Pius Paschke

Vierschanzentournee Rückschlag für Paschke in Garmisch-Partenkirchen

Stand: 01.01.2025 16:17 Uhr

Pius Paschke hat im Kampf um den Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee einen Dämpfer einstecken müssen. Beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen am Mittwoch (01.01.2025) schob er sich dank eines starken zweiten Sprungs noch in die Top 10, verlor aber auf die Gesamtführenden weitere Meter. Der Sieger kam wieder aus Österreich.

Paschke wurde beim Tageserfolg von Daniel Tschofenig nach Sprüngen auf 129 und 134,5 Meter noch Neunter, verlor in der Gesamtwertung aber weitere 23 Punkte auf den neuen Spitzenreiter. Hinter Tschofenig wurde Gregor Deschwanden aus der Schweiz Zweiter. Den dritten Rang sicherte sich Tschofenigs Landsmann Michael Hayböck, der im ersten Durchgang mit 145 Metern einen neuen Schanzenrekord aufgestellt hatte.

"Ich habe im ersten Sprung leider kleine Fehler oben gemacht und das hatte dann viele Folgefehler mit sich gebracht. Im zweiten war das besser, aber noch nicht perfekt", sagte Paschke am Sportschau-Mikrofon.

Der beste der neun Springer des Deutschen Skiverbandes (DSV) war Karl Geiger als Sechster. Auch Andreas Wellinger schaffte es knapp hinter Paschke noch unter die besten zehn. Philipp Raimund und Felix Hoffmann hatten es ebenfalls ins Finale geschafft und belegten in den Endabrechnung die Positionen 19 und 25.

Horngacher sieht Mannschaftsergebnis positiv

"Es macht wirklich Spaß, ich weiß, was ich zu tun habe", erklärte Geiger im Anschluss. Er merke, dass er wieder ein Stück näher an die Spitze gerückt sei. "Das gibt mir Mut und motiviert mich."

Bundestrainer Stefan Horngacher sprach anschließend von einem "mannschaftlich guten Ergebnis mit drei Mann unter den besten zehn. Das ist immer sehr gut." Dennoch hätte er sich einen Topplatz gewünscht: "Es waren halt ein paar andere besser. Das muss man so akzeptieren. Aber es ist sehr, sehr eng und aktuell schwer, ganz vorne zu sein."

Paschke mit Pech und Glück beim Wind

Bei wechselnden Bedingungen verpasste Paschke in seinem K.o.-Duell mit dem US-Amerikanern Tate Frantz nach 129 Metern die direkte Final-Qualifikation, war aber einer der fünf besten Verlierer und rutschte so in den zweiten Durchgang. Sein Rückstand auf die Spitze betrug da aber schon 20 Punkte. Mit 143,5 Metern zeigte Paschke im zweiten Durchgang bei guten Verhältnissen sein Potenzial, betrieb so Schadensbegrenzung und schob sich im Klassement noch ein paar Plätze nach vorne.

Karl Geiger setzte sich mit 137 Metern zunächst an die Spitze und sorgte für tosenden Jubel unter den überwiegend deutschen Fans an der Großen Olympiaschanze. Damit war er nach dem ersten Durchgang auf Rang fünf liegend bester deutscher Springer. Seine 138,5 Meter im Finale reichten aber nicht zu einem Angriff auf das Podest.

Andreas Wellinger erwischte einen auf den ersten Blick nicht so starken Sprung (126,5 m), hatte aber die schlechtesten Windbedingungen und lag zur Halbzeit auf einem ordentlichen elften Platz. Mit 134 Metern schob er sich noch um eine Position nach vorne.

Raimund und Hoffmann mit aufsteigender Form

Philipp Raimund setzte seinen Aufwärtstrend der vergangenen Tage fort und konnte sich mit 129,5 Metern gegen den US-Amerikaner Kevin Bickner durchsetzen. Nach 131 Metern im zweiten Sprung reihte er sich auf Position 19 ein.

Felix Hoffmann musste in seinem K.o.-Duell kurz nach dem Absprung in seinen Flug eingreifen und landete schon bei 124 Metern. Sein direkter Konkurrent Alexander Zniszczol sprang zwar anderthalb Meter weiter, bekam aber Abzüge beim Wind und verlor so das Duell. Im Finale schob sich Hoffmann nach starken 131,5 Metern noch auf den 25. Rang nach vorne.

Eisenbichler und Co. bei den Lucky Losern

Markus Eisenbichler, der kurz vor der Tournee aus dem Weltcup-Team gestrichen wurde und über die nationale Gruppe die Qualifikation für die K.o.-Duelle schaffte, war als erster DSV-Springer gefragt und kam auf 129 Meter. Damit verlor er gegen den Esten Artti Aigro und musste auf einen der fünf Plätze der Lucky-Loser-Liste hoffen.

Auch Stephan Leyhes 125 Meter reichten nicht zum direkten Einzug ins Finale, wie Eisenbichler musste er zunächst warten, ob es über die Nachrückerliste reicht. Sechs Duelle später war der Willinger zunächst raus aus den Lucky Losern, rückte nach der Disqualifikation von Bickner aber wieder zurück und durfte noch einmal hoffen.

DSV-Trio hofft vergeblich

Doch dann kam Constantin Schmid. Das direkte Duell mit Oberstdorf-Sieger Stefan Kraft verlor der Oberaudorfer mit 118,5 Meter zwar, setzte sich aber in der Verliererliste vor Leyhe. Lange war aber auch er dort nicht vertreten, nach dem Duell Paschke gegen Frantz war auch er raus.

Und auch Eisenbichler schaffte es schlussendlich nicht. Auch ihm wurde ein Duell mit der Beteiligung eines Teamkameraden zum Verhängnis. Weil Geigers Gegner Ziga Jelar 133 Meter schaffte, war der Ex-Weltmeister raus aus den Lucky Losern.

Viel deutlicher war es bei Luca Roth, der gegen den Österreicher Daniel Tschofenig mit 122 Metern keine Chance hatte und direkt ausschied.