Skispringen Deutsche Skispringerinnen fliegen auch im Team-Wettbewerb hinterher
Die deutschen Skispringerinnen versinken im japanischen Yamagata weiter im Mittelmaß. Bei Top-Bedingungen landete das Duo Juliane Seyfarth und Selina Freitag am Samstag (20.01.2024) im Super Team auf dem enttäuschenden siebten Platz.
Nicht zu schlagen waren einmal mehr die Sloweninnen: Nika Prevc und Nika Kriznar waren auf der Überholspur unterwegs und gewannen mit einem haushohen Vorsprung vor Kanada und Österreich.
Die Abstände nach vorn waren aus Sicht der Deutschen frustrierend. Die siegreichen Slowenen war nach sechs Sprüngen mehr als 100 Punkte besser. "Jule hat nicht ganz die Topsprünge gezeigt. Sie kann ihre Trainingsleistungen oft nicht abrufen. Bei Selina ging der erste der drei Sprünge in die Richtung, was sie kann. Das sollte Auftrieb für Sonntag geben", sagte Interimstrainer Thomas Juffinger.
Aufholjagd nach verkorkstem Start
Von derartigen Höhenflügen können die DSV-Skiadlerinnen in diesem Winter nur träumen. Mit Ausnahme des dritten Platzes von Katharina Schmid in Sapporo springen sie hinterher. Im Super Team - jeweils zwei Athletinnen treten pro Nation an - war eine gute Platzierung schon nach dem ersten Sprung Geschichte. Juliane Seyfarth vom WSC Ruhla landete bereits bei 83 Metern, das bedeutete Platz neun nach dem ersten von sechs Sprüngen.
Der Rückstand von 27 Punkten auf die Spitze war bereits gewaltig. Besser lief es bei Seyfahrts Teamkollegin Selina Freitag (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal), die die deutsche Mannschaft mit starken 91,5 Metern immerhin auf den sechsten Platz nach dem ersten Durchgang führte.
Kurios: Springerinnen kennen Regeln nicht
Ein Platz auf dem Podest war zwar nicht mehr möglich, doch Seyfahrt wollte nach ihrem verkorksten ersten Sprung zeigen, dass sie es besser kann: 90 Meter bei mehr Anlauf konnten sich sehen lassen. Vier Meter weiter ging es für Freitag: Mit 94 Metern brachte die das DSV-Team vor dem finalen dritten Durchgang auf den fünften Platz - fast 70 Punkte hinter den überragenden Sloweninnen, die sich trotz kuriosem Durchgang nicht aus der Ruhe bringen ließen.
Auf dem Balken herrschte hektisches Treiben, weil keiner wusste, wann er an der Reihe war. Anders als im normalen Teamspringen wird beim "Super-Team-Wettbewerb" im zweiten Durchgang weiter in normalen Startreihenfolge gesprungen und erst im dritten Durchgang in umgekehrter Reihenfolge. Das führte zu kuriosen Szenen und einem "Rauf-und-Runter" vom Balken.
Trotz Sturz: Norwegen besser als Deutschland
Steil bergab ging es im zweiten Durchgang für die aussichtsreich platzierten Norwegerinnen. Silje Opseth griff bei der Landung in den Schnee, der Sprung wurde als Sturz gewertet und kostete den Skandinavierinnen viele Plätze, sogar das deutsche Duo zog vorbei.
Doch wie gewonnen, so zerronnen: Weil Seyfahrt (87,5 m) und Freitag (93 m) im letzten Sprung bei Rückenwind zu fehlerhaft durch die Luft segelten, sprangen Frankreich und Norwegen noch vorbei. Dem DSV-Duo blieb nur der siebte Platz.
Erstes Super-Team-Event des Winters
Für die Skispringerinnen war es der erste Team-Wettbewerb der Saison. Das neue Wettkampfformat feierte im letzten Winter Premiere. Pro Nation gehen nur zwei Athletinnen an den Start, dafür gibt es drei Durchgänge. Im ersten Durchgang wird das Feld auf zwölf Nationen verkleinert. Im Zweiten wird dann weiter ausgesiebt und nur die acht besten Teams dürfen im Finale an den Start gehen.
Japan-Tour endet mit einem Einzel
Zum Abschluss der Japan-Tour steht am Sonntag (21.01.2023) noch eine Entscheidung im Einzel auf dem Programm. 3 Uhr deutscher Zeit brennen die DSV-Skispringerinnen nach der Enttäuschung vom Freitag - Selina Freitag war auf Rang zwölf die Beste - auf Wiedergutmachung. Dann werden auch Luisa Görlich (WSV 08 Lauscha), Agnes Reisch (WSV Isny), Anna Rupprecht (SC Degenfeld) und Katharina Schmid (SC Oberstdorf) über den Schanzentisch gehen.