Vierschanzentournee Kobayashi dominiert Qualifikation - Wellinger nur Neunter
Andreas Wellinger hat die Qualifikation in Bischofshofen als Neunter beendet. Es gewann der Gesamtführende Ryuyo Kobayashi. Auch alle weiteren DSV-Adler sind am Dreikönigstag dabei.
Wenn die Generalprobe missglückt, wird die Vorstellung umso besser. Das dürfte die Hoffnung von Andreas Wellinger nach der Qualifikation zum letzten Springen der Vierschanzentournee sein. Der Ruhpoldinger wurde in der Qualifikation auf der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen nur Neunter. Mit einem Kopfschütteln quittierte der 28-Jährige seinen Sprung auf 128 Meter (144,3 Punkte).
Ryuyo Kobayashi, der die Tournee zum dritten Mal nach 2019 und 2022 gewinnen könnte, zeigte mit 138 Metern den weitesten Sprung des Abends (162,6). Er gewann vor den Österreichern Stefan Kraft (154,8) und Clemens Aigner (153,0).
Wellinger und der Schanzentisch
"Ich bin einfach voll am Schanzentisch vorbeigefahren", so Wellingers trockene Analyse am ARD-Mikrofon. Er ergänzte im Scherz: "Vielleicht noch zum Ikea fahren und morgen einen längeren Schanzentisch." Gleichzeitig war er voll des Lobes für seinen Kontrahenten Kobayashi: "Er ist einer der besten Skispringer überhaupt und das muss man so neidlos anerkennen." Der Japaner sei am Samstag "der klare Favorit, das hat er heute bewiesen". Kobayashi selbst fand im ARD-Interview nicht allzu viele Worte, gab aber zu: "Morgen werde ich total aufgeregt sein, das weiß ich jetzt schon."
Kobayashi hat 2,67 Meter Vorsprung: "Morgen wird entschieden"
Kobayashi geht als Führender der Gesamtwertung dieser Tournee in das Finale am Dreikönigstag. 4,8 Punkte Vorsprung hat der Japaner, das sind umgerechnet 2,67 Meter. Von der beeindruckenden Vorstellung möchte sich Wellinger nicht abschrecken lassen. Seine eigene Leistung beschrieb er als "ein bisschen hölzern", doch das heiße noch nichts. "Morgen wird entschieden", so Wellingers Kampfansage. Er nehme sich vor, "dass ich mehr Rhythmus reinbringe, dass ich es laufen lasse und dass ich es mit Selbstvertrauen mache".
Auch Bundestrainer Stefan Horngacher gab sich zuversichtlich für das Duell um den goldenen Adler. Der missglückte Sprung Wellingers könne passieren. "Im Training oder in der Quali ist das nicht so tragisch", gab sich der Chef der DSV-Adler gelassen und wollte lieber den Blick auf die Entscheidung werfen. "Morgen gilt es, fokussiert zu sein und sehr, sehr gut skizuspringen."
Alle Deutschen fürs Tournee-Finale qualifiziert
Auch die übrigen Deutschen qualifizierten sich für das Finale in Bischofshofen. Den schwächsten Sprung zeigte Philipp Raimund. Der Mann vom SC Oberstdorf landete schon nach 122 Metern und kommentierte seine Leistung anschließend vielsagend: "Boah ist das schlecht", sagte er im Zielraum in die Kameras. Er landete auf Rang 40. Stephan Leyhe wurde mit einer Weite von 128,5 Metern 18..
Karl Geiger flog auf 129,5 Meter und beendet die Qualifikation als 17.. Für den in Innsbruck schwachen Oberstdorfer war es eine Steigerung. Zweitbester Deutscher war Pius Paschke auf Rang 14 (141,6).
Die deutschen K.o.-Duelle in der Übersicht
- Andreas Wellinger (Ruhpolding/9.) - Antti Aalto (Finnland/42.)
- Pius Paschke (Kiefersfelden/14.) - Taku Takeuchi (Japan/37.)
- Karl Geiger (Oberstdorf/17.) - Daniel Andre Tande (Norwegen/34.)
- Stephan Leyhe (Willingen/18.) - Dawid Kubacki (Polen/33.)
- Philipp Raimund (Oberstdorf/40.) - Johann Andre Forfang (Norwegen/11.)
Weitere Duelle u.a.:
- Ryoyu Kobayashi (Japan/1.) - Gregor Deschwanden (Schweiz/50.)
- Stefan Kraft (Österreich/2.) - Danil Wassiljew (Kasachstan/49.)