Skifliegen in Oberstdorf Duo Wellinger/Paschke verpasst Super-Team-Podest
Die DSV-Skispringer Andreas Wellinger und Pius Paschke haben im Super-Team-Wettbewerb den erhofften Podestplatz verpasst. Der Sieg ging an Slowenien.
Auf der Suche nach dem Super Team waren am Freitag auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze in Oberstdorf spektakuläre Flüge weit über die 200 Meter-Marke zu sehen. Den Sieg sicherte sich das slowenische Duo Timi Zajc und Domen Prevc klar vor der Konkurrenz. Norwegen flog auf Rang zwei, Österreich wurde Dritter. Das DSV-Team verpasste das Podestziel als Sechster klar.
Bundestrainer Stefan Horngacher hatte Andreas Wellinger, der im Januar bei der Skiflug-WM am Kulm als einziger DSV-Adler um die Podiumsplätze mitspringen konnte, nominiert. Und sich, für den ARD-Skisprungexperten Sven Hannawald etwas überraschend, für Pius Paschke als zweiten Starter entschieden.
Wellinger fliegt, Paschke verliert
Paschke (206,5m) knackte im ersten Durchgang zwar die 200 Meter Grenze, blieb aber unter seinen Möglichkeiten. Mit Blick aufs Podium musste nun Wellinger liefern. Dem 28-Jährigen gelang ein starker Flug auf 230,5 Meter, zudem konnte er den Telemark setzen und einen Sturz noch verhindern. Die Freude über den gelungenen Satz ließ den Oberbayern im Auslauf jubeln. Nur Johann Andre Forfang (234,5m) und Stefan Kraft (233m) waren weiter geflogen.
Damit war das DSV-Team (-25,6 Pkt.) zwar nicht in den Top drei, aber als Sechster fehlten nur sechs Meter zu Bronze. Zur Halbzeit führte Slowenien mit 427.6 Punkten vor Norwegen (-9.8 Pkt.) und Polen (-18.6 Pkt.). Österreich lag hinter Japan auf Rang fünf.
Paschke legt nach
Paschke kam im zweiten Sprung deutlich besser ins Fliegen und legte nach. 223,5 Meter leuchteten für den 33-jährigen Oberbayern auf. "Es war mehr Rhythmus oben drin", sagte Paschke. "Ich hoffe, dass der Andi noch einen runterzimmert, damit es noch nach vorne geht." Ein Signal auch für Wellinger, noch ist alles möglich. Allerdings konnten auch die direkten Konkurrenten liefern. Der Slowene Timi Zajc untermauerte mit 233,5 Metern den Anspruch auf den Sieg. Michael Hayböck (235m) ließ Österreich weiter hoffen.
Österreich schafft noch Platz drei
Wellinger verpasste dagegen den nötigen Angriff auf die Top-Plätze und kam dieses Mal nur auf 206,5 Meter. Das Podium war am Ende mit -56 Punkten nicht mehr zu erreichen. Der Oberbayer will die Flüge nun in Ruhe analysieren und es im Einzel am Samstag "hoffentlich besser machen".
Dafür kam Stefan Kraft Österreich (-28,8 Pkt.) ganz oben aufs Podest. Norwegen (-23,2 Pkt.) sicherte Platz zwei und Prevc brachte für Slowenien (884,5 Pkt.) den Sieg sicher nach unten.
Warum nur zwei statt drei Sprüngen?
Im Super Team treten pro Mannschaft zwei Skispringer über je drei Durchgänge an. Da die Qualifikation am Donnerstag wegen zu starkem Wind ausgefallen war, konnten die Skispringer erst am Freitag zwei Trainingssprünge absolvieren. Der Super-Team-Wettkampf wurde dadurch von drei auf zwei Sprünge reduziert. "Grund dafür ist das Reglement, dass es hier beim Skifliegen aus Sicherheitsgründen an einem Tag nur vier Sprünge geben darf für die Sportler", erklärte Bundestrainer Stefan Horngacher die Änderung.