL Bochum gewinnen, wären die Hoffenheimer nur noch zwei Punkte vor dem Relegationsplatz.
Die Saison ist in einer Phase, in der an jedem Spieltag mehrere relevante Partien für einen Verein anstehen. Die berüchtigte eigene Kraft reicht gerade im Abstiegskampf häufig nicht aus, um das Ziel zu erreichen. Die Hoffnung der Heidenheimer Konkurrenz auf den VfB Stuttgart war am Freitag vergeblich.
Die Mannschaft des FCH und Trainer Frank Schmidt werden nun ihrerseits darauf hoffen, dass Union Berlin gewinnt, dass Borussia Mönchengladbach gewinnt, dass Borussia Dortmund gewinnt, und dass der FC St. Pauli am späten Sonntagnachmittag bei Werder Bremen verliert.
Alle Spiele live und in voller Länge
Was tatsächlich passiert, gibt es wie an jedem Spieltag bei der Sportschau live und in voller Länge als Audiostream zu hören. Ausschnitte der Spiele am Samstagnachmittag sind wie gewohnt in der Sportschau ab 18 Uhr zu sehen.