Skifliegen in Planica Huber gewinnt letztes Springen und holt kleine Kristallkugel
Daniel Huber hat den letzten Weltcup der Saison in Planica gewonnen. Der Österreicher sicherte sich damit am Sonntag (24.03.2024) auch die Skiflug-Gesamtwertung. Die DSV-Athleten feierten einen zumindest halbwegs versöhnlichen Saisonabschluss - mit den vorderen Plätzen hatten Andreas Wellinger und Co. aber nichts zu tun.
Die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup im Skispringen war vor dem letzten Springen des Weltcup-Winters in Planica schon längst verteilt. Doch das Rennen um den Sieg in der Skifliegen-Wertung war noch nicht entschieden. Der Österreicher Daniel Huber (247 Meter/242,5 Meter) stach seinen Landsmann Stefan Kraft (230,5 Meter/239.5 Meter) aus und sicherte sich die kleine Kristallkugel des besten Skifliegers der Saison.
DSV-Adler fliegen im ersten Durchgang hinterher
Für das deutsche Team ging es darum, das bisher verkorkste Wochenende irgendwie noch zu retten. Bereits am Freitag (22.03.2024) war Pius Paschke als Zehnter bester Deutscher. Ein mehr als ausbaubares Ergebnis. Und auch im Teamwettbewerb flogen die DSV-Adler am Samstag (23.03.2024) als Sechste der Konkurrenz nur hinterher. Wenig besser sollte es im ersten Durchgang am Sonntag werden. Pius Paschke auf Platz 13 gelang der beste deutsche Sprung (218,0 Meter). Andreas Wellinger war ihm als 14. (219,5 Meter) auf den Fersen. Karl Geiger (21.) und Stephan Leyhe (27.) kamen auf der Flugschanze im ersten Durchgang überhaupt nicht zurecht.
Gute zweite Sprünge für Wellinger, Geiger und Co.
"Es geht darum, nochmal ordentliche Flüge zu zeigen. Ich bin motiviert", zeigte sich Paschke im ZDF optimistisch vor seinem zweiten Sprung und konnte zum Abschluss noch einmal überzeugen. Nach 231 Metern landete er und wurde Tages-13., auch Andreas Wellinger flog bis auf 231 Meter. Aufgrund der besseren Bedingungen musste der Ruhpoldinger seinen Teamkameraden ziehen lassen und reihte sich auf Platz 14 ein. "Danke für alles, machts gut. Bis nächstes Jahr!", verabschiedete sich der Gesamtweltcup-Dritte Wellinger von seinen Fans nach dem Sprung. Im Interview nach dem Wettkampf zeigte er sich zufrieden mit seiner Saison.
"Ich bin froh und stolz, dass ich diese Saison so gut hingekriegt habe", so Wellinger. Er habe sich vor dem Winter vorgenommen, auf einem konstant hohen Niveau zu springen, erklärte er. "Das ist mir in den letzten Wochen nicht mehr ganz so leicht gefallen. Aber in Summe bin ich fast nur unter den Top Ten gewesen." Mit dem Auftaktsieg bei der Vierschanzentournee und Silber bei der Skiflug habe "sehr, sehr viel, sehr sehr gut funktioniert", fasste Wellinger zusammen.
Auch Karl Geiger erlebte im Finale einen versöhnlichen Abschluss. Der Oberstdorfer zeigte mit 232 Metern den weitesten Sprung des Teams von Stefan Horngacher. "Es war wirklich ein schöner Abschlussflug", resümierte Geiger anschließend und zog Bilanz einer für ihn nicht ganz einfachen Saison. "Die letzten drei Monate waren nicht so,wie ich mir das vorgestellt habe", so der 31-Jährige, der den Blick schon auf den nächsten Winter richten wollte: "Nach der Saison ist vor der Saison".
Peter Prevcs letzter Flug
Zum Schluss wurde es noch einmal emotional im Auslauf der Schanze in Planica. Peter Prevc beendete beim Heimspiel seine Karriere mit 226,5 Metern und als Tages-Sechster. Der 31-Jährige genoss anschließend das slowenische Fahnenmeer und den Jubel der Fans. Auch die deutschen Springer verabschiedeten sich vom Mixed-Team-Olympiasieger von 2022, der in dieser Saison noch einmal Gesamt-Weltcup-Fünfter und Raw-Air-Zweiter wurde.
Huber gewinnt Skiflug-Weltcup
Danach waren alle Augen auf Stefan Kraft gerichtet. Den Sieg im Gesamtweltcup hatte er schon sicher, den im Skiflug-Weltcup galt es noch zu holen. Und der Österreicher hielt dem Druck stand und landete erst nach 239,5 Metern. Doch auch der in der Wertung führende Daniel Huber zeigte keine Nerven und konterte Kraft. Mit 244 Metern setzte er sich an die Spitze. Kraft fiel auf Rang vier zurück und damit reichte es für Huber zur kleinen Kristallkugel. Kraft gratulierte seinem Teamkollegen fair.