Vierschanzentournee Deutsche Skispringer überstehen Bischofshofen-Quali - fliegen aber hinterher

Stand: 05.01.2023 19:20 Uhr

Zum Finale der Vierschanzentournee in Bischofshofen haben alle sieben deutschen Springer die Qualifikation überstanden. Die größten Weiten sprangen aber andere.

Granerud siegt vor Kubacki

Bei Dauerregen, frühlingshaften elf Grad und Rückenwind bestimmten am Donnerstag (05.01.2023) die Tournee-Favoriten das Geschehen. Gesamtspitzenreiter Halvor Egner Granerud gewann mit 137 Metern vor seinem ärgsten Verfolger, Weltcupspitzenreiter Dawid Kubacki aus Polen (137,5 Meter). Bester Deutscher war Constantin Schmid mit 132 Metern als 13..

Deutsch-deutsches Duell Schmid vs. Paschke

Schmid war damit der einzige deutsche Springer in den Top 15 und der Lichtblick im Team von Bundstrainer Stefan Horngacher. Beim Finale der Tournee am Freitag kämpft Schmid nun in einem deutsch-deutschen Duell um das Weiterkommen. Schmid tritt in den K.o.-Duellen gegen Pius Paschke an, der mit 119,5 Metern nur 38. wurde.

"Der zweite Trainingssprung heute war absolut beschissen. Ich war wütend, die Trainer waren wütend", sagte Schmid nach der Quali in der Sportschau. "Jetzt habe ich mich für die Quali richtig zusammenreißen müssen und bin froh, dass es geklappt hat. Es kommt auf dieser Schanze nur auf den Flug an. Man muss den Tisch treffen und nicht wie ich im Training."

Geiger und Wellinger nur 24. und 25.

Die deutschen Top-Namen konnten dagegen nicht überzeugen: Andreas Wellinger (Ruhpolding) mit 124 Metern und Karl Geiger (Oberstdorf) mit 126 Metern kamen nur auf die Ränge 24 und 25. Wellinger hatte dabei nach Aussagen von Horngacher mit einem Magen-Darm-Infekt zu kämpfen.

Immerhin: Geiger, der bei der Quali von Innsbruck noch ausgeschieden war, schaffte es diesmal in den Wettkampf. "Es war eine extrem Scheiß-Situation in Innsbruck. Aber es ist passiert und es geht weiter. Heute war ein ganz solider Tag. Das war nichts Besonderes, aber ich bin soweit damit zufrieden, weil ich mich qualifiziert habe", sagte der 29-Jährige im Anschluss in der Sportschau.

Geiger eröffnet mit seinem K.o.-Duell nun am Freitag den Wettkampf. Der Oberstdorfer muss gegen den Norweger Marius Lindvik ran - in einem Duell der Enttäuschten mit Weltklasse-Potenzial.

Raimund zweitbester Deutscher

Philipp Raimund (Oberstdorf) wurde mit 132,5 Metern 17.. Der 22-Jährige, der bei den drei Tournee-Etappen jeweils in die Top 15 kam, war mit seinem Sprung und der Platzierung unzufrieden: "Es gibt immer etwas zu verbessern, solange man nicht gewinnt. Wenn du denkst, du bist gut, hast du aufgehört, besser zu werden. Ich war heute etwas zu aggressiv im Flug. Ich tu mich extrem schwer mit dem Anlauf, die richtige Position zu finden. Ich hoffe, dass ich morgen noch ein bisschen entspannter durchkomme", sagte der Oberstdorfer in der Sportschau. Stephan Leyhe (Willingen) flog an seinem 31. Geburtstag auf 129,5 Meter und wurde so noch vor Wellinger und Geiger 22..

Eisenbichler: "Nervt mich"

Unzufrieden war einmal mehr Markus Eisenbichler. Der Siegsdorfer kam mit 126 Metern nur auf Rang 31 und schimpfte: "Die letzten beiden Sprünge heute waren extrem spät. Das nervt mich. Das ist bei mir immer die Challenge. Ich schlafe ein bisschen ein beim Anlauf. Das muss ich morgen besser machen. Die Qualifikation ist erstmal das Wichtigste", sagte der mehrfache Weltmeister im Sportschau-Interview.

Gesamtwertung: Granerud führt überlegen

In der Tournee-Gesamtwertung führt Granerud, der die Springen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen gewonnen hatte, mit 877,8 Punkten überlegen vor Kubacki. Der zweitplatzierte Pole, der das Springen in Innsbruck gewann, hat vor dem Tour-Finale am Freitag (06.01.2023) mit 854,5 Zählern schon 23,3 Punkte Rückstand. Gesamt-Dritter ist der Slowene Anze Lanisek (823,5 Punkte). Als bester Deutscher liegt Andreas Wellinger auf Rang acht (776,4 Punkte).