Skifliegen in Planica Peter Prevc - Der "Gentleman" fliegt ein letztes Mal
In Peter Prevc verlässt einer der erfolgreichsten Skispringer des vergangenen Jahrzehnts die große Bühne. In Planica winkt dem Slowenen ein emotionaler Abschied.
Es hat den Anschein, als hätte Peter Prevc sein angekündigtes Karriereende noch einmal beflügelt. Seitdem der 31-jährige Slowene im Februar das Ende seiner Laufbahn nach dieser Saison angekündigt hatte, springt und fliegt er von einem Top-Ergebnis zum nächsten.
Vier zweite Plätze im Weltcup und ein zweiter Platz in der Gesamtwertung der Raw-Air-Tour unterstreichen, in welchen Sphären sich Prevc nach wie vor bewegt. Beim Skifliegen in Vikersund gelang ihm ein Satz auf 243,5 Meter, bei dem er von der Jury dreimal die Bestnoten von 20 erhielt.
Emotionaler Abschied für Prevc in Planica
In Planica schließt sich nun der Kreis. Im "Tal der Schanzen", wo von Donnerstag bis Sonntag das Saisonfinale mit drei Skiflug-Wettbewerben stattfindet, wird Prevc bei seinem Heimspiel vor tausenden frenetischen Fans ein gebührender Abschied bereitet. Es soll nicht weniger als der krönende Abschluss einer bemerkenswerten Karriere werden.
Prevc hält mit 23 Weltcup-Einzelsiegen nach wie vor den Rekord in seinem Heimatland. 2015/16 gewann er neben dem Gesamt-Weltcup auch die Vierschanzentournee und wurde Skiflug-Weltmeister. Ein Jahr zuvor schrieb er in Vikersund Geschichte, als er als erster Skispringer überhaupt die Marke von 250 Metern übersprang.
Prevc: "Wenn ich ein Ziel erreiche, gehe ich weiter"
Doch es sind nicht nur diese Zahlen, die Prevc über die Landesgrenzen hinaus so beliebt machen. Mit seiner inneren Ruhe und Bescheidenheit diente er stets als Vorbild.
"Ich habe mir nie das Ziel gesetzt, eine Medaille zu gewinnen", sagte Prevc vor fast genau zehn Jahren, als er erstmals Edelmetall im Skifliegen gewann. "Ich bin ein Mann, der den Weg geht, auf dem ich so oft wie möglich überraschen möchte. Wenn ich ein Ziel erreiche, gehe ich weiter. Wenn ich zurückblicke, schaue ich immer nur nach vorne."
Seine Devise sollte sich auszahlen. Nur die Österreicher Gregor Schlierenzauer (14) und Stefan Kraft (10) gewannen mehr Skiflug-Weltcups als Prevc. Vier seiner insgesamt sieben Siege holte er in Planica, den letzten 2016. Doch auch acht Jahre später ist es ihm zuzutrauen, dass er zum Ende seiner Karriere noch einmal die Konkurrenz überflügelt.
Schwester Nika tritt erfolgreich in große Fußstapfen
Der Name Prevc dürfte aber auch in den nächsten Jahren nicht von der Siegerliste verschwinden. Sein jüngerer Brüder Domen gehört ebenfalls zur Weltspitze im Skispringen. Seine Schwester Nika sicherte sich zuletzt in Vikersund erstmals den Gesamt-Weltcup, womit sie zwei Tage nach ihrem 19. Geburstag in die Fußstapfen ihres Bruders trat.
Der wiederum wird von den slowenischen Fans und dem Verband bereits jetzt schmerzlich vermisst. "Es tut mir leid, dass er sich verabschiedet", sagte der ehemalige slowenische Skisprung-Trainer Jelko Gros vor den Wettkämpfen in Planica dem slowenischen Sender "RTV SLO". "Er ist wie Roger Federer unter den Springern, ein echter Gentleman. Ich habe ihn immer kämpfen sehen."
Knackt Kraft die Bestmarke von Prevc?
Mit dieser Einstellung wird Prevc auch die letzten Sprünge seiner Karriere angehen. Schließlich gilt es unter anderem, eine Bestmarke zu verteidigen. Seine 15 Siege aus der Saison 2015/16 sind nach wie vor unerreicht.
Kraft, der seit dem vergangenen Wochenende als Sieger im Gesamt-Weltcup feststeht, könnte diese Marke in Planica egalisieren. Prevc dürfte einiges daran setzen, dies zu verhindern. Theoretisch könnte er sogar noch die kleine Kristallkugel im Skifliegen erobern. Wo könnte das besser gelingen als im "Tal der Schanzen"?
Tag | Wettbewerb | In der Sportschau |
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Donnerstag, 21. März | 10 Uhr: Qualifikation Einzelspringen, HS 240 | |
Freitag, 22. März | 15.30 Uhr: Einzelspringen, HS 240 | Liveticker |
Samstag, 23. März | 09.30 Uhr: Teamspringen, HS 240 | Liveticker |
Sonntag, 24. März | 09.30 Uhr: Einzelspringen, HS 240 | Liveticker |