
Schlotterbeck, Götze und Co. Zauberer und zaubernde Arbeiter in der Elf des Spieltags
Von Mario Götze kann man feine Fußballsachen erwarten. Aber auch einige Defensivspieler wie Nico Schlotterbeck oder Exequiel Palacios lieferten am 27. Bundesliga-Spieltag Feines ab. Die Elf des Spieltags.
Tor - Kaua Santos (Eintracht Frankfurt): Wenn Kevin Trapp fehlt, muss sich Eintracht Frankfurt keine Sorgen um die Torhüterposition machen. Im Topspiel gegen Stuttgart bekam Santos zwar kaum etwas auf das Tor (2 Schüsse), war aber beide Male in heikler Abschlussposition gegen Jamie Leweling (2. Minute) und Atakan Karazor (24.) stark zur Stelle.

Abwehr - Emre Can (Borussia Dortmund): Oft wurde am BVB-Kapitän gezweifelt. Dazu gab es beim wichtigen Sieg gegen Mainz überhaupt keinen Grund. Can strahlte im Zentrum der Dreierkette eine enorme Präsenz aus, gewann alle wichtigen Zweikämpfe, wie bei einem Konter der Mainzer gegen Jonathan Burkardt (60.). Und dann gelang dem Kapitän ja auch noch das wichtige 2:0 vor der Pause per Kopf nach einer Ecke (42.).
Abwehr - Nico Elvedi (Borussia Mönchengladbach): Gegen die Offensivkünstler von RB Leipzig war Elvedi der Mann, der die Gladbacher Abwehr zusammenhielt. Er war stets zur Stelle, gewann 79 Prozent seiner Zweikämpfe und hatte darüber hinaus auch die meisten Ballkontakte bei der Borussia. 94 Prozent seiner Zuspiele landeten auch beim richtigen Adressaten. Der Schweizer hätte sich beinahe auch als Torschütze eingetragen, doch sein Kopfball nach einem Eckstoß landete nur am Pfosten (73.).

Abwehr - Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund): Aktuell präsentiert sich Schlotterbeck in absoluter Top-Form. In der Abwehr arbeitete er gegen die offensivstarken Mainzer mit Emre Can und Waldemar Anton alles weg. Auch offensiv war der Innenverteidiger ein gewichtiger Faktor, schaltete sich immer wieder mit ein. Aber vor allem seine Eckstöße waren immer brandgefährlich und zwei der fünf Hereingaben führten denn auch zu Treffern. Kleiner Wermutstropfen: Nach seiner fünften Gelben Karte muss Schlotterbeck bei seinem Ex-Klub SC Freiburg pausieren.

Mittelfeld - Exequiel Palacios (Bayer 04 Leverkusen): Seine Pässe entschieden letztlich das Spiel gegen Bochum: Vor dem 1:0 setzte der Argentinier hervorragend Aleix Garcia in Szene, auch das 3:1 durch Amine Adli bereitete er überragend vor. Dazu war Palacios Motor und Abfangjäger im Mittelfeld zugleich und kam am Ende auf starke 11,5 Kilometer Laufleistung.
Mittelfeld - Jan Schöppner (1. FC Heidenheim): Beim möglicherweise überlebenswichtigen Sieg in Wolfsburg war Schöppner Heidenheims "Agressive Leader" im Mittelfeld. Der 25-Jährige ging keinem Zweikampf aus dem Weg (11) und noch wichtiger: verlor fast keinen (91 Prozent gewonnen). Mit hohem Aufwand (13,5 km Laufleistung) hielt Schöppner den Druck auf die "Wölfe" hoch und sorgte so für Entlastung.

Mittelfeld - Rani Khedira (1. FC Union Berlin): Der Mittelfeldspieler war gegen Freiburg gefühlt überall zu finden. Hinten fing er ein ums andere Mal stark die Bälle ab und vorne schaltete er sich in den ersten 60 Minuten immer wieder in die Angriffe ein. So wie beim Ausgleich zum 1:1, als er von der Strafraumkante wuchtig abschloss. Kaum verwunderlich, dass Khedira am Ende über 11 Kilometer Laufleistung auf der Uhr stehen hatte. Starke Leistung.

Mittelfeld - Mario Götze (Eintracht Frankfurt): Götze ist aktuell DER Dreh- und Angelpunkt im Frankfurter Offensivspiel. Gegen Stuttgart hatte er erst Pech mit einem Nachschuss und machte ihn dann aber in einer ähnlichen Situation wenig später. Enorm lauf- (12,5 km Laufleistung) und spielfreudig (66 Ballaktionen) war der 32-Jährige an nahezu allen gefährlichen Offensivszenen der Eintracht beteiligt.
Angriff - Maximilian Beier (Borussia Dortmund): Wer braucht schon Serhou Guirassy? Ein Beier in Topform knipst genauso gut. Zwei seiner vier Abschlüsse münzte der 22-Jährige in Tore um und zwar in absoluter Mittelstürmer-Manier. Beim 1:0 ging er einem selbst eingeleiteten Angriff konsequent im Zentrum nach und stand blank vor dem Tor. Beim 3:0 verwertete Beier gut getimt eine Schlotterbeck-Ecke. So ist der Sommer-Zugang absolut wertvoll für den BVB.

Angriff - Alassane Pléa (Borussia Mönchengladbach): Der Franzose erzielte gegen Leipzig den entscheidenden Treffer. Pléa bewies bei seinem zehnten Saisontor einmal mehr Instinkt, als er bei einem parierten Volleyschuss von Ko Itakura goldrichtig stand und abstauben konnte. Er hätte mit ein wenig mehr Glück an diesem Tag bei seinen sechs Abschlüssen auch noch zwei weitere Treffer erzielen können, doch beide Male hatte der Außenpfosten etwas dagegen.

Angriff - Leroy Sané (Bayern München): Gegen defensiv nicht immer orientierte St.-Paulianer lieferte Sané eine blitzsaubere und vor allem effektive Leistung ab. Von vier Torschüssen brachte er zwei auch im Netz unter. Beim 2:1 (53.) setzte er den Ball hart und überlegt ins lange Eck. Freistehend legte er dann das 3:1 (71.) mit einem überlegten Innenseitschuss nach. Damit kommt der 28-Jährige auf sechs Torbeteiligungen in den vergangenen sieben Bundesligaspielen.
Die Elf des 27. Spieltags von sportschau.de
