Skispringen in Willingen Reisch beste Deutsche, Schmid nur Elfte
Agnes Reisch ist beim Weltcup der Skispringerinnen Fünfte geworden, der Sieg ging an die Norwegerin Eirin Kvandal. Der Abstand von Katharina Schmid auf die Gesamtweltcupführende Nika Prevc wächst weiter.
Reisch übernahm nach dem ersten Durchgang zunächst die Führung - und das trotz zwei langer Wartephasen. Fast zehn Minunten musste sie ausharren, bevor sie springen durfte. Doch sie behielt die Nerven und landete erst nach starken 125,5 Metern. "Mein erster Sprung war extrem gut, die Stimmung war so gut. Ich habe gesehen, wie der Kessel bebt", sagte sie im Sportschau-Interview. Auch im zweiten Durchganz überzeugte sie, doch auch die Konkurrenz hatte an diesem Tag vieles zu bieten.
Die Norwegerin Kvandal holte sich den Sieg mit 261,70 Punkten, auf Rang zwei landete ihre Teamkollegin Anna Odine Strom, Dritte wurde die Österreicherin Jacqueline Seifriedsberger. Reisch wartet noch immer auf den ersten Podestplatz in ihrer Karriere. Doch auch mit dem fünften Rang war die Allgäuerin zufrieden: "Es ist extrem cool. Ein fünfter Platz ist extrem viel wert."
Selina Freitag, die in Durchgang eins noch klar hinter den Erwartungen blieb, überzeugte im zweite Sprung und landete auf Platz acht. Nika Prevc konnte damit ihren Vorsprung im Gesamtweltcup ausbauen, die Slowenin wurde Sechste.
Schmid enttäuscht
Bei Schmid war die Enttäuschung schon nach der Landung beim ersten Durchgang sichtbar. Die Oberstdorferin winkte enttäuscht ab und schüttelte den Kopf. Die 28-Jährige verkrampfte zu sehr und landete nur im Mittelfeld. Im zweiten Durchgang zeigte sie dann ein ganz anderes Gesicht. So reichte es noch für Rang elf.
Juliane Seyfarth wurde 15., Emely Torazza sorgte in Willingen für eine positive Überraschung. Die 20-Jährige aus Oberstdorf sammelte in Willingen ihre ersten Weltcuppunkte und erzielte damit auch gleichzeitig das beste Ergebnis ihrer Karriere: Am Ende steht sie auf Rang 19.
Nächster Weltcup in den USA
Der nächste Weltcup findet in Lake Placid statt. Die nächste Chance für Reisch, endlich ihren ersten Podestplatz einzufahren. "Ich will einfach Skispringen und Spaß haben, mich nicht zu sehr verkopfen. Wenn ich das mache, kommen auch gute Ergebnisse und vielleicht auch ein Podest", sagte sie.
Auch wenn die Ergebnisse beim Heimweltcup in Willingen noch besser hätten sein können, stimmt es innerhalb des Teams. Während Reisch zu ihrem zweiten Sprung ansetzte, fieberten Selina Freitag und Katharina Schmid mit der 25-Jährigen mit. "Das ist extrem wichtig", sagte Reisch nach dem Wettkampf. "Wir trainieren den ganzen Sommer zusammen, die freuen sich sehr für mich."