Wettkampf in Vikersund Skifliegen - Opseth springt Weltrekord, gewinnt aber nicht
Eirin Maria Kvandal hat die Weltcup-Premiere im Skifliegen der Frauen für sich entschieden. Für Schlagzeilen sorgte aber vor allem Silje Opseth, die einen neuen Weltrekord aufstellte. Katharina Schmid verpasste dagegen den Sprung auf das Podest zum Abschluss der Raw-Air-Serie in Vikersund nur knapp.
Nach einem schwachen ersten Versuch hatte Schmid nur auf Rang sieben gelegen, konnte im zweiten Durchgang aber noch eine Aufholjagd starten. Mit 195 Metern machte sie noch ordentlich Boden gut, verpasste als Vierte aber den Sprung auf das Podest.
Umgerechnet fehlten ihr gut 15 Meter für das Treppchen. "Die 200 waren mir leider noch nicht vergönnt, aber jetzt hatte ich endlich mal das Gefühl des Fliegens", zeigte sich Schmid im ZDF insgesamt zufrieden.
Sieg für Kvandal - Opseth stellt neue Bestmarke auf
Die Königin der Schanze hieß am Sonntag (17.03.2023) Eirin Maria Kvandal. Die Norwegerin unterstrich ihre starke Form zum Ende der Saison und feierte nach Sprüngen auf 202 und 212 Meter ihren dritten Sieg bei der Raw-Air-Tour. Damit gewann sie auch die prestigeträchtige Serie in ihrem Heimatland.
Für leuchtende Augen sorgte aber vor allem ihre Landsfrau Silje Opseth, die zuvor mit sagenhaften 230 Metern eine neue Bestmarke im Skifliegen der Frauen aufgestellt hatte. Aufgrund eines schwacheren ersten Versuchs musste sie sich aber mit Rang zwei zufriedengeben.
Opseth "wie eine Boxerin" zum Weltrekord
Im Probedurchgang war Opseth sogar auf 236,5 Meter gesegelt, stürzte allerdings bei der Landung. Sie blieb zwar bis auf größere Schürfwunden im Gesicht unverletzt, als Rekord galt der Flug damit aber nicht.
"Sie sah aus wie eine Boxerin nach einem Kampf. Sie ist einer der Besten und hat das gezeigt, ich freue mich für sie", sagte Schmid über die neue Rekordhalterin. Den Weltrekord liefert Opseth dann aber im Wettkampf nach. Die Bestmarke hatte zuvor Ema Klinec mit 226 Metern gehalten. Die Slowenin wurde dieses Mal Dritte.
Prevc gewinnt Gesamt-Weltcup
Ihre Landsfrau Nika Prevc sicherte sich den Sieg im Gesamt-Weltcup. Prevc genügte Rang elf, um nach 23 von 24 Wettkämpfen als Gewinnerin der großen Kristallkugel festzustehen. Zwei Tage nach ihrem 18. Geburtstag trat Prevc in die Fußstapfen ihres älteren Bruders Peter, der die große Kristallkugel im Winter 2015/16 geholt hatte.
Schmid und Freitag verpassen 200-Meter-Marke
Aus deutscher Sicht hatten sich einzig Schmid und Selina Freitag für das Skifliegen qualifiziert. Die erhofften Sprünge über die 200-Meter-Marke blieben allerdings aus. Rekordweltmeisterin Schmid flog im ersten Durchgang auf 183,5 Meter und hatte als Siebte damit bereits 40 Punkte Rückstand auf Kvandal an der Spitze. Freitag verpasste den idealen Absprung und büßte so viel Geschwindigkeit ein, bereits nach 165 Metern war Schluss.
Nicht viel besser lief es für sie im zweiten Durchgang, als sie es auf 169,5 Meter schaffte. Damit verlor die Sächsin noch einen Platz und wurde in der Endabrechnung Vorletzte bei insgesamt 17 Springerinnen. Schmid hatte dagegen mächtig Grund zur Freude bei ihrem zweiten Versuch. Zwar verpasste sie mit 195 Metern erneut die ersehnte 200-Meter-Marke, dennoch ballte sie die Fäuste und konnte zufrieden sein. Auch, weil sie viele Punkte für den Wind zugesprochen bekam und sich damit noch bis auf Rang vier verbesserte.